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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Dieser vom Aussterben bedrohte Kolibri ist nicht nur der kleinste Vertreter seiner Familie, sondern auch der kleinste Vogel überhaupt. Das Männchen misst in der Länge gerade einmal 6 cm, sein Gewicht beträgt nur 2 g. Die Unterschiede zum größten Vogel unserer Erde, dem Strauß, könnten gewaltiger kaum sein: Die Fähigkeit zu fliegen hat dieser gänzlich verloren. Er kann bis zu 3 m lang werden und ein Gewicht von 160 kg erreichen. Begegnen können sich der Strauß und die Bienenelfe allerdings höchstens im Zoo: Während der Riese durch die Savannen Afrikas läuft, schwirrt der Zwerg durch die Regenwälder Kubas.
    Morphofalter: das blaue Wunder
    »Grüne Hölle« – so nannten die Entdecker der Neuen Welt den tropischen Regenwald wegen seiner schier undurchdringlichen Vegetation. Um die Baumkronen jedoch sahen sie strahlend blaue Schmetterlinge flattern, die Morphofalter (Gattung
Morpho
). Auch Jahrhunderte später noch ziehen uns diese schillernden Schönheiten geradezu magisch in ihren Bann: Mit imposanten Flügelspannweiten von bis zu 20 cm und ihrem metallisch glänzenden Aussehen gehören sie zu den beeindruckendsten Faltern überhaupt. Lange Zeit blieb das Geheimnis ihrer tiefblauen Flügel ungelüftet; erst mithilfe modernster Technik ist es gelungen, ihm auf den Grund zu gehen.
    © shutterstock.com/hagit berkovich
    Nanostrukturen sind für die Blaufärbung verantwortlich.
    Riesen unter den Schmetterlingen
    Nur die wenigsten Schmetterlingsarten erregen eine ähnlich große Aufmerksamkeit wie die metallisch blau schimmernden Falter aus der Familie der
Morphidae
. Die etwa 80 Arten des Morphofalters leben in den Wäldern Mittel- und Südamerikas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mexiko bis in den Süden Brasiliens. Sie halten sich vornehmlich in der Nähe von Flüssen wie dem Amazonas auf, doch sind einige Arten bis zu einer Höhe von 2000 m zu finden. Mit Flügelspannweiten von 8 bis 20 cm gehören sie zu den größten Schmetterlingen der Welt. Es handelt sich um Tagfalter, die gerade zur heißesten Mittagszeit ihre größte Aktivität entwickeln. Dann umkreisen sie die Kronen der Urwaldriesen auf der Suche nach überreifen Früchten, von deren süßem Saft sie sich ernähren.
    Morphofalter
Morpho
    Klasse Insekten
    Ordnung Schmetterlinge
    Familie Morphofalter mit etwa 80 Arten
    Verbreitung in Baumkronen mittel- und südamerikanischer Tropenwälder, gerne in Flussnähe
    Maße Flügelspannweite: bis 20 cm
    Nahrung Raupen: Pflanzenteile, Falter: Saft überreifer Früchte
    Ein Leben in luftiger Höhe
    Bei vielen Morphofaltern spielt sich der gesamte Lebenszyklus fern des Erdbodens ab. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an Schlingpflanzen in den Wipfeln der Bäume ab. Die daraus schlüpfenden Larven sind sehr schlank, haben meist ein gegabeltes Hinterleibsende und tragen auffallend farbige Haarbüschel. Dank ihres gewaltigen Appetits wachsen die Raupen schnell heran und häuten sich fünfmal, ehe sie sich verpuppen. Die gelben oder grünen Puppen besitzen am hinteren Ende einen mit Dornen versehenen Vorsprung, mit dem sie sich an einen Zweig heften und sich anschließend kopfüber nach unten hängen. Innerhalb von drei bis vier Wochen entwickeln sich aus den Stürzpuppen die Falter.
    Handel im Wandel
    Im Laufe der Evolution haben die Männchen vieler Morphofalterarten zu Balzzwecken prächtigste Flügelfärbungen entwickelt. Diese Attraktivität wurde vielen zum Verhängnis: Zu Tausenden werden sie von Schmetterlingsjägern gefangen, die mit unbeschädigten Exemplaren auf dem Schwarzmarkt astronomische Summen erzielen können. Aufgrund ihrer Lebensweise in den Baumkronen ist es nämlich äußerst schwierig, die Tiere zu fangen. Dies hat dazu geführt, dass die Morphofalter in vielen Gegenden bereits vollständig verschwunden und etliche Arten vom Aussterben bedroht sind. Glücklicherweise hat man inzwischen vielerorts erkannt, dass die schillernden Schmetterlinge in freier Wildbahn eine besondere Touristenattraktion darstellen und sich deshalb ihr Schutz langfristig auch finanziell auszahlt.
    Das Geheimnis der blauen Flügel
    Erst vor kurzem ist es Physikern gelungen, das Geheimnis der intensiven Blaufärbung der Flügel zu lüften. Anfangs war ihre Verwunderung groß, als sie feststellten, dass die Flügel keine Pigmente enthalten, die für die blauen Farbtöne verantwortlich sein könnten. Stattdessen handelt es sich um sog. Strukturfarben, die nicht durch Farbstoffe, sondern durch

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