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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Igelkinder platzten beinahe vor Stolz. Sofort liefen sie los, um sich Dienstmarken anzufertigen.
    Der nächste Vorschlag kam von Gonff: »Der beste mir bekannte Spion ist Tschipp.«
    Von allen Seiten wurden laute Einwände erhoben.
    »Tschipp ist keiner von uns.«
    »Er ist doch ein Vogel.«
    »Er will bestimmt, dass wir ihn bezahlen.«
    »Ich glaube nicht, dass man einem Rotkehlchen über den Weg trauen kann.«
    »Warum nehmen wir nicht einen von uns?«
    Bella klopfte auf ihre Stuhllehne, bis sich eine schwere Staubwolke erhob und die Ruhe wiederhergestellt war.
    »Gonff hat Recht. Tschipp ist derjenige, der am dichtesten an Kotir herankommen kann. Wenn er für seine Dienste bezahlt werden will, dann ist es sein gutes Recht, dann bezahlen wir ihn eben. Ich finde, es ist eine hervorragende Idee.«
    »Hajaj, ’s issa wohl a Vogele, abr ma duat saga: Lossat Tschäbb ruich dr Spion seia. Dann brauchat ma es net z’ macha. Ma duat eh koi Flügl zom Fliega haba.«
    Die Logik dessen, was der Maulwurf sagte, war nicht zu widerlegen. Alle gaben durch Pfotenzeichen einhellig ihre Zustimmung.
    Die Wahl war also auf Tschipp gefallen.
    Ben Stichler hatte das letzte Wort. Da er einer derjenigen war, die bis zuletzt im Schatten von Kotir ausgeharrt hatten, war ihm die aufmerksame Anteilnahme aller Anwesenden sicher.
    »Ich hab nicht viel Ahnung vom Kämpfen und Spionieren, aber ich glaube trotzdem, dass es eine gute Idee ist. Eines steht fest: Niemals werden ich, meine Frau und unsre kleine Familie wieder zurückgehen, um uns für irgend so ’ne dahergelaufene Katze und ihre Soldaten abzuschinden. Dann wär es schon besser, wir wären tot, als wieder so leben zu müssen. Auf jeden Fall ist es wohl das Beste, wenn wir alle auf die gute Äbtissin hören. Wir sollten nichts überstürzen; wenn man einen Krieg führt, dann bedeutet es immer auch, dass Leben dafür geopfert werden. Wenn’s sich denn nicht vermeiden lässt, dann müssen wir da wohl durch, aber in der Zwischenzeit sollten wir Vernunft walten lassen und uns erst einmal um unsere Sicherheit kümmern. Das ist meine Meinung: Wir sollten dafür sorgen, dass wir und unsere Familien sicher und ungefährdet leben können. Ich möchte es noch miterleben, wie meine Kleinen eines Tages ihre eigene Ernte einbringen, anstatt dass Soldaten auftauchen und uns sagen, dass unser Land nun ihnen gehört, und die Hälfte unserer Nahrung zu Abgaben und Steuern erklären und wegschleppen. Das ist nicht fair und das ist auch nicht Rechtens. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass die Zeit unsre Verbündete ist. Ich weiß, dass sich die Speisekammern in Kotir ganz schön geleert haben müssen, seit keiner von uns mehr da ist. Tja, die Katze und ihre Soldaten können vielleicht die ganze Zeit herummarschieren, aber es ist keiner mehr da, den sie rumkommandieren können, und von der Landwirtschaft verstehen sie nichts, das ist mal klar. Wenn sie keine anderen mehr haben, die für sie arbeiten, werden sie schlichtweg verhungern.«

14
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    Die Sonne brannte auf die Soldaten von Kotir nieder, die in dicht geschlossenen Reihen auf dem Exerzierplatz Aufstellung genommen hatten. Jeder Einzelne stand so steif da, als hätte er einen Ladestock verschluckt, und alle trugen jedes zur Verfügung stehende Stück Ausrüstung sowie schwere Speere, Schilde und mit Steinen gefüllte Rucksäcke.
    Eckzahn leckte eine Schweißperle auf, die an seiner Lippe vorbeilief. Er murmelte zu Splitternase hinüber: »Puh, was soll das denn nun wieder? Der Moloch hat ja schließlich die Schlacht verloren, nicht wir. So wie ich es sehe, haben wir uns gar nicht so schlecht gehalten, als wir gegen diese Flussrowdys und Baumhüpfer in den Kampf gezogen sind.«
    Splitternase zuckte mit dem Augenlid, um eine neugierige Fliege zu verscheuchen. »Da hast du aber wirklich Recht, Ecki. Manchmal denke ich, dass ich all diesen Soldatenkram in Kotir am liebsten an den Nagel hängen würde.«
    In der Reihe hinter ihnen stand Brogg, der ein Kichern nicht unterdrücken konnte: »Hihi, versuch’s doch mal, Hermelin. Wo würdest du denn so allein hingehen, was? Nee, nee, sie würde dich hierher zurückschleifen lassen, um an dir ein Exempel zu statuieren.«
    Scratt, der in der Reihe hinter Brogg stand, stimmte ihm zu: »Ja, da hast du allerdings Recht, Brogg, die meisten würden die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, wenn sie die Chance hätten sich hier wegzustehlen und woanders völlig neu anzufangen. Vielleicht werden wir uns

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