Regenprinzessin (German Edition)
versuchen?“
„Ich möchte wissen, ob ich mich dagegen abschirmen kann.“
„Und deswegen soll ich riskieren dich in zwei Hälften zu schneiden?“ Er kam einige Schritte auf mich zu und sein Blick sprach Bände. Er hielt nichts von meinem Vorschlag.
„Ich bin mir ziemlich sicher, das verhindern zu können. Deshalb sollst du es auch versuchen, um meine Vermutungen zu bestätigen.“
„Ich werde dich nicht mit meinem Schwert angreifen.“, sagte er hartnäckig.
„Dann nimm einen Stock.“
Van wusste nicht, was ich vorhatte und das gefiel ihm sichtlich nicht. Doch war ihm ebenso bewusst wie mir, dass er es mir nach seiner Forderung ihn mit harten Wasserkugeln zu befeuern, nicht würde abschlagen können. Missmutig sah er mich an, sagte jedoch nichts. Dann sah er sich in der Gegend um und bückte sich nach einem Ast, der von einem der von mir gefällten Bäume abgebrochen war. Er zückte sein Messer und entfernte die kleineren Zweige. Danach kappte er die Spitze, wischte die Klinge an seiner Hose ab, bevor er sie zurück an ihren Platz schob und sah wieder skeptisch zu mir herüber.
Die Hände in die Hüften gestemmt wartete ich darauf, dass er anfing. Meine gesamte Konzentration galt dem Wasser vor mir und der Absicht wie ich es gleich manipulieren würde. Van hatte sich noch nicht wieder gerührt und betrachtete mich abschätzend.
„Wenn ich bitten dürfte.“, sagte ich lächelnd und machte eine ausholende Geste mit der Hand.
Van verdrehte die Augen und kam näher heran. Locker holte er aus und visierte meinen ausgestreckten Arm an. Er hatte kaum Schwung geholt, wohl weil er mir nicht weh tun wollte, sollte etwas schief gehen.
Blitzschnell ließ ich die Kugel an die Stelle schießen auf die Van zu hielt. Noch während sie in Bewegung war, drückte ich sie zu einer platten Scheibe zusammen, die ich in der Luft zwischen meinem Arm und dem nahenden Knüppel hielt. Das Holz prallte an dem Wasser ab und der Ast federte zurück. Verblüfft schaute Van vom Schild zum Ast und wieder zurück. „Wie hast du das gemacht?“
„Meine Abschirmung der Türen hat mich darauf gebracht. Ich dachte mir auf dieser Grundlage basierend könnte ich eine Möglichkeit entwickeln mich zu verteidigen.“
„Noch einmal?“
Ich nickte, woraufhin Van erneut ausholte. Schon ein bisschen schwungvoller als beim ersten Mal. Meine Augen folgten genau seinen Bewegungen und mit ihnen auch mein Schild. Er traf mich kein einziges Mal, stets war ich rechtzeitig zur Stelle und mein Schild hielt seinen Hieben stand, auch wenn er sich manchmal ein wenig durch den Aufprall verformte. Nachdem ich ihn erfolgreich geblockt hatte, holte Van gleich wieder Schwung und zielte nun anstatt auf meine Arme auf meinen Bauch. Ich bekam einen furchtbaren Schreck, als ich mir der Konsequenzen dessen bewusst wurde, was geschehen würde, wenn Van mich hier traf. Schließlich hatte ich ihm noch nichts von der Schwangerschaft erzählt, sonst wäre er niemals auf die Idee gekommen dorthin zu zielen.
Der Ast sauste in meine Richtung und ich zuckte ein Stück zurück. Hastig speiste ich den kleinen Schild mit weiterem Wasser. Ich zog ihn in die Länge, achtete jedoch darauf ihn dicker als zuvor zu lassen. Van bemerkte meine Zweifel und versuchte noch den Ast abzubremsen. Es gelang ihm kaum und einen Sekundenbruchteil später sauste er gegen meinen Schild. Das Wasser erfüllte seinen Zweck und hielt ihn auf. Ich blieb unversehrt.
„Was hast du?“ Van hatte den Ast sinken lassen und musterte mich kritisch.
Ich versuchte mich zu beruhigen. Es war so schon offensichtlich genug, aber ich wollte es ihm nicht auf diese Weise gestehen müssen.
„Es ist nichts. Ich hatte nur plötzlich Angst, dass du meinen Schild vielleicht doch sprengen könntest, da habe ich ihn etwas vergrößert.“
Für den Moment glaubte er mir, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob er es wirklich tat oder ob ich es nur glauben sollte.
„Na schön. Lass uns das morgen wiederholen.“
„Aber wir sind doch gerade erst angekommen. Willst du schon zurück?“
„Nicht unbedingt. Du?“
Ich schüttelte zur Antwort den Kopf.
„Wir könnten uns ein gemütliches Plätzchen suchen, um dort zu essen und den restlichen Tag zu verbringen.“, sagte er lächelnd.
„Das würde mir gefallen.“ Ich ergriff seine Hand und gemeinsam gingen wir zu unseren Pferden.
Enthüllung
Wir saßen schon einige Stunden in der hintersten Ecke zwischen den dichtesten Rosensträuchern auf
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