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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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war ich mir nicht sicher, inwieweit ich sie einweihen durfte.
    Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ich die Stille bemerkte. Grenadine sah an mir vorbei.
    Na endlich, unser Vater ließ sich blicken, gleich konnte das Essen begonnen werden. Wir machten uns auf in Richtung Tafel zu unseren Plätzen in der Mitte. Bis auf unsere Plätze, die festgelegt waren, setzte sich der Rest willkürlich. Mir gegenüber setzte sich Ansen, was mich wenig begeisterte. Ich ließ meinen Blick in die Runde schweifen und sah, dass sich Van, Asant und Sartes nicht weit entfernt auf der anderen Seite des Tisches setzten. Der rechte Platz neben Van war noch frei und Gideon steuerte auf ihn zu, doch Alissa kam ihm zuvor und setzte sich stattdessen.
    Kurz aus dem Konzept gebracht, setzte Gideon sich wieder in Bewegung und nahm neben Sartes Platz. Die anderen sahen Alissa verblüfft an, aber sagten nichts. Van sah nicht sonderlich begeistert aus über diese Gesellschaft, riss sich jedoch schnell zusammen und brachte ein unglückliches Lächeln zustande.
    Ich musste an das, was Sara mir über Alissa und ihre Besessenheit von Van erzählt hatte, denken. Es störte mich, dass sie dort neben ihm saß, am meisten deswegen, weil ich es selbst nicht konnte.
    Vater begrüßte seine Gäste. Ich achtete nicht auf seine Worte, ich war viel zu müde. Sobald er damit fertig war, wurde aufgetischt. Es wurde immer schwieriger die Augen offen zu halten. Ich hatte weder Appetit noch Hunger und hätte den Löffel am liebsten liegen gelassen. Nach kurzer Überwindung nahm ich ihn zur Hand und rührte lustlos in meiner Suppe. Ich quälte mir einige Löffel voll hinunter, ließ mir aber viel Zeit dazwischen. Als der übrig gebliebene Rest annehmbar war, hörte ich auf. Ich setzte mein Verhalten das gesamte Essen hinüber fort und es gelang mir, es wach zu überstehen. Nun hatten wir auch die Nachspeise geschafft.
    Um nicht mit dem Gesicht im Teller zu landen, sah ich mich um und versuchte auf andere Gedanken zu kommen, die mir helfen würden, wach zu bleiben.
    Dabei fiel mir auf, dass Ansen mich beobachtete. Schnell ließ ich meinen Blick weiter schweifen, in der Hoffnung, dass er kein Gespräch mit mir anfing. Ich hätte ohnehin nicht gewusst, worüber ich mit ihm reden sollte. Stattdessen sprach er nun mit Grenadine.
    Mein Blick blieb an Van hängen, was nicht überraschend war. Er war der einzige, der mich in diesem Saal voller Menschen wirklich interessierte. Er hatte sich Asant zugewandt und sie unterhielten sich. Sie saßen zu weit weg, als dass ich sie bei dem allgemeinen Gemurmel hätte verstehen können.
    Ich musste schmunzeln, als ich sah, dass er Alissa keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Sie war soeben mit ihrem Essen fertig geworden und sah kokett lächelnd zu Van hoch. Der hatte ihr halb den Rücken zugewandt und bemerkte es nicht einmal. Ich musste mich beherrschen nicht noch breiter zu grinsen.
    Ihr Lächeln verblasste und sie griff sich ihren Weinpokal. Während sie daran nippte, gleitete ihre Linke unter den Tisch. Einen Sekundenbruchteil später zuckte Van kaum merklich zusammen.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich die Szene. Was er bloß hatte?
    Van zog seine Hand ebenfalls unter den Tisch, rührte sich aber ansonsten nicht. Erneut schlich sich ein Lächeln auf Alissas Gesicht, obwohl sie weiterhin an die gegenüber liegende Wand starrte. Endlich dämmerte mir, was sie unter dem Tisch trieb. Am liebsten hätte ich das Tischtuch angehoben, um mich zu vergewissern. Gebannt schaute ich zu und wartete ab. Alissa lächelte noch immer. Ich kochte innerlich darüber, dass sie sich zweifellos an Van vergriff und hatte Schwierigkeiten mein Gesicht so weit zu beherrschen.
    Jemand stieß mich unter dem Tisch an und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich drehte mich um. Grenadine sah mich durchdringend an, dann schwenkten ihre Augen kurz zu Ansen herüber und ich folgte ihrem Blick. Ansen sah erwartungsvoll zu mir, anscheinend hatte er etwas zu mir gesagt.
    „Verzeiht, was habt Ihr gesagt, Ansen?“ Ich bemühte mich um einen gleichmütigen Tonfall, obwohl ich äußerst ungehalten darüber war Alissa und Van nicht mehr beobachten zu können.
    Er räusperte sich kurz unsicher, bevor er antwortete. „Ich sagte, dass ich die Vorstellung, wie Ihr den Regen herbeiruft, der ganz Lasca mit Wasser versorgt, faszinierend finde.“ Er lächelte mir zu und ich zwang mich es ihm gleichzutun. „Außerdem fragte ich mich, ob ich Euch eventuell begleiten

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