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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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sprang mit einem Satz auf den Tisch.
    »Überlasst es nur mir, Euer Hoheit. Ich werde sie aufhalten.« In einem Anflug von Heldentum lief das Hermelin bis zum Fenstersims, wo es stehen blieb und all seinen Mut für den Sprung zusammennahm.
    Argulor flog in geringer Höhe auf die Eibe zu. Mit seinen altersschwachen Augen konnte er im Gewirr der Äste nicht viel erkennen. Er war schon drauf und dran seine Hoffnung auf eine schnelle Mahlzeit aufzugeben und wollte sich gerade mit einem Schlag seiner gewaltigen Schwingen abwenden, als ganz plötzlich ein dickes, saftiges Hermelin mit einem Gesichtsausdruck heroischen Pflichtbewusstseins mitten in die Luft sprang, wo es geradewegs in den Fängen des abdrehenden Adlers landete.
    Hocherfreut stieß Argulor einen gellenden Schrei aus, der sich von dem rauen, entsetzten Quietschen des Hermelins ganz und gar abhob. Freudestrahlend flog der alte Adler mit der leckeren Last wieder auf seinen Fichtenast.
    Gonff wischte sich den Schweiß aus seinem Schnurrhaar. »Mein lieber Mäuserich, beinahe hätte uns das Riesenvieh geschnappt, Kumpel!«
    Martin zeigte zum offenen Fenster. »Es ist noch nicht vorüber. Schau, da!«
    Zarina starrte sie erbost an. In der Messe drängten sich lauter verängstigte Gestalten, von denen keine sich mehr in die Nähe des Fensters traute.
    Aschenbein erschauderte und griff sich ins klamme Fell. »Habt ihr diese Klauen gesehen? Grauenhaft! – Und dann dieser riesige Schnabel!«
    Zarina riss ihn an seinem Umhang herum. »Quatsch kein dummes Zeug, hol mir lieber Pfeil und Bogen. Jetzt schaut euch das an, das ist ja wohl eine Unverschämtheit!«
    Gonff war gerade dabei, der Wildkatzenkönigin Grimassen zu schneiden. Er blähte seine Wangen auf, hielt eine Pfote an seine Nase und rollte spöttisch mit den Augen.
    Zarina schnappte sich einen Speer und schleuderte ihn hinüber, aber er wurde von dem dichten Geflecht der Eibenzweige abgefangen. Mit einem gezielt abgefeuerten Pfeil könnte man es schaffen, dachte sie bei sich. »Wo bleibt nur dieses tattrige Holzbein mit meinen Pfeilen und meinem Bogen?«
    In der Zwischenzeit kamen acht kräftige rote Eichhörnchen mit einer Leichtigkeit über die Eibenäste herbeigehüpft, als hätten sie einen gepflasterten Weg unter ihren Pfoten. Sie teilten sich in zwei Vierergruppen auf, von denen jede einen der Flüchtigen unter ihre Fittiche nahm.
    Auch Lady Ambra nahte schwungvoll. Sie hatte noch ein ernstes Wörtchen mit Gonff zu reden: »Keinen von deinen Tricks mehr, junger Dieb! – Und du, wer immer du auch sein magst, entspann dich und überlasse alles Weitere uns. Du bist in sicheren Pfoten.«
    Noch bevor er etwas erwidern konnte, wurde Martin an Pfoten und Schwanz gepackt. Er sauste abwärts wie ein Federball. Noch niemals in seinem ganzen Leben war er so schnell und mit solch einer Leichtigkeit aus einer derartigen Höhe zum Boden gelangt. Es war, als wäre er ein sacht im Wind dahingleitendes Blütenblatt. Im Nu hatten er und Gonff wieder festen Boden unter den Pfoten.
    Unterdessen öffneten sich die Tore von Kotir und eine ganze Horde bewaffneter Soldaten kam herausgestürzt. Martin sah sich nach einer Waffe um, irgendeinen Gegenstand, mit dem er sich verteidigen konnte. Ein Zischen ertönte, worauf die ersten vier voranstürmenden Soldaten erschlafften und sich ins Gras legten, als würden sie ein Nickerchen machen. Zwei weitere kamen zu Fall. Martin sah eine Reihe von Ottern, die ihre Steinschleudern wirbelten; mit ihren im Fluss gesammelten Steinen hatten sie eine todbringende Treffsicherheit.
    Ein großer, stämmiger Otter kam auf sie zugelaufen. Gonff ergriff seine kräftigen, tätowierten Pfoten. »Skipper, ich wusste, dass mein alter Seekamerad seinen Lieblingsdieb nicht im Stich lassen würde. Ach ja, übrigens, dies ist Martin der Krieger. Er ist mein Freund, musst du wissen.«
    Skipper gab seiner Crew das Signal zum Rückzug, winkte Lady Ambra zu und legte den nächsten Stein in seine Schleuder. »Tja, willkommen an Bord, Martin. Wie allerdings ein rechtschaffener Bursche wie du sich mit diesem kleinen Seeräuber einlassen konnte, werde ich nie verstehen.«
    Skipper stellte Martin Lady Ambra vor, die besorgt um sich blickte und in größter Eile sprach: »Willkommen, Martin, wirklich nett dich kennen zu lernen. Skipper, irgendetwas gefällt mir nicht, die führen doch etwas im Schilde.«
    Noch während Ambra sprach, strömte eine Gruppe von Soldaten mit Zarina an der Spitze aus dem Haupttor. Sie

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