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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Er stöhnte schmerzhaft auf und geriet ins Wanken. Zu gern wäre ich zu ihm gestürzt. Er hatte es mir verboten. Ich durfte mich erst um ihn kümmern, wenn er der Meinung war, dass es reichte. Meine Finger krallten sich in die Rinde des Baumes an dem ich mich festhielt. Zum einen, um nicht sofort zu Van zu laufen, zum anderen, weil ich fürchtete bei den Qualen, die ich litt, zusammenzubrechen. Mir war schon wieder übel. Seit einigen Tagen wurden die seelischen Leiden von immer wiederkehrender Übelkeit begleitet. Kein Wunder, da sich jede Faser meines Körpers dagegen sträubte weiterzumachen.
    Undeutlich nahm ich meine an der Rinde zerbrochenen Fingernägel wahr. Es kümmerte mich nicht, dass sie eingerissen waren und an manchen Stellen bluteten. Es war nur gerecht, dass ich ebenfalls körperliche Schmerzen ertrug, wenn ich zuließ, dass der Mensch, den ich am meisten auf dieser Welt brauchte mich zwang ihn so zu quälen.
    Mittlerweile hatte Van sich wieder gefangen und festigte seinen Stand. Sein Haar klebte an seinem Kopf und er strich sich eine dicke Strähne aus der Stirn. Schweiß und Wasser rannen seinen Oberkörper herab und bildeten dunkle Tropfen auf seiner Hose.
    „Noch einmal.“, sagte er mit fester Stimme.
    Dieses Mal zielte ich auf seinen Oberarm. Die Wucht des Aufpralls hätte ihn fast zu Fall gebracht, hätte er sich nicht mit einem Ausfallschritt nach vorn gerettet. Ich stöhnte gequält auf. Van richtete sich schwerfällig wieder auf und drückte den Rücken durch wobei er sein Gesicht verzog.
    „Versuch es einmal ins Gesicht. Dann reicht es für heute.“, sagte er mit einer gewissen Anstrengung.
    Ich wollte protestieren, aber sein Blick ließ mich verstummen. Unmöglich konnte ich ihn ins Gesicht schlagen. Mir wurde noch schlechter bei dem Gedanken daran. Meine freie Hand begann heftig zu zittern, während meine andere sich noch stärker in den Baum verkrallte.
    „Na los.“, sagte Van drängend, als er mein Zögern sah.
    Am liebsten hätte ich meine Augen geschlossen, doch ich zwang mich, bei dem, was ich dort anrichtete, zuzuschauen. Die Kugel schoss auf ihn zu und schmetterte seitlich gegen seinen Kopf. Wie einen gefällten Baum riss es Van zur Seite und er stürzte ungebremst ins Dickicht.
    Er rührte sich nicht mehr.
    Ich rief seinen Namen und stürmte zu ihm. Schlitternd kam ich zum Stehen und fiel auf die Knie.
    „Van, hörst du mich?“, schrie ich voller Panik, während ich seinen Kopf in meinen Schoß hob.
    Hastig strich ich ihm das wirre Haar aus dem Gesicht. Seine Lider flimmerten und langsam öffneten sich seine Augen. Sein trüber Blick fand meinen und er lächelte zu mir hoch. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und blutete. Die Stelle oberhalb seines Wangenknochens war stark gerötet und begann bereits anzuschwellen. Ich drückte ihn fest an mich und zitterte am ganzen Körper. Sanft hielt ich ihn im Arm und weinte bitterlich, da ich im ersten Moment geglaubt hatte, ich könnte ihn getötet haben.
    Van murmelte etwas, aber ich verstand ihn nicht. Ich presste ihn noch immer an mich und seine Stimme wurde ich den Falten meines Hemdes erstickt. Behutsam lockerte ich meinen Griff.
    „Ich glaube, ich habe einen lockeren Zahn.“, nuschelte er leise. Er schaute konzentriert in den Himmel, seine Zunge bewegte sich in seinem Mund, so als ob er seine Zähne mit ihr abtastete. Diese Bemerkung war so unglaublich absurd, dass ich mir ein hysterisches Lachen nicht verkneifen konnte. Trotzdem liefen die Tränen unbeirrt weiter.
    „Ich glaubte, ich hätte dich umgebracht und du glaubst, du hast einen lockeren Zahn?“, fragte ich ihn atemlos. Meine Lippen bebten und ich sprach abgehackt. Mit zitternden Händen zog ich mein Taschentuch heraus und tupfte ihm das Blut aus dem Gesicht.
    Nun sah er mir fest in die Augen. „Es ist alles in Ordnung.“
    Ich antwortete nicht und biss mir auf die Unterlippe, um so die Flut meiner Tränen einzudämmen.
    „Wirklich, es geht mir-“, weiter kam er nicht.
    „Wenn du jetzt ‚gut‘ sagst, schreie ich.“, fuhr ich dazwischen.
    Van schloss seinen Mund und sah mich betreten an.
    „Können wir jetzt endlich damit aufhören?“, flüsterte ich kaum hörbar.
    Van nickte, zuckte dabei allerdings leicht zusammen. „Ich denke, es reicht.“
    Ich schwieg, zu erleichtert diese Worte von ihm zu hören.
    „Du weißt, was du tust.“, fügte er nach einer Weile hinzu. „Es reicht.“
    „Danke.“, hauchte ich in sein Haar und küsste ihn vorsichtig auf die

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