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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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und weißt, was du tun musst, sollte es nötig werden.“, sagte Van mit fester Stimme.
    Ich schüttelte heftig den Kopf. Tränen brannten mir in den Augen bei dieser Vorstellung und ich versuchte sie wegzublinzeln. Es gelang mir kaum und eine Träne lief an meiner Wange herab.
    „Nein.“, verzweifelt kämpfte ich gegen das Zittern meiner Stimme an.
    Van antwortete nicht, er sah mich nur weiter an und wartete.
    „Du willst es ernsthaft testen?“, fragte ich entgeistert.
    Van nickte entschlossen.
    Ich stöhnte gequält auf. Dann fasste ich einen Entschluss und sah ihn mit stechendem Blick an. „Schön, testen wir es.“
    Meine Worte hatten meinen Mund noch nicht verlassen, da streckte ich bereits meinen Arm aus und rief eine der Kugeln zu mir. Vans Augen weiteten sich und er machte einen Hechtsprung auf mich zu. Er riss mich zu Boden und wir landeten krachend im Unterholz. Die Kugel ging ins Leere.
    Sobald Van sich versichert hatte, dass ich unversehrt war, funkelte er mich unfassbar böse an. „Bist du verrückt geworden?“, schimpfte er verärgert.
    Ich starrte stur zurück. „Wie seltsam, das gleiche habe ich mich auch gerade gefragt.“, sagte ich bissig.
    Vans Gesicht verhärtete sich. „Wir testen es an mir.“
    „Wenn du darauf bestehen möchtest, dass ich es übe, fein, dann mache ich es, aber ganz bestimmt nicht an dir.“
    „Ich werde aber nicht zulassen, dass du dir selbst weh tust.“
    „Dasselbe gilt für mich.“, sagte ich mit bebender Stimme.
    Er schüttelte seinen Kopf. „Es dient deiner Sicherheit. Ich werde es bereitwillig aushalten.“
    „Aber ich nicht.“, wimmerte ich leise. Ich streckte meine Hand aus und strich ihm fahrig über die Wange. „Ich könnte es nicht ertragen, dich leiden zu sehen. Schon gar nicht, wenn ich es bin, die dir dieses Leid zufügt.“
    Vans Züge wurden milder und er sprach mit seiner leisen, sanften Stimme. „Das ist es doch. Ich kann unmöglich riskieren, dass dir etwas widerfährt, nur weil wir nicht sämtliche Facetten deiner Magie ausschöpfen und du in eine Lage kommst, in der du nicht sicher bist, wie du dich schützen kannst.“
    Langsam stand er auf und zog mich mit sich hoch. „Bitte versuch es.“ Er sah mir tief in die Augen und sein Blick machte mich sprachlos.
    Eine Weile standen wir reglos da, schwiegen und sahen einander in die Augen. Ich hielt es nicht mehr aus und drehte mich weg. Mein Blick fiel auf den Baumstamm, den ich davor bearbeitet hatte und ich schauderte. Van ergriff mein Kinn und drehte mein Gesicht wieder zu seinem.
    „Versuch es.“, sagte er entschlossen. Dann trat er einige Schritte zurück und wartete. Seine Arme hingen locker herab und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Er wollte diesen Irrsinn wirklich.
    „Aber-“
    „Los fang an.“ Er ließ mir keine Wahl.
    Ich schloss die Augen und versuchte meinen Atem zu beruhigen oder wenigstens meinen pochenden Herzschlag. Beides gelang mir nicht. Also öffnete ich meine Augen wieder und pflückte eine der Kugeln aus der Luft. Ganz langsam ließ ich sie zu Van wandern und stupste ihm vorsichtig gegen den Bauch.
    Van verzog spöttisch den Mund. „Das hat nicht einmal gekitzelt.“
    Ich schaute ihn böse an und zog die Kugel zurück. Seine Haut glänzte feucht, wo ich ihn berührt hatte. Ich legte ein klein wenig mehr Kraft in die Kugel und zielte auf dieselbe Stelle wie zuvor.
    „Du sollst mich damit nicht streicheln.“ Er hatte die Augenbrauen hochgezogen und sah mich gelangweilt an. Ich wusste, dass er mich provozieren wollte, um so meine Hemmungen abzubauen. Es erleichterte die Sache nur wenig.
    Ich atmete tief durch und versuchte es erneut. Van hob seine Hand und sah sie sich interessiert an. „Nichts.“, sagte er seufzend.
    Vorsichtig tastete ich mich heran und erhöhte die Kraft immer nur ein bisschen, damit ich nicht riskierte ihn zu verletzen. Ein paar Versuche später kommentierte Van meinen Schlag zum ersten Mal nicht. Ich schaute hoch in sein Gesicht. Er hatte die Zähne zusammen gebissen und lächelte nicht länger.
    Ich hatte ihm weh getan. Bei dem Gedanken verlor ich vor Panik die Kontrolle über meine Kugel und sie zerfloss in der Luft an Vans Bein hinab. Er zuckte überrascht zurück und sah mich ernst an. „Es tat kaum weh.“, beschwichtigte er mich. „Versuch es noch etwas fester.“
    Ich schüttelte unwillig den Kopf. „Ich kann nicht.“
    „Aber damit setzt du niemanden außer Gefecht. Versuch es fester.“
    Meine Hände zitterten. Ich

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