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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Stoff nach dem Bad im See geschehen war, war mir nur zu deutlich im Bewusstsein geblieben und ich wollte nicht, dass sich das vor jemand anderem als Van wiederholte.
    Ich fing mich wieder und stellte fest, wie überrascht die anderen mein Verhalten beobachtet hatten. Nur Van hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, er freute sich mit mir.
    Wir gingen zu unseren Pferden zurück und machten uns auf den Heimweg. Wieder mit meinen Gedanken allein, grübelte ich noch mehr als zuvor.
     

 
Ankunft
     
     
    Van und ich wollten gerade in den Wald aufbrechen, als eine kleine Reiterschar auf den Schlosshof ritt. Ich zügelte Tinka, um zu sehen, wer dort kam. Van brachte Lian ebenfalls wieder zum Stehen. Den Reitern folgte eine große Kutsche, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Verblüfft schaute ich mir die Prozession, die sich über den Hof ergoss an und fragte mich, warum sie hier waren.
    Ich sah mir die Reiter genauer an und brauchte nicht lange nach Kiren suchen. Er ritt in der ersten Reihe und grinste mich breit an. Neben ihm waren sein Vater und sein jüngerer Bruder zu sehen. Vorsichtig winkte ich ihm zu. Ich stieg wieder vom Pferd, wahrscheinlich würde ich heute meine Übungen ausfallen lassen.
    „Wer ist das?“, fragte Van, der ebenfalls abstieg, leise neben mir.
    „Kiren, Thronerbe von Lumeria. Allerdings habe ich nicht die leiseste Ahnung warum er hier ist, geschweige denn warum er seine ganze Familie mitgebracht hat.“
    „Wie meinst du das?“ Sein Tonfall war eindeutig skeptisch. Er schien ebenfalls nicht zu wissen, was er hiervon halten sollte, oder aber es störte ihn, dass Kiren immer noch grinste, als er jetzt auf uns zu kam.
    „Der Mann, der neben Kiren geritten ist, ist sein Vater, König Hallor Nurber von Lumeria, der junge Mann neben ihm ist sein jüngster Sohn Chiro.“ Kiren hatte uns fast erreicht und ich wollte Van möglichst genau ins Bild setzen. „Und ich würde wetten, dass sowohl die Königin, als auch die beiden Prinzessinnen in der Kutsche sitzen.“, fuhr ich fort.
    Kirens Vater sah prächtig aus wie immer, zwar war sein Haar mittlerweile ergraut, doch es verstärkte eher seine Autorität, als dass es sie minderte. Er sah Kiren hinterher und beobachtete ihn aufmerksam, bevor er sich umdrehte und Befehle an seine Reiter gab. Kiren stand mit seiner Ausstrahlung seinem Vater in nichts nach, Chiro hingegen wirkte eher unsicher, auch wenn er versuchte das zu verbergen, entging es mir nicht. Seit ich ihn das letzte Mal auf Kirens Geburtstag gesehen hatte, war er ein ganzes Stück gewachsen und glich immer mehr seinem Bruder, obwohl er immer noch so schlaksig war.
    Kiren hatte uns erreicht und für weitere Erklärungen war keine Zeit mehr. Er zügelte sein Pferd und stieg schwungvoll ab. Dann kam er auf uns zu und musterte mich von oben bis unten. Meine enge Hose, die in den hohen Stiefeln steckte, sowie das Hemd, das ich trug, waren kaum angemessene Kleidung, um sie zu begrüßen. Um genau zu sein, war meine Reitkleidung zu keinem Zeitpunkt für eine Frau angemessen. Trotz meiner Erscheinung versuchte ich mir keine Blöße zu geben, was mir bei Kiren nicht schwer fiel, beim Rest seiner Familie jedoch schon eher.
    „Was hast du da an?“, fragte Kiren mit gerunzelter Stirn.
    „Das trage ich immer, wenn ich vorhabe mich auf ein Pferd zu setzen. Es ist bequemer und man kann schneller reiten als in einem Rock.“, gab ich ungerührt zurück.
    Kiren sah sich noch einmal um und betrachtete eingehend unsere Pferde. Sein Blick verweilte auf Van, der ebenfalls einer kritischen Prüfung unterzogen wurde. Van schaute unbeeindruckt zurück.
    „Sir Van, mein neuer Leibwächter. Prinz Kiren, Thronfolger Lumerias.“, stellte ich die beiden einander vor und deutete jeweils auf den Genannten. Sie nickten sich zur Begrüßung zu. Dann sah Kiren mir wieder ins Gesicht. „Hattest du vor, vor uns wegzulaufen oder warum dieser Aufzug?“
    „Ich wusste nicht einmal, dass ihr kommt.“
    Überrascht zog er die Augenbrauen hoch, doch dann begann er wieder zu lächeln. „Fast wäre ich dir auf den Leim gegangen.“, sagte er kopfschüttelnd.
    „Es ist die Wahrheit. Ich weiß nicht, weswegen ihr alle hier seid.“ Ich dachte fieberhaft nach, ob ich irgendeinen wichtigen Anlass verpasst hatte, doch mir fiel einfach nichts ein. „Glaubst du ernsthaft ich würde so aussehen, wenn ich davon gewusst hätte?“, fragte ich ihn, um seine Zweifel zu zerstreuen.
    „Vermutlich nicht.“, gab er mir recht.

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