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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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abspreizbar ist, kann der große Zeh den anderen gegenübergestellt werden. Im Gegensatz zu den flinken Affen scheint sich das Faultier überhaupt nicht zu bewegen. Es hängt oftmals jahrelang an ein und demselben Baum und hält sich dabei mit seinen langen, hakenähnlichen Klauen fest. Diese Klauen sind so stark auf diese Lebensweise ausgerichtet, dass das Tier kaum noch laufen kann. Wenn das Faultier dennoch herabsteigt, was einmal in der Woche vorkommt, weil es dann Kot absetzen muss, schleppt es sich mühsam und mit schleifendem Bauch über den Boden. Aber trotz dieser plumpen Fortbewegungsweise ist das Faultier seinen Feinden nicht völlig schutzlos ausgeliefert. In seinem Fell haben sich grüne Algen angesiedelt, die ihm einen grünlichen Schimmer verleihen – eine perfekte Tarnung in der dichten Vegetation. An ihren Ästen hängend sind Faultiere auch vor schweren Raubkatzen geschützt, die ihnen sonst eventuell gefährlich werden könnten. Wagen sich diese Jäger zu weit nach vorn, drohen sie abzustürzen.
    Nur gegen seinen Hauptfeind, die Harpyie (
Harpia harpyja
), eine Adlerart des Amazonasregenwaldes, hat das Faultier keine Chance. Allerdings bleibt das fast völlig unbewegliche Faultier meistens unentdeckt, da der große Raubvogel nach sich bewegender Beute Ausschau hält. Zur Abwehr vor anderen Fressfeinden setzt das Faultier meist sehr erfolgreich seine scharfen Krallen als Waffen ein.
    Fliegen ohne Flügel
    Abgesehen vom Faultier, das seine ganz eigene Strategie entwickelt hat, im Urwald zu bestehen, ist es für die meisten Tiere überlebenswichtig, sich mit einer gewissen Geschwindigkeit durch die Baumkronen bewegen zu können. Neben den Affen haben deshalb auch andere Tiere diese Fähigkeit entwickelt und können aufgrund eines besonderen Körperbaus auch ohne Flügel direkt von Krone zu Krone gelangen. Zu diesen sog. Gleittierengehören neben den Flughörnchen auch die Flugechsen, die Flugfrösche und der Riesen fluggleiter. Viele haben Hautlappen ausgebildet, die wie Fallschirme wirken und es den Tieren ermöglichen, über gewisse Strecken durch die Luft zu segeln oder zu gleiten. Die meisten dieser Arten sind nicht miteinander verwandt – ein Beispiel dafür, wie ähnliche Lebensweisen einen ähnlichen Körperbau bedingen können; dieses Phänomen wird fachsprachlich als »Konvergenz« bezeichnet.
    Beim Flugdrachen (Draco volans), einer in den Regenwäldern Südostasiens beheimateten Echse, ist zwischen den verlängerten Rippen eine Hautmembran gewachsen, die die Echse bei Bedarf regelrecht aufklappen kann. Zum Flug, der eigentlich ein Gleiten ist, spreizt der Flugdrache seine Rippen und die Membran spannt sich zu einer steifen Tragfläche. Der abgeplattete Körper verbessert zudem die aerodynamischen Eigenschaften, der Schwanz dient als Steuerruder. Auf diese Weise kann der Flugdrache bis zu 8 m weit durch die Luft segeln.
    Der südamerikanische Frosch
Agalychnis spurrelli
gleitet mithilfe von Schwimmhäuten zwischen seinen Zehen. Zielsicher steuert er seinen Flug durch Einziehen und Ausstrecken seiner Gliedmaßen.
    Insekten müssen im Dschungel mitunter immense Höhenunterschiede bewältigen, um ihre Nahrung zu suchen und ihre Brutpflege zu betreiben. Dabei legen sie die Strecken nicht selten im Fluge zurück. Das gilt interessanterweise auch für Insekten, die gar keine Flügel besitzen.
    Wissenschaftler haben beispielsweise nachgewiesen, dass tropische Ameisen, die aus 30 m Höhe aus den Kronen von Regenwaldbäumen fallen, ihren Sturz gezielt rückwärts zum Stamm des Baumes hin lenken können, um dort sicher zu landen. Nach einem anfänglich nahezu senkrechten Fall drehen sich die Tiere und richten ihre Hinterbeine zum Baumstamm hin aus, wobei sie sich mithilfe der Augen orientieren.
    Dieser Gleitflugtrick ist eine geschickte Strategie der Ameisen, nicht bis auf den Waldboden zu fallen und dann den langen Weg zurück in die Krone zu ihrem Nest antreten zu müssen.
    Grubenotter mit Lochkamera
    Im Gegensatz zum Menschen, der infrarote Strahlung nur indirekt als Wärme wahrnehmen kann, können Grubenottern, Boas und Pythonschlangen diese Strahlung sehr gut sehen. Diese Fähigkeit nutzen sie bei der Jagd auf Beute aus. Die Wärmestrahlung von Säugetieren und Vögeln, die ja beide eine Körpertemperatur von etwas unter 40 °C haben, liegt in diesem Spektralbereich und hebt sich nachts deutlich von derjenigen der kühleren Umgebung ab.
    Zwischen den Augen und den Nasenlöchern befinden sich

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