Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Bäumen lebt.
Kennzeichen der Ottern (Familie Viperidae) ist ihr hoch entwickelter Giftapparat. In ihrem Oberkiefer sitzen zwei röhrenförmige, durchbohrte Giftzähne, die bei geschlossenem Maul in taschenartigen Schleimhautfalten verborgen sind. Beim Öffnen des Mauls richten sie sich auf und werden beim Biss tief in den Körper des Opfers geschlagen, wo das Gift seine Wirkung schneller entfaltet. Mithilfe ihres speziellen Wärmesinnesorgans sind die sog. Grubenottern in der Lage, ihre warmblütigen Opfer auch in völliger Dunkelheit zu orten.
Tarnen und Locken
Beutetiere und ihre Jäger entwickelten Tarn- und Täuschmechanismen, um sich etwaige Fressfeinde vom Leib zu halten bzw. um sich möglichst unbemerkt der Beute nähern zu können. Aber auch das Gegenteil ist zu beobachten: Die Schlegel‘sche Lanzenotter (
Bothriechis schlegeli
) ist sehr variabel gefärbt. Ihre Haut kann Tönungen von Grün, Braun bis zu Gelb annehmen. Die auffälligen Farben sind Teil einer ungewöhnlichen Jagdtechnik: Die Otter nutzt ihre Färbung als Lockmittel. Auf einem Ast in den Baukronen, mit dem Schwanzende fest um einen Zweig gewunden, wartet sie, bis etwa ein kleiner Vogel von dem Leuchten angelockt wird. Dann schnellt sie vor und schnappt sich ihr Opfer. Die Schlange hängt danach kopfüber am Schwanz von einem Ast herab und muss sich erst wieder hinaufziehen, bevor sie ihre Beute verspeisen kann.
Der Jaguar: König des Dschungels
Eine perfekte Tarnung, lautlose Bewegungen und seine unbändige Kraft machen den Jaguar (
Panthera onca
) zum Herrscher des südamerikanischen Regenwalds. Beim Menschen ruft er seit jeher gleichermaßen Furcht und Faszination hervor. Während heute Jagd und menschliche Landschaftskultivierung eine ernste Bedrohung für seinen Bestand darstellen, wurde er einst von den Mayas und Azteken als Gott verehrt. Zur gleichen Gattung wie der Jaguar gehören Löwe, Tiger und Leopard, die im Unterschied zu jenem in Afrika und Asien zu Hause sind.
© Mauritius Images/John Warburton-Lee
Der Jaguar lebt in Mittel- und Südamerika.
Wasser liebende Großkatze
Der Jaguar kommt ausschließlich in Mittelund Südamerika vor. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war der Jaguar vom Südwesten der USA bis nach Uruguay zu finden, doch hat er vor allem durch die menschliche Besiedlung zwei Drittel seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets verloren. Heute leben Jaguare vom Süden Mexikos bis zum Norden Argentiniens, wobei der Schwerpunkt im Amazonasbecken liegt. Die gefleckten Katzen sind sehr anpassungsfähig und kommen daher in unterschiedlichen Lebensräumen vor. Das bevorzugte Habitat ist der tropische Regenwald, doch auch in Sumpfgebieten, Uferwäldern und im offenen Gelände fühlen sie sich zu Hause. Ihre Lebensweise ist eng ans Wasser gebunden, wo sie sowohl die darin lebenden Tiere jagen als auch denen auflauern, die zur Tränke kommen.
Jaguar
Panthera onca
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Katzen
Verbreitung Mittel- und Südamerika, gerne in Wassernähe
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 120–180 cm, Standhöhe: etwa 75 cm
Gewicht Männchen 100 kg, Weibchen 70 kg, selten bis 150 kg
Nahrung Säugetiere von der Maus bis zum Hirsch, auch Schildkröten und Fische
Geschlechtsreife mit 3 Jahren
Tragzeit 93–106 Tage
Zahl der Jungen 1–2
Höchstalter über 12 Jahre, in Menschenobhut über 20 Jahre
»Der im Flug jagt«
Das Wort Jaguar leitet sich ab von »Jag Wara«, was in der Sprache der Tupi-Indianer des Amazonasgebiets so viel bedeutet wie »der im Flug jagt«. Der Ausdruck beschreibt die Jagdweise treffend, denn die Katzen lauern ihrer Beute bevorzugt in Bäumen auf, um sich dann mit einem Körpergewicht von ca. 150 kg auf sie zu stürzen.
Der Jaguar spielt im Ökosystem des südamerikanischen Regenwalds die Rolle, die in der Alten Welt der Tiger innehat. So liebt der Jaguar das Wasser mindestens so sehr wie der Tiger. Beide können beachtliche Geschwindigkeiten erreichen, allerdings nur über kurze Distanz. Jaguar wie Tiger stehen in ihren Verbreitungsgebieten jeweils am Ende der Nahrungskette und haben keine natürlichen Feinde.
Geflecktes Muskelpaket
Gewiss: Löwen und Tiger sind größer, Pumas springen höher, Geparden laufen schneller und Leoparden sind die besseren Kletterer. Der Erfolg des Jaguars beruht hingegen darauf, dass er zwar in keiner Disziplin absoluter Spitzenreiter ist, dafür aber alle gut beherrscht. Und auf seiner unglaublichen Kraft: Gemessen an seiner Größe,
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