Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
körperlichen Fähigkeiten wie Muskelbildung, Widerstandsfähigkeit gegen seinerzeit übliche Infektionskrankheiten aller Art und was der Dinge mehr sind. Kommen Sie noch mit?«
    »Bis jetzt – ja. Das sind altbekannte gen-biologische Tatsachen.«
    »Fein, Sir, das freut mich. Ich hatte einige Mühe mit dem Stoff. Unsere Wissenschaftler sind auf Grund Ihrer letzten Berichte auf die Idee gekommen, der Vorgang müsse an sich viel einfacher sein als angenommen. Es genügt, einem Menschen die Todesschläfer in geringster Dosis zu injizieren oder sie in die Atemwege zu bringen. Die Aufforstung nehmen sie dann selbst vor. Es handelt sich natürlich in jedem Fall um eine gen-programmierte Änderung der DNS, die bei erwachsenen Menschen auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen wird. Unsere Experten nehmen aber an, daß die Saghonsche Planung ›Regelschaltung Jungbrunnen‹ vordringlich für Neugeborene oder noch nicht geborene Menschen gedacht war. In diesen noch anpassungsfähigen Organismen müßte die angestrebte Wirkung besser zu erzielen sein. Es wird allerdings vermutet, daß die heutigen Neo-Calthurs noch nicht vor der Geburt oder im Säuglingsstadium behandelt wurden. Damit ist der komplizierte Vorgang aber noch nicht abgeschlossen.«
    »Großer Jupiter, was gehört denn sonst noch dazu?« wollte Hannibal wissen. Er war schlichtweg überfordert.
    »Nur eine Kleinigkeit, Hannibal, aber eine eminent wichtige. Das dürfte der Grund sein, weshalb man Sie und HC-9 dringend braucht. Das ist Ihre Lebensversicherung.«
    Ich wurde hellwach. Konnten uns die Genetiker die Lösung bieten? Wenn ja, war ich bereit, sie kompromißlos einzusetzen.
    »Weiter, Kleines. Es wird interessant.«
    »Das dachte ich mir, Sir. Die Impfung mit Todesschläfern ist völlig zwecklos, wenn die Mikroorganismen nicht anschließend mit der hohen Gravitationskonstante bestrahlt werden, unter der allein sie erwachen, leben und aktiv werden können. Sie erinnern sich, daß die Schläfer von einem Riesenplaneten des galaktischen Zentrums stammen. Er besitzt eine enorme Gravitationskonstante. Diese wird mit einem marsianischen Meßbegriff bezeichnet, der NASTRON-Einheiten heißt. Durch Ihren Vergangenheitseinsatz wurde der Aktivierungswert um 18,28658 NASTRON-Einheiten zu niedrig abgestrahlt. So kam es nicht zum von Saghon erhofften Aufblühen der Atlantischen Menschheit.«
    »Das ist es, was Hedschenin als schweren Fehler bezeichne te«, gab ich bedrückt durch. »Mußt du mich auch noch daran erin nern? Es tut mir leid, aber das konnte niemand wissen. Wir dachten, die Aktivierung der Todesschläfer würde nicht nur die gelandeten Deneber, sondern auch die Erste Menschheit an der Gehirnpest erkranken lassen. Sie verläuft tödlich.«
    »Nur für die Invasoren aus dem Sonnensystem Deneb. Sie hat ten andere Gehirne und Organismen. Saghon wollte zwei wichtige Effekte auf einmal erzielen. Beruhigen Sie sich, Sir. Wir haben hier lange genug über unseren Fehler diskutiert. Das konnte wirklich niemand ahnen. Die Grundsatzfrage für unsere Genetiker und Hyperphysiker ist, wie es die Calthur-Priester schafften, die Todesschläfer-Bakterien zu finden, sie zu isolieren und nach der Impfaktion aktiv zu machen. Dazu ist ein marsianisches Gerät höchster Qualität erforderlich. Die Todesschläfer an sich gibt es sicherlich noch in verschütteten Erdregionen oder versunkenen Marsstationen. Es kann sein, daß sie dort gefunden, untersucht und identifiziert wurden. Das konnte nur ein großer Wissenschaftler herausfinden. Die jüngeren Calthurs, unter ihnen die Koordinatorin Moroina, haben sehr positiv auf die nachträgliche Gen-Modifizierung angesprochen. Ältere Neos werden nicht so weit aufgestockt sein. Nein, Moment! Glauben Sie nur nicht, sie wären schon als Säuglinge behandelt worden. Die Entdeckung des Todesschläfers kann auf keinen Fall vor der Auffindung der marsianischen Hinterlassenschaft geschehen sein! Das bestreiten unsere Logiker. Selbst ein biologisches Genie hätte ohne das Wissen um das marsianische Erbe nicht auf den richtigen Gedanken kommen können. Das heißt, daß die Neos erst jetzt damit beginnen können, ihren sehr jungen Nachwuchs aufzustocken. Sie haben es mit Leuten zu tun, die im bereits fortgeschrittenen Alter behandelt wurden. Sie sind überintelligent, aber auf frisches Bakterienmaterial müssen sie notgedrungen größten Wert legen. Außerdem sind sie beunruhigt, weil sie nicht wissen, ob sie die exakt richtige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher