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Regenbogen-Welt (German Edition)

Regenbogen-Welt (German Edition)

Titel: Regenbogen-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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nicht.”
    „Dann müssen wir es eben suchen.” Shash war der Einzige mit etwas
Zuversicht. Leider färbte sie nicht auf die Freunde ab.
    Sie suchten fieberhaft das Innere der HOPE ab. Aber so sehr sie
sich auch bemühten, sie fanden nichts, was sie weiterbrachte. Dafür stießen sie
auf weitere genmanipulierte Wesen. Da waren bedauernswerte Kreaturen mit zwei
oder mehreren Köpfen und Schweine, bei deren Anblick Dahsani schmerzerfüllt
aufschrie. Die künstlich gezüchteten Artgenossen waren so fett, dass sie sich
kaum auf den Beinen hätten halten können, wären sie jemals zum Leben erweckt
worden. Dann sahen sie übergroße Fledermäuse, bei deren Anblick Jabani blass
wurde. Saha wurde übel, als sie diese bedauernswert monströsen Gestalten
betrachtete.
    „Wie gut, dass ihnen kein Leben eingehaucht wurde”, flüsterte sie
Barb zu.
    „Woher willst du wissen, dass sie nicht gelebt haben?”,
antwortete die.
    Saha schüttelte den Kopf. Als wolle sie damit Barbs letzten Satz
auslöschen. Sie weigerte sich einfach, in Erwägung zu ziehen, dass einmal Leben
in diesen Kreaturen gewesen sein sollte. Weigerte sich zu glauben, dass diese
gezüchteten Mutanten einmal Seelen besessen hatten.
     

     
    Betroffen über das, was sie in der HOPE gesehen hatten, saßen sie
in der Dämmerung nur wenige Meter von dem Mutterschiff entfernt und
beratschlagten, wie sie es vielleicht doch noch zerstören konnten.
    „Was für ein Name für einen Ort des Wahnsinns: Hoffnung .”
Shash verzog verächtlich den Mund.
    Azaa hüstelte verlegen. „Die Menschen hofften auf eine bessere
Rasse. Es war ihr Ziel, einen perfekten Menschen zu züchten. Eine unsterbliche
Rasse.”
    „Grauenhafte Vorstellung, dass diese Monster womöglich
unsterblich sind!” Barb schüttelte es bei dem Gedanken.
    „Das stimmt”,  pflichtete ihr Azaa bei. „Aber die Menschen haben
teuer dafür bezahlt. Nur wenige haben die genetischen Veränderungen überlebt.
Sie haben sich letztendlich selbst zerstört. Sich und beinahe auch die Erde.
Ich habe noch nie so viel Zerstörung gesehen.”
    Zum ersten Mal gestand Azaa ein, dass sie auf der Erde gewesen
war. Aber in dem Moment ignorierte es Saha  einfach. In ihrem Kopf waren zu
viele schreckliche Bilder.
    „Der Große Geist”, fuhr Azaa fort, „schickte die HOPE in die
Regenbogen-Welt, damit nicht noch mehr Unheil geschieht. Die Menschen wurden zu
sehr durch ihre dunklen Helfer Hass, Neid, Gewalt, Krankheit und Krieg
bestimmt.”
    „Warum hat der Große Geist die HOPE nicht zerstört? Das wäre
sicherer gewesen.”  Saha konnte sich von den Bildern in ihrem Kopf nicht lösen.
    „Diese Frage kann ich dir nicht beantworten”, gestand Azaa. Dabei
wusste sie, dass die höchste Gottheit nicht fähig war, selbst Gewalt
anzuwenden.
    „Das Gespräch bringt uns nicht weiter. Wir ...”
    Ein langgezogenes Heulen durchschnitt die Nacht. Maiitsoh zeigte
seine Anwesenheit wieder deutlich.
    Saha deutete in die Richtung, aus der das wölfische Klagen kam.
„Er hat uns hergeführt. Seinetwegen können wir uns jetzt mit dem Problem HOPE
herumschlagen. Eigentlich ...”
    „Maiitsoh”, murmelte Azaa. „Den habe ich völlig vergessen.” Sie
blickte Saha und Shirkan an. „Wir sollten mit ihm reden. Er kann uns helfen!”
     

     
    Saha war über den Vorschlag nicht begeistert. Das gespenstische
Heulen weckte nicht gerade ihr Vertrauen. Aber sie war dennoch gespannt auf den
Großen Wolf, wie Azaa Maiitsoh beinahe ehrfürchtig nannte. So ging sie dann,
widerspruchslos wie selten in ihrem Leben, hinter den Freunden her. Dem
Wolfsgeheul entgegen. Der Mond leuchtete wie ein großer Maisfladen vom Himmel
auf sie herab.
    Und dann sahen sie ihn. Maiitsoh!
    Saha wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber sie stand wie vom
Blitz getroffen neben Barb und Azaa und registrierte nur mit halbem Ohr Indias
und Davinas aufgeregte Zirptöne. Auf einer Felserhöhung saß ein zottiges,
grauweißes Etwas, das den Kopf in den Nacken geworfen hatte und schaurige
Klagelaute von sich gab. Das Gesicht dem Mond zugewandt, sah Maiitsoh so aus,
als singe er ihn an. Und so war es auch. Saha war es, als zögen spirituelle
Tonfolgen an ihr vorbei. In sie hinein. So groß und Furcht einflößend Maiitsoh
auch war, sie fühlte eine tiefe Seelenverwandtschaft mit ihm. Und das
erschreckte sie weitaus mehr als seine muskulöse und imposante Gestalt.
    Maiitsoh spürte das.
    Sein Kopf fuhr herum. Aus gelben Augen starrte er Saha an. Augen,
die an Uhuras

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