Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
Vom Netzwerk:
seinen Segen zu bekommen und hier bleiben zu können. Es sah nicht so aus, als erfüllten sich meine Hoffnungen.
    Vater ging erst gar nicht auf meinen Einwand ein. „Außerdem wirst du deine Sachen packen für die Abreise-“
    „Wohin willst du mich schicken?“, unterbrach ich ihn. Der Gedanke versetzte mich in Panik.
    Vater sah mich unglücklich an. „Auf den Landsitz, damit du an der frischen Luft deine schwere Krankheit auskurieren kannst. Die Stadt eignet sich nicht gut dafür.“
    „Moment mal, welche Krankheit de-?“ Ich brach empört ab, als ich es noch währenddessen ich die Frage stellte, verstand.
    „Krankheit?!“ Ich war völlig außer mir, wie konnte er es wagen mein Kleines so zu nennen. „Du bezeichnest meine Schwangerschaft ernsthaft als Krankheit?!“, donnerte ich ihm entgegen.
    „Nun, kommt ganz auf den Erzeuger an, aber in diesem Fall ist es wohl recht treffend. Sobald du genesen bist, wirst du wieder her kommen, deine Pflichten aufnehmen und dich auf deine Hochzeit vorbereiten.“
    „Was hast du mit dem Kind vor?“, fragte ich schockiert.
    „Das weiß ich noch nicht.“
    Seine Worte rissen mir den Boden unter den Füßen weg. Wie konnte er mir so etwas nur antun?
    „Du solltest zu packen beginnen. Ihr brecht noch heute auf.“
    „Wer wird mich begleiten?“, fragte ich unsicher.
    „Das wirst du dann sehen.“, sagte Vater mürrisch. Offensichtlich war die Unterhaltung für ihn beendet.
    Ich hatte mich bereits abgewandt und wollte gehen, als ihm noch etwas einfiel. „Lass dir von deiner Zofe helfen, dann geht es schneller.“
    Ich erstarrte mitten im Schritt. „Ich habe keine Zofe.“, presste ich hervor.
    „Doch hast du. Ich habe sie wieder eingestellt.“
    Langsam drehte ich mich um. „Warum? Ich hatte sie aus ihren Diensten entlassen.“
    „Weil du eine brachst.“
    „Ich bin aber nicht länger mit ihr zufrieden. Ich will eine andere.“, forderte ich ärgerlich.
    „Du bekommst nur diese. Eine neue an dich zu gewöhnen, würde viel zu lange dauern.“, sagte Vater entschieden.
    Ich schnaubte zornig. „Als ob es das wäre. Du willst lediglich deinen Spitzel behalten. Du vertraust mir nicht.“, stellte ich fest.
    „Wie könnte ich das noch?“ Er deutete in einer vagen Geste auf meinen Bauch und verzog dabei angewidert das Gesicht.
    „Aber-“, ich kam nicht dazu meinen Protest vorzubringen.
    „Ich will es nicht hören. Die Diskussion ist beendet.“
    Wutschnaubend wandte ich mich um und verließ den Saal so schnell es ging ohne dabei über meine Füße zu fallen.
    Panisch dachte ich über meine Situation nach. Mein Vater verbannte mich regelrecht und es gab nichts, was ich dagegen hätte tun können.
    Ich hastete durch die Korridore des Schlosses, als die Erkenntnis einschlug wie ein Blitzschlag. Abrupt blieb ich stehen.
    In seinen Augen war es zwar eine Strafe und er wollte die Schwangerschaft vertuschen, doch das musste ich immerhin nicht zwangsläufig ebenso sehen. Für mich war es schließlich die Gelegenheit zur Flucht. Außerhalb der Stadt und nur wenigen anwesenden Wachen wäre es schließlich viel leichter unbemerkt zu verschwinden.
    Voraussetzung dafür war natürlich, dass mein Vater Van mitschickte. Falls er ihm zu sehr misstraute, könnte er sich dagegen entschieden haben.
    Ich setzte meinen Weg fort und betete, dass Van mich begleiten würde und zu derselben Einstellung kam wie ich.
    Stürmisch riss ich meine Tür auf, während ich fieberhaft überlegte was ich brauchen würde. Ich blieb stehen als sei ich gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Sara stand im Empfangszimmer und hielt einige meiner Nachthemden im Arm, die sie soeben in eine der zahlreichen offenen Truhen am Boden legen wollte.
    Erschrocken hielt sie inne und starrte aus ihren großen Augen zu mir empor.
    „Geh.“, sagte ich ausdruckslos. Ich konnte niemanden gebrauchen, der mir beim Packen zusah, erst recht nicht sie, wo ich fürchten musste, dass mein Vater mein Vorhaben durchschauen könnte, wenn sie ihm von meinem Gepäck erzählte.
    Sara schluckte schwer bevor sie einen Ton heraus brachte. „Verzeiht, das kann ich nicht.“, stammelte sie unsicher.
    „Geh deine Sachen packen oder verabschiede dich von deiner Familie. Mach was du willst, aber ich werde meine restlichen Sachen selbst packen.“, sagte ich herrisch. Ich war nicht in Stimmung nachsichtig mit ihr zu sein. Ich wusste nicht einmal, ob ich das jemals wieder wäre, doch vermutlich musste ich mich ohnehin nicht mehr lange mit

Weitere Kostenlose Bücher