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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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aufeinandertreffen, kommt es zu Auseinandersetzungen, die in seltenen Fällen sogar tödlich enden können.
    … und fürsorgliche Mütter
    In den Tropen sind die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen äußerst gering. Dies spiegelt sich auch in der Fortpflanzung der hier lebenden Jaguare wider, denn es existiert keine bestimmte Paarungszeit. Dagegen ist sie im nördlichen Verbreitungsgebiet auf den Frühling beschränkt.
    Nach einer Tragzeit von rund 100 Tagen bringt das Weibchen in einer Baum- oder Erdhöhle ein bis zwei Junge zur Welt, die erst nach zwei Wochen sehen können und etwa zwei Monate lang von der Mutter gesäugt werden. In dieser Zeit sind die Jungen extrem hilflos und werden von der Mutter vehement verteidigt. Nach etwa sechs Monaten beginnen die Jungtiere selbst zu jagen, verbleiben aber noch bis zu einem Alter von zwei Jahren bei ihrer Mutter. Nach drei Jahren sind sie ewachsen und werden geschlechtsreif. Die Lebenserwartung eines Jaguars beträgt über 12 Jahre.
    Große Hasenmaulfledermaus
    Wenngleich unter den Fledermäusen (Microchiroptera) die insektenfressenden Arten überwiegen, sind ihre Ernährungsweisen grundsätzlich sehr vielfältig.
    Die Große Hasenmaulfledermaus (
Noctilio leporinus
) beispielsweise gehört zu den Arten, die sich auf Fischfang spezialisiert und für diese Lebensweise charakteristische Merkmale ausgebildet haben.
    Der Duft der Hasenmaulfledermaus
    Von den Ruheplätzen dieser Fledermaus geht ein unverwechselbarer Geruch aus, der sowohl auf Fischrückstände als auch auf die nach Moschus riechende, ölige Sekretion der Tiere zurückzuführen ist. Bei den Weibchen findet die Sekretion unter den Flügeln statt. Sie markieren ihren Kopf mit dem Duft, indem sie ihren Kopf unter den Flügeln anderer Weibchen reiben. Da die Weibchen für viele Jahre in der gleichen Gruppe mit denselben Tieren am gleichen Ort bleiben, dient der Duft hauptsächlich dem gegenseitigen Erkennen und der Geschlechterunterscheidung. Während des Flugs können Artgenossinnen anderer Gruppen durch ihren Duft von der eigenen Gruppe unterschieden werden. Man nimmt an, dass der Duft auch Informationen über die Paarungsbereitschaft gibt.
    Die männlichen Hasenmaulfledermäuse haben hingegen eine ungewöhnliche, taschenähnliche Hautfalte am Hodensack. In dieser Tasche befindliche Drüsen tragen ebenfalls zu dem sonderbaren, moschusähnlichen Geruch bei.
    Ein Nahrungsspezialist und seine Jagdmethode
    Die Hasenmaulfledermaus nutzt effizient das vorherrschende Nahrungsangebot und passt sich durch flexibles Jagdverhalten an sich ändernde Lebensumstände und lokale Gegebenheiten an. In der Regenzeit stellen Insekten die primäre Nahrungsquelle dar. Hingegen stehen während der Trockenzeit hauptsächlich Fisch sowie geringe Mengen Krabben, Skorpione und Shrimps auf dem Speiseplan. Nahrung suchen sie des Nachts entweder in kleinen Gruppen von 5–15 Tieren oder alleine. Beeindruckend ist der charakteristische langsame und ausdauernde Flug nahe der Wasseroberfläche. Ein Ultraschall-Orientierungssystem befähigt sie, kleinste Wellen zu erkennen, die ein dicht unter der Wasseroberfläche schwimmender Fisch erzeugt. Man nimmt an, dass die Echolokalisierung darüber hinaus zur Bestimmung der Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Fisches dient. Damit die Beute präzise lokalisiert werden kann, muss die Wasseroberfläche ruhig sein. Sobald ein Fisch geortet ist, wird er blitzschnell mit den bekrallten Füßen ergriffen und während des Auffliegens vom Fuß zum Maul geführt. Der Fang wird entweder im Flug verzehrt oder an einen geeigneten Ruheplatz gebracht und anschließend gefressen. Alternativ kann die Beute zerkaut in den stark dehnbaren Wangentaschen für den späteren Verzehr oder zur Fütterung des Nachwuchses aufbewahrt werden. Bemerkenswert ist, dass die Fledermäuse mit ihrer durchschnittlichen Körpergröße von 9–13 cm und einem Gewicht von 50–90 g in der Lage sind, Fische bis zu 8 cm Länge zu erbeuten. Die Hasenmaulfledermaus hat noch eine weitere Jagdmethode: Sie fischt zufällig, indem sie ihre Füße bis zu 10 m weit an solchen Stellen durch das Wasser zieht, an denen sie zuvor Beute gemacht hat. Auf diese Weise fängt sie pro Nacht durchschnittlich 30–40 Fische.
    Große Hasenmaulfledermaus
Noctilio leporinus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Fledertiere
    Familie Hasenmaulfledermäuse
    Verbreitung Mittel- und Südamerika, Westindische Inseln, stets in Wassernähe: Seen, Flüsse oder Meer
    Maße

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