Regenprinzessin (German Edition)
du geschlafen.“, flüsterte ich, damit Darius es nicht hören konnte.
„Habe ich auch nicht.“ Van flüsterte ebenfalls.
Ich wollte ihm gerade die Leviten lesen, als nebenan eine Tür knarrte.
„Guten Morgen, Majestät.“, sagte Darius nebenan. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Kommandant.“
Van trat einen großen Schritt vom Bett zurück und behielt die Tür im Auge.
Mein Vater und Asant begrüßten den Heiler ebenfalls. Leise sprachen die drei miteinander und ich konnte sie nicht verstehen. Nur Augenblicke später betraten die beiden Neuankömmlinge mein Krankenzimmer. Wir tauschten Begrüßungen aus und Vater trat zu mir ans Bett. Er ließ sich auf dem Stuhl nieder und musterte mich mit ernstem Blick, bevor er mir einen Kuss auf den Scheitel drückte.
„Wie geht es dir?“
„Ganz gut.“
Die Antwort schien ihn zu beruhigen und er seufzte erleichtert auf.
„Gibt es Neuigkeiten?“, fragte Van an Asant gewandt.
Dieser schüttelte betrübt den Kopf. „Wir konnten keine Hinweise auf ihre Identität finden, geschweige denn darauf wer der Drahtzieher sein könnte. Eines ist sicher, Amateure waren das nicht.“
Van schnaubte frustriert. „Das habe ich gestern schon bemerkt.“
„Wie geht es Eurem Bein, Sir Asant?“ Überrascht drehten sich die beiden Ritter zu mir um. Asant warf Van einen vielsagenden Blick zu, woraufhin Van eine Unschuldsmiene aufsetzte. „Sie hat nach dir und Janos gefragt.“
„Es geht mir ausgezeichnet und Janos ebenso, macht Euch keine Sorgen, Prinzessin.“, sagte Asant lächelnd.
„Das beruhigt mich zu hören.“ Ich bemühte mich ebenfalls zu lächeln, auch wenn es mir bei den Schmerzen nicht so leicht fiel. Vater tätschelte beruhigend meine Hand.
Wie auf ein Stichwort kam Darius mit einer Schale in den Händen zurück ins Zimmer. Ich nahm sie entgegen und schnupperte an der trüben Flüssigkeit, die sie enthielt. Argwöhnisch verzog ich das Gesicht, es roch nicht gerade appetitlich.
Darius bemerkte meinen Zweifel. „Trinkt, es wird Euch gut tun.“
In der Hoffnung meine Schmerzen zu lindern, nippte ich daran, angewidert verzog ich das Gesicht. Es schmeckte noch scheußlicher als es roch. Auf eine auffordernde Geste von Darius hin, riss ich mich zusammen und stürzte den Rest herunter.
Ich schüttelte mich kurz, die Medizin war furchtbar bitter. „Könnte ich bitte etwas Wasser bekommen?“
Schon war Van, der am nächsten am Tisch stand, zur Stelle und goss mir den Becher ein. Er nahm mir die Schale ab und hielt mir das Wasser hin. „Danke.“
In hastigen Zügen trank ich ihn leer, damit ich den schlechten Geschmack vertreiben konnte.
„Wenn man dem Sprichwort glauben kann, schlage ich Morgen wieder Purzelbäume.“, murmelte ich.
Mein Vater runzelte verwirrt die Stirn. „Du hast noch nie Purzelbäume geschlagen.“
„Wenn das Mittel so gut wirkt, wie es scheußlich ist, könnte ich es aber.“ Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es war sehr seltsam, ich hatte immer noch Schmerzen, jemand wollte mich umbringen und ich wäre durch unseren gestrigen Ritt durch die Stadt und das Schloss wahrscheinlich wieder das Gesprächsthema, aber dennoch konnte ich nicht aufhören zu lächeln. Eine wohlige Wärme hatte sich in meinem Inneren ausgebreitet und ich wusste, dass sie nicht von der Medizin kam, denn sobald ich Van ansah, glühte sie noch heißer. Ob das an seiner Liebe lag? Ich wusste nicht, ob ich ihm glauben konnte, doch es wäre so schön es zu versuchen.
„Darius, ich glaube meine Tochter hat immer noch Fieber.“ Vater war durch meine Reaktion eher beunruhigt, denn erleichtert. Kein Wunder, da man an einer Hand abzählen konnte, wie oft ich von Herzen lächelte.
Darius befühlte abermals meine Stirn. „Nur noch leichtes, Sire.“
Die Falten auf der Stirn meines Vaters vertieften sich nur noch mehr.
„Du bist sicher, dass es dir gut geht?“
„Wunderbar.“ Ich lächelte auch weiterhin. „Naja mehr oder weniger.“, räumte ich dann ein.
Vater drehte sich zu Asant und Van um. „Ist sie bei dem Sturz auf den Kopf gefallen?“
Die beiden blickten verblüfft zu ihm herunter und schüttelten die Köpfe.
„Dann liegt es an dem Gift?“, versuchte er es jetzt.
„Ich werde doch wohl noch lächeln dürfen.“ Es klang empörter als beabsichtigt.
„Natürlich Liebes, so viel du willst, nur tust du es fast nie, da fällt es eben auf.“ Hilflos zuckte er mit den Achseln. Ich brachte ihn eindeutig aus dem Konzept. „Erst
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