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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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„Aber was soll’s, mir gefällt es.“, sagte er achselzuckend.
    Das wunderte mich kaum, Kiren hielt nichts von Etikette. „Also, warum bist du hier und hast gleich deine ganze Familie mitgebracht?“
    „Du weißt es wirklich nicht.“, stellte er fest.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nun sag es mir endlich.“
    „Degans Schiff wird heute Abend oder spätestens morgen im Hafen von Dasaria einlaufen.“ Er wollte noch mehr sagen, aber ich unterbrach ihn. „Moment, wer bitte ist Degan?“
    „Nicht einmal das weißt du?“ Meine Unwissenheit schien ihn zu verunsichern.
    „Der Name sagt mir gar nichts. Sollte er etwa?“ Mich störte es am meisten nicht Bescheid zu wissen.
    „Kurz gesagt, wegen ihm sind wir hier.“ Ich wollte wieder etwas fragen, doch Kiren hob seinen Finger und brachte mich so zum Schweigen. „Degan kommt vom Festland. Er ist der Bruder des Kaisers von Turont, einem ziemlich weitläufigen Land mit großem Einfluss, wie man mir sagte. Er stattet uns einen diplomatischen Besuch ab. Das ist der Grund, weswegen wir uns alle hier versammeln, damit wir ihn empfangen können. Celia müsste auch bald eintreffen.“
    Ich wartete einen Moment, um sicher zu gehen, dass ich Kiren nicht wieder unterbrechen würde. „Und was will er hier?“, fragte ich, als er nichts mehr sagte.
    „Ganz genau weiß ich das zugegebenermaßen auch nicht.“, gestand er. „Es hat irgendetwas mit deinem Vater und Gorania zu tun. Der König hat uns eingeladen aus diesem Anlass zu Besuch zu kommen. Und nun sind wir hier.“
    Ich schaute an Kiren vorbei. Die Ankunft seiner Familie war in vollem Gange. Gerade wurden die Türen der Kutsche geöffnet und wie vermutet stiegen Königin Deidra und Kirens Schwestern Breana und Fenella aus. Nun trat mein Vater unter dem Torbogen hervor und begrüßte seine Gäste. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte, aber was Kiren mir erzählt hatte, entsprach tatsächlich der Wahrheit. Vater war nicht im Geringsten überrascht die Nurbers hier zu sehen und begrüßte sie herzlich.
    „Wohin wolltest du eigentlich?“, fragte Kiren und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    „In den Wald, da bin ich mittlerweile fast täglich.“
    „Was machst du dort?“, fragte er verwundert.
    „Ich feile an meiner Magie.“, sagte ich achselzuckend. „Wahrscheinlich hast du inzwischen keine Chance mehr gegen mich.“, fügte ich frech grinsend hinzu.
    „Das bezweifle ich.“, sagte Kiren selbstgefällig.
    „Willst du es auf einen Versuch ankommen lassen?“
    „Immer.“
    „Dann kannst du uns gern begleiten. Es wird eine gute Übung sein.“ Mit bittendem Blick sah ich zu Van. Hätte ich mich anders verhalten, wäre Kiren nur misstrauisch geworden, weshalb ich ihm aus dem Weg gehen und lieber mit Van allein sein wollte.
    Kiren überraschte meine Bemerkung. „Dann hast du immer noch vor, heute in den Wald zu reiten?“
    Ich funkelte böse in die Richtung, in der mein Vater stand. „Es ist sicher nichts gegen deine Familie und ich werde ihre Begrüßung später nachholen, aber da mein Vater es nicht einmal für nötig hielt, mich über eure Ankunft zu informieren, geschweige denn von den anderen, die noch bevorstehen, habe ich nicht vor, mich von ihm überrumpeln zu lassen. Also komm mit oder bleib hier. Ganz wie du willst.“
    Kiren musste nicht zweimal darüber nachdenken. „Lass uns aufbrechen.“, sagte er mit schelmischem Lächeln im Gesicht.
     
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Celia riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute in ihr besorgtes Gesicht.
    „Alles bestens. Wieso fragst du?“
    „Du hast traurig ausgesehen.“, sagte sie leise.
    „Ich habe nur nachgedacht.“ Was keine Lüge war. Ich hatte zu Van herüber geschaut und gehofft, dass er nicht böse mit mir war, weil ich ihn mit Kiren überrumpelt hatte.
    Er war den ganzen Tag so still gewesen und hatte großen Abstand gehalten. Ich versuchte mir einzureden, dass es nur daran lag, weil er Kiren zu keinen Spekulationen verleiten wollte. Was mir Sorgen bereitete war Vans Blick. Er war seltsam niedergeschlagen.
    So sehr mir Kirens und Celias Gesellschaft gefiel, ich sehnte mich nach dem Ende des Essens. Bestimmt würde Van mich besuchen. Seitdem er von dem geheimen Gang wusste, war er fast jeden Abend gekommen.
    Da ich die verbleibende Zeit nicht vordrehen konnte, beschloss ich sie wenigstens zu nutzen. Vielleicht hatte Celia Interessantes zu berichten. Wir hatten bisher kaum miteinander sprechen können. Doch

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