Regenprinzessin (German Edition)
Amulett für eine sichere Geburt?“
Während er sprach, streckte er eine Hand nach meinem Bauch aus, doch bevor er ihn erreichen konnte, schlug ich ihm auf die Finger. Daraufhin schnappte er mich am Handgelenk.
„Lasst mich los.“, zischte ich noch bevor er etwas sagen konnte. Er machte mir Angst und ich wollte, dass er mich endlich in Frieden ließ. Ich war kurz davor meine Magie gegen ihn zu nutzen.
Er wollte gerade zu sprechen ansetzen, als Stahl klirrte und Van ihm seine Schwertspitze unter die Nase hielt. Vor Schreck blieb dem Mann der Mund offen stehen und er schielte auf das Schwert herunter.
„Finger weg!“, knurrte Van gefährlich.
Als wäre mein Arm eine giftige Schlange, riss der Scharlatan seine Hand zurück und löste seine Umklammerung. Ich zog meine Hand zurück und rieb mir mit der anderen das pochende Gelenk.
Ich schaute nach links zu Van herüber. Er erwiderte meinen Blick nicht, sondern funkelte weiterhin den Fremden an. Dieser murmelte eilig einige Entschuldigungen und machte sich dann schleunigst aus dem Staub.
Van entspannte sich wieder und steckte sein Schwert zurück in die Scheide an seiner Hüfte. Erleichtert sackte ich in mich zusammen.
Endlich sah Van mich an. „Alles in Ordnung?“, fragte er leise.
„Ja, ich danke Euch.“ Meine Stimme war etwas zittrig, was den anderen nicht entging.
„Wollt Ihr noch bleiben oder sollten wir nicht lieber umkehren?“, fragte Asant unsicher hinter mir.
Ich drehte mich zu ihm um und schüttelte den Kopf.
„Ich habe noch nicht, weswegen ich hier bin, vorher werde ich nicht gehen. Ansonsten hätten wir uns den Weg sparen können.“, sagte ich entschieden.
Sie brummten zustimmend und nahmen mich wieder in ihre Mitte. Wir gingen weiter und hielten Ausschau.
Nachdem wir weitere Stände passiert hatten, die bedauerlicher Weise nichts von dem verkauften, was ich brauchte, sank allmählich mein Mut und ich befürchtete schon mit leeren Händen zur Villa zurückzukehren.
Sartes rief mich von hinten und ich wandte mich ihm zu, um zu sehen, was er wollte. Er deutete an mir vorbei. „Ich glaube, dort könnten wir finden, was Ihr sucht.“
Ich folgte seinem Fingerzeig und entdeckte den Marktstand, in dessen Richtung er zeigte. Obenauf prangte ein großes buntes Schild, es zeigte eine Nadel, Garn und eine Schere, das war vielversprechend.
„Finden wir es heraus.“, sagte ich und machte mich auf den Weg zu dem entdeckten Stand.
Wir bahnten uns an den Umstehenden vorbei und kamen trotz der vielen Menschen schnell voran.
Der Stand hatte einen breiten Tresen auf dem sich zahlreiche Kästen stapelten in denen aller Hand bunte Knöpfe und Garnrollen lagen. Daneben lag ein wahrer Berg aus Stoffballen in den unterschiedlichsten Farben.
Am Stand bediente eine junge Frau gerade noch eine andere Kundin, währenddessen sie kurz zu mir herüber sah und uns freundlich anlächelte. „Ich bin gleich für Euch da. Seht Euch schon mal um.“
Ich tat wie mir geheißen und durstöberte vorsichtig die kleinen Kästchen vor mir. Ich hatte wirklich Glück, sie hatte hier eine große Auswahl. Vermutlich hatte sie alles da, was ich haben wollte.
Kurze Zeit später verabschiedete sich die Schneiderin von der Dame neben mir und wandte sich nun an mich. „Womit kann ich Euch weiterhelfen?“, fragte sie freundlich.
Ich zählte auf, was ich kaufen wollte und sie begann die Dinge zusammenzusuchen. Als sie alles beisammen und auf dem Tresen abgelegt hatte, nahmen meine Einkäufe die halbe Fläche in Beschlag. Sie packte die Stoffe und das Garn in zwei Schachteln, die Knöpfe und die Nadeln verstaute sie in kleinen Beuteln.
Ich bezahlte und wir machten uns endlich auf den Heimweg. Trotz der Unangenehmlichkeiten war ich froh hergekommen zu sein. Jetzt hatte ich die Möglichkeit meine Langeweile produktiv zu nutzen und mir die Zeit zu vertreiben. Zwar hatte ich in meiner Jugend in sämtlichen Handarbeiten Unterricht bekommen, doch hatte es mir nie genug Spaß gemacht, um es weiterhin zu betreiben.
Jetzt hatte sich das geändert, denn ich hatte einen guten Grund und ich freute mich darauf für unser Kleines ein paar Kleider zu schneidern.
Wir saßen im Garten und unterhielten uns während ich an einem winzigen Paar Strümpfe arbeitete, wie gehofft munterte mich die Handarbeit auf und ich musste mich regelrecht zügeln, sonst wäre es am Ende noch zu viel und ich könnte nicht alles mitnehmen. Auch Van hatte seine Freude daran mir zuzusehen. Er freute
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