Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
Vom Netzwerk:
Stirn.
    Er schmiegte sich an mich und ich schloss ihn fester in die Arme. Ich betrachtete die Umgebung. Hier sah es wirklich wüst aus, in den nächsten Tagen würden wir wieder die Stelle wechseln müssen, sonst wäre dieser Teil des Waldes zu sehr geschädigt. Auf einem der Bäume in der Nähe saß ein Eichhörnchen, das neugierig zu uns herunter schaute. Ich beobachtete es, doch bald verschwand es zwischen den dichten Blättern in den höheren Ästen und ich konnte es nicht mehr sehen.
    „Glaubst du auch, dass du wieder aufstehen kannst oder habe ich dich zu schlimm verletzt?“, fragte ich nach einer Weile leise.
    „Keine Sorge, es geht mir…“, er verstummte. „So schlimm ist es nicht. In ein paar Tagen bin ich ganz der alte.“ Jetzt lächelte er schief.
     
    Aufgeregt eilte ich in Richtung Schlosshof. Heute würde ich zum ersten Mal selbst zur Mitte der Insel reiten. Ich hatte den Innenhof fast durchquert, als ich ruckartig stehen blieb. Mir war schlagartig übel geworden. Ich stürmte zwischen die Rosensträucher und erbrach mich.
    Da es mir schnell wieder besser ging, beschloss ich kein Aufheben darum zu machen. Ich erschuf lediglich ein wenig Wasser in meiner Handfläche mit dem ich meinen Mund ausspülte und mir mein Gesicht wusch.
    Auf dem Hof angekommen, spähte ich vorsichtig um die Ecke auf der Suche nach meiner heutigen Eskorte. Neben Asant und Van konnte ich außerdem Craos, Eblias und Sartes ausmachen, die allesamt bei ihren Pferden standen und auf mich warteten.
    Vans Gesicht war über Nacht noch weiter angeschwollen und er sah ziemlich wüst aus mit dem blauen Auge, der geschwollenen Wange und der aufgeplatzten Lippe. Was er den anderen wohl darüber erzählt hatte? Es musste ihnen zweifellos aufgefallen sein.
    Ich war unendlich erleichtert, dass ich ihn nicht länger verletzen musste. Hoffentlich käme Van nicht mehr auf solche Ideen und ich musste meine Magie nicht erneut gegen ihn wenden.
    Ich ging auf den Hof hinaus und schwang mich in Tinkas Sattel, nachdem ich die Ritter begrüßt hatte. Wir brachen unverzüglich auf. Van und Asant ritten vor mir, Craos und Eblias an meinen Seiten und Sartes bildete die Nachhut.
    Wir ritten langsam durch die verstopften Straßen, um die Passanten nicht aufzuschrecken. Außerhalb der Stadt würden wir ein schnelleres Tempo anschlagen. Ich konnte es kaum erwarten.
    „Wirst du mir endlich erzählen, was mit deinem Gesicht passiert ist?“, fragte Asant leise an Van gerichtet.
    „Nur, wenn du darauf bestehst.“ Van antwortete ohne Asant dabei ins Gesicht zu sehen.
    Ob sie wussten, dass ich sie hörte? Ich war nicht davon überzeugt, da Asant vermutlich nicht in meinem Beisein davon angefangen hätte. Es sei denn, er glaubte, sie wären mit ihren Worten unter sich.
    „Das tue ich.“, gab Asant knapp zurück.
    Van seufzte entnervt. „Ich bin hingefallen.“
    „Hingefallen?“ Asant schien ihm nicht zu glauben.
    „Ja, hingefallen. Zufrieden?“, sagte Van ausweichend.
    „Wie das? Ich habe selten jemanden mit einem solchen Gespür für seine Sinne und seinen Körper wie dich gesehen. Bisher war ich der Meinung, du könntest nicht einmal stolpern.“ Es machte Asant sichtlich Spaß, Van aufziehen zu können.
    Mir hingegen versetzte es einen schmerzhaften Stich in meinem Inneren. Es war meine Schuld, dass es Van so schlecht ging. Nur deswegen versuchte er es zu überspielen, damit ich mich nicht noch mieser fühlte.
    „Ich habe nicht auf den Boden gesehen und bin im Wald über eine Wurzel gestürzt. Der Boden war uneben und ich habe mir den Kopf angeschlagen.“
    „Stimmt das?“ Asant hatte sich zu mir herumgedreht und sah mich neugierig an.
    „Wie bitte?“, fragte ich und gab mir den Anschein nichts von ihrem Gespräch mitbekommen zu haben.
    Asant wies in Vans Richtung. Beide hatten sich zu mir umgedreht. „Ist er gestern wirklich über eine Wurzel gestolpert?“
    Ich konnte mir Asants Misstrauen nicht erklären. Ich warf Van einen kurzen Blick zu. Er sah mich kühl und abwartend an. Ich musste schlucken, als er mich mit diesem Blick bedachte. Doch ich ermahnte mich. Es war nur Fassade. Ich war die einzige, die seine wahren Gefühle kannte.
    Hastig erinnerte ich mich an Asants Frage und wandte mich wieder ihm zu. Es fiel mir schwer, den Blickkontakt mit Van abzubrechen. Asant sah mich immer noch erwartungsvoll an und überließ es seinem Pferd einen Weg durch die Straßen zu finden.
    „Ja, es stimmt. Aber ich musste ihm versprechen nichts davon

Weitere Kostenlose Bücher