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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Weibchengruppe etwa zwei Jahre, dann wird es von einem jungen Hanuman entthront. Kurz nach der Übernahme tötet der neue Herdenführer die Jungtiere aller säugenden Weibchen in der Gruppe, um sich möglichst rasch mit ihnen paaren und eigenen Nachwuchs in die Welt setzen zu können.
    Nachwuchs ist Gemeinschaftssache
    Hanumanlanguren gebären ihre Jungen nach einer Tragzeit von etwa 200 Tagen zumeist in den Monaten Januar bis März. Das Einzelkind hat bei der Geburt ein helles Gesicht, das sich aber bald dunkler färbt. Bei der Pflege bekommt die junge Mutter aus der Gruppe tatkräftige Unterstützung, denn wenige Stunden nach der Geburt kümmern sich fast alle weiblichen Tiere um die beiden und es lässt sich ein regelrechtes Babysitting beobachten. In den ersten Monaten weicht das Junge seiner Mutter nicht von der Seite, es klammert sich an sie und ist ihr ständiger Begleiter. Nach drei bis vier Monaten wird das Junge jedoch aktiv von seiner Mutter zurückgewiesen, vermutlich um es zur Selbstständigkeit zu erziehen und das Risiko eines Infantizids zu verringern. Trotzdem sind die Hanumankinder häufig erst mit zehn Monaten vollständig entwöhnt. Die jungen Weibchen bleiben in der Gruppe und lernen die Kinderpflege, bis sie mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif werden. Die Männchen sind erst mit sechs bis sieben Jahren erwachsen, verlassen die elterliche Herde aber schon vorher.
    Hanumanlangur oder Hulman
Semnopithecus entellus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Meerkatzenverwandte
    Verbreitung Indien, Bangladesch, südlicher Himalaya, Sri Lanka
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 50–110 cm
    Gewicht 9–20 kg
    Nahrung alle Pflanzenteile, vorwiegend Blätter, Blüten und Früchte, selten Insekten
    Geschlechtsreife Weibchen mit 3–4, Männchen mit 6–7 Jahren
    Tragzeit etwa 200 Tage
    Zahl der Jungen 1 Höchstalter 20 Jahre, in Menschenobhut über 25 Jahre
    Der Lippenbär: Feinschmecker subtropischer und tropischer Wälder
    Der Lippenbär (
Melursus ursinus
) aus der Familie der Großbären (Ursidae) hat schon für manche Verwirrung gesorgt. Vor allem wegen seiner auffallend langen Krallen und seines ungewöhnlichen Verhaltens hielt man ihn ursprünglich für einen nahen Verwandten des südamerikanischen Faultiers. Ehemals zahlreich vertreten, gilt der Lippenbär, der als Samenverbreiter in seinem Lebensraum eine wichtige ökologische Funktion innehat, heute als bedroht.
    Ungewöhnliche Fresstechnik
    Lippenbären sind heute nur noch in Indien und Sri Lanka zu finden. Als Nahrung bevorzugen sie die Brut von Termiten, Ameisen und Bienen sowie Honig, Blüten, Früchte und Blätter. Durch diese Ernährungsgewohnheiten beeinflussen und regulieren sie den Insektenbestand und verbreiten über ihren Kot die Samen verschiedener Pflanzen.
    Der Körperbau der Lippenbären ist an ihre Leibspeise angepasst. Sie haben einen flachen Kopf mit einer langen, rüsselartigen Schnauze, deren Nasenlöcher geöffnet und geschlossen werden können. Ihre langen, dehnbaren Lippen können sie über den äußersten Nasenrand vorschieben, so dass eine Öffnung entsteht, aus der sie die ebenfalls lange, riemenförmige Zunge weit herausstrecken können. Wie ein Staubsauger können die Tiere ihre Nahrung einsaugen. Mit den langen, kräftigen Krallen reißen sie den Termitenbau auf und pusten Staub und lästige Insekten beiseite, bevor sie sich über die Brut hermachen.
    Friedliche Einzelgänger
    Erwachsene Lippenbären leben solitär. Im Gegensatz zu den meisten territorial lebenden Tieren verhalten sie sich nur in Ausnahmefällen aggressiv gegenüber Artgenossen und es kommt häufig vor, dass sich ihre Reviere überschneiden. Ein Männchen wiegt zwischen 80 und 140 kg. Die kleineren Weibchen sind 55–95 kg schwer. Ein zottiges, schwarzes Fell mit heller hufeisenförmiger Zeichnung auf der Brust und ein gedrungener Körperbau mit auffallend großen Tatzen kennzeichnen das Aussehen der Bären.
    Lippenbären sind nachtaktiv und verschlafen die Tage in Höhlen oder Erdbauen, die sie bevorzugt in Flussnähe aufsuchen bzw. errichten. Während der Regenzeit ruhen sie, halten aber keinen echten Winterschlaf.
    Im Allgemeinen sind Lippenbären harmlose und friedliche Gesellen. Da aber ihr Hör- und Sehvermögen eher schwach entwickelt ist, kann man sie leicht überraschen und aufschrecken. Wenn sie sich bedroht fühlen, zielen sie mit ihren mächtigen Pranken und scharfen Krallen vor allem auf Kopf und Gesicht des Gegners.
    Fürsorge bei der

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