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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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leer gefegt und wir kamen ohne Probleme voran. Für gewöhnlich warteten die Menschen den Regen in ihren Häusern ab. Außerdem war es bereits Nachmittag und es wurde für die Familien Zeit das Abendessen vorzubereiten.
    Ich genoss die Ruhe und den Regen solange ich konnte, aber schon tauchte das Schlosstor vor uns auf. Innerlich seufzte ich auf. Ich wäre gern noch länger unbeobachtet gewesen, doch gleich hätte mich der Schlossalltag wieder in seiner Gewalt.
    Wir durchquerten das Tor und hielten auf die Ställe zu. Einer der Stallburschen kam uns bereits entgegen und wartete. Langsam stieg ich ab und versuchte meine Hand so weit es ging zu schonen. Inzwischen war das Gelenk dunkel und dick geschwollen und es verursachte mir pochende Schmerzen. Davon würde ich wohl noch ein paar Tage etwas haben.
    Auch Van stieg vorsichtig ab und erst jetzt erinnerte ich mich wieder an seine Verletzung. Vor lauter Grübelei war sie mir ganz entfallen. Der Junge grüßte uns und kam auf uns zu, um die Pferde an sich zu nehmen. Er folgte meinem Blick, der auf Vans Arm lag und bekam große Augen, fragte jedoch nichts, sondern ging mit den Pferden in Richtung Stall, blickte sich aber noch einmal verstohlen um. Das Taschentuch und der Ärmel seiner Uniform waren von Blut getränkt und es sickerte weiterhin frisches nach, was mir Sorgen bereitete.
    „Ihr solltet gleich zu Darius gehen.“, sagte ich zu Van.
    Er schaute zu mir auf und schien mich beschwichtigen zu wollen, doch ich ließ ihn gar nicht dazu kommen.
    „Es blutet immer noch und das Taschentuch langt nicht einmal als angemessenes Provisorium.“
    Daraufhin nickte er zustimmend. „Ich werde ihn gleich aufsuchen. Begleitet Ihr mich?“
    „Warum?“, fragte ich verdutzt.
    Van runzelte die Stirn. „Wegen Eurer Hand.“, half er mir auf die Sprünge.
    „Ach so, nein, so schlimm ist es nicht.“ Ich wich seinem Blick aus, da ich bereits mit Gegenwehr rechnete. Van würde mich kaum ohne Versorgung gehen lassen, dessen war ich mir sicher.
    „Sie sieht nicht gut aus. Darius sollte sie sich wirklich ansehen.“, beharrte er.
    Hatte ich es doch gewusst.
    „Na schön.“, seufzte ich. Van würde ohnehin nicht klein beigeben und so ließ er sich wenigstens schneller behandeln.
    Wir steuerten auf das Hauptgebäude zu in dem sich Darius Unterkunft befand. Nach einem kurzen Weg durch die Gänge erreichten wir die Tür zu seinen Räumen. Van klopfte an und erwartete die Antwort.
    „Bitte tretet ein.“, ließ Darius sich gedämpft hinter der Tür vernehmen.
    Van öffnete und hielt mir die Tür auf. Darius stand an seinem Arbeitstisch, der mit allerhand Gerätschaften und Kräutern bedeckt war und griff gerade nach einem Tuch, um sich die Hände abzuwischen. Der Raum war zwar klein, doch durch die großzügigen Fenster gut beleuchtet. Wie immer war er sehr sauber und der Duft der zerstoßenen Kräuter stieg mir in die Nase. Am Wandregal reihte sich ein Tiegel an den nächsten. Sie waren fein säuberlich beschriftet. Darius war ein durch und durch ordentlicher Mensch, aber wahrscheinlich brachte das sein Beruf mit sich. Als ich eintrat, verneigte er sich kurz. „Was kann ich für Euch tun, meine Liebe?“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Van war nun ebenfalls herein gekommen und schloss die Tür.
    „Wir wurden während des Ausritts angegriffen. Dabei wurde die Prinzessin verletzt.“, antwortete Van an meiner statt.
    Sofort wurden Darius Gesichtszüge ernst und er betrachtete mich bereits von Kopf bis Fuß. Ich hielt ihm meine Hand hin, um zu demonstrieren, wie belanglos es war.
    „Sir Van übertreibt. Ihr solltet Euch zuerst seinen Arm ansehen, der sieht viel schlimmer aus.“, kommentierte ich und warf Van einen finsteren Blick zu.
    Darius sah auf und betrachtete nun auch Van eingehend. Dieser wollte protestieren.
    „Ich bestehe darauf, es blutet noch.“, sagte ich nachdrücklich und durchquerte den Raum, wo ich mich auf einen Stuhl in der hinteren Ecke setzte. Ich sah beide ernst an und verschränkte meine Arme vor der Brust, um meine Haltung noch zu unterstreichen.
    „Setzt Euch.“, forderte Darius Van auf und wies auf einen leeren Stuhl in der Mitte des Zimmers. Zwar gehorchte er, doch das hielt ihn nicht davon ab mich grimmig anzuschauen. Darius zog sich ebenfalls einen Stuhl heran und setzte sich neben Van. Er war bereits dabei mein Taschentuch zu lösen und sich die Wunde anzusehen.
    „Ihr werdet Euch entkleiden müssen, damit ich es mir richtig ansehen und mich

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