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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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verblüfft.
    „Wie bitte?“
    „Anstatt mir Blumen zu pflücken, solltest du nach Hause gehen und dich um deine Mutter kümmern.“
    „Aber Ihr braucht mich doch auch. Ihr seid verletzt und ich muss meinen Pflichten nachkommen.“ Sie rang die Hände, unschlüssig welches ihr das größere Bedürfnis war.
    „Ich komme schon zurecht. Geh nach Hause. Du bist solange beurlaubt, bis sie gesund ist.“ Ich kannte das nagende Gefühl sich um seine kranke Mutter zu sorgen noch aus Kindertagen. Es fühlte sich schrecklich an.
    „Aber das geht doch nicht.“ Ihr Pflichtgefühl mir gegenüber rührte mich und ich musste lächeln, dennoch zog ich in gespielter Verblüffung die Augenbrauen hoch.
    „Wer, wenn nicht ich, kann das entscheiden?“
    „Aber-“
    „Kein aber, Sara. Du gehst jetzt zu deiner Mutter und sorgst dafür, dass es ihr bald besser geht.“
    „Danke.“, sagte sie erleichtert. Endlich hatte ich sie überzeugt. Sie wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als mir noch etwas einfiel.
    „Das heißt, warte bitte noch einen Moment.“ Ich beugte mich zu meinem Nachttisch herüber und zog die Schublade auf.
    „Braucht Ihr noch etwas bevor ich gehe?“
    „Nein, das ist es nicht. Warte kurz.“ Wie immer in solchen Dingen, wenn man etwas suchte, befand sich mein Geldbeutel in der hintersten Ecke.
    „Obwohl, könntest du bitte noch das Fenster öffnen? Ich könnte die frische Luft gut vertragen.“
    Ich fischte den Beutel weiter nach vorn, während ich sprach und zog die Bänder auf. Sara tat wie ihr geheißen und zog die Läden weit auseinander. Ein Gewirr aus Gold und Silber blinkte mir entgegen. Ich entnahm zwei der großen Goldmünzen und hielt sie Sara hin, als sie sich umdrehte. Sie starrte mich mit offenem Mund an.
    „Komm her.“, befahl ich ihr.
    Sie schluckte, setzte sich aber dann in Bewegung. „Das ist ein gewaltiger Vorschuss.“, stotterte sie.
    Ich überschlug es kurz, es waren einige ihrer Jahresgehälter. Die meisten Leute verdienten weit weniger, aber alle im Schloss angestellten Menschen wurden gut bezahlt, damit sie in der Lage waren ihre Familien zu versorgen. Das Wohl der Bevölkerung war meiner Familie wichtig. Sara sorgte für ihre kränkliche Mutter und ihre beiden noch zu kleinen Geschwister ganz allein, da ihr Vater vor Jahren schon gestorben war. Daher wusste ich, dass sie es brauchen konnte.
    „Das ist kein Vorschuss, sondern mein Beitrag an der Gesundheit deiner Familie. Kauf davon Medizin, etwas Besonderes zu essen, eben was immer ihr braucht.“, sagte ich entschieden.
    „Das kann ich doch unmöglich annehmen. Es ist viel zu viel.“ Sara senkte schüchtern den Blick.
    „Ich bestehe darauf, also keine Diskussionen mehr.“
    Sie war sich immer noch nicht sicher, was sie tun sollte und stand weiterhin bei der Tür.
    Ich seufzte. „Nun nimm es schon.“
    Endlich gab sie nach und ließ sich die beiden Münzen in die Hand drücken.
    Sie sank auf ihre Knie und küsste mir die Hand. „Habt vielen Dank, Majestät. Ich weiß gar nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“
    „Indem du jetzt endlich gehst und die nächsten paar Tage nicht wieder kommst.“, sagte ich lächelnd und entzog ihr meine Hand.
    Sie stand auf, nickte strahlend und war schon bei der Tür, als mein Blick an der halbfertigen Vase hängen blieb. Ein gutes Dutzend Rosen lag noch auf dem Tisch.
    „Und nimm die restlichen Blumen mit.“
    Sara blieb noch einmal stehen und besah sich ihr unvollendetes Werk. Schnell eilte sie zum Tisch und wollte weitere Rosen in die Vase stecken.
    „Nimm sie mit habe ich gesagt.“
    Verwirrt sah sie sich zu mir um. „Wohin?“
    „Zu deiner Mutter. Die Vase ist schon voll genug, die übrigen Blumen brauche ich nicht. Mach ihr damit eine Freude.“
    Sie nahm die Blumen vom Tisch. „Danke.“, hauchte sie ergriffen.
    Ich winkte ihr zu. „Und nun verschwinde endlich.“, sagte ich lachend.
    Sara musste ebenfalls lachen. „Ich komme so schnell es geht zurück.“
    „Du bleibst so lange wie du brauchst.“, stellte ich klar.
    Mit einem kleinen Knicks verabschiedete sie sich und verschwand eilig durch die Tür. Ich würde es schon schaffen ein paar Tage für mich selbst zu sorgen.
     
     

 
Besuch
     
     
    Etwas hatte mich geweckt. Mir leuchtete nicht ein, was es war. Ein Geräusch vielleicht? Ja, da war es wieder. Ein leises Knarren. Es alarmierte mich. Ich setzte mich auf und spähte in die Dunkelheit. Durch das geöffnete Fenster beleuchtete der Mond mein Schlafzimmer und

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