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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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gefährdet.
    Lang gestreckter Küstenstaat
    Vietnam zieht sich in geschwungener Form mit über 3444 km Küstenlinie entlang des Südchinesischen Meers. Es ist geografisch in drei Großlandschaften gegliedert: Tonking im Norden mit dem riesigen Delta des Roten Flusses, die Berge Annams in der Mitte und das fruchtbare Mekongdelta im Süden. Der Norden Vietnams war einst ein typisches Beispiel für den artenreichen subtropischen Monsunwald des nördlichen Hinterindien. Dieser Waldtyp bildet die Übergangszone zwischen Himalaya und Indopazifik und der Anteil an geschützten Arten ist sehr hoch. Hier findet sich die höchste Vogeldiversität im indopazifischen Raum. 707 Arten wurden bisher notiert, darunter einige seltene Fasane und Vertreter der eindrucksvollen Nashornvögel; als Fruchtfresser spielen sie eine wichtige Rolle bei der Samenverbreitung. In Vietnam haben diese Wälder jedoch schwer unter den Folgen der im Krieg eingesetzten Entlaubungsmittel gelitten. Die intaktesten Regionen befinden sich in den Höhen der Annamitischen Küstenkette an der Grenze zu Laos.
    Südspitze Hinterindiens: Malaysia
    Im äquatornahen Malaysia herrscht tropischfeuchtwarmes Klima mit zwei Regenzeiten im Jahr. Ungefähr 20 % der Malaiischen Halbinsel sind von immergrünem tropischen Regenwald bedeckt, während große Areale für den Reisanbau und Plantagen genutzt werden. Nur 3 % der Waldflächen stehen unter Schutz, die Reservate sind klein und isoliert. Einzig der Nationalpark Taman Negara mit 2770 km 2 Fläche sticht heraus. Nach wie vor ist die Biodiversität der Region außergewöhnlich hoch und die Flora der Regenwälder gehört zu den entwicklungsgeschichtlich ältesten Vegetationen der Welt. Neben dem Sumatra-Nashorn sind hier Malaienbären, Tiger, Elefanten, Schabrackentapire, verschiedene Primaten sowie zahlreiche Fledermausarten und Schlangen zu finden. Die hoch gelegenen Gebiete gelten als relativ intakt, während die Regenwälder der Ebene nach und nach verschwinden. In Malaysia ist die Verwandlung des natürlichen Lebensraums in Kulturland eher subtil, dennoch schreitet sie auch hier unaufhaltsam voran.
    Schabrackentapire: zwischen Dickicht und Lichtung
    Der Schabrackentapir (
Tapirus indicus
) ist der einzige lebende Vertreter seiner Familie in der Alten Welt. Vor der Eiszeit war die uralte Gattung u. a. in Europa und Nordamerika weit verbreitet, doch infolge der klimatischen Veränderungen zogen sich die Wärme liebenden Tiere mit dem ungewöhnlichen Greifrüssel in die Tropen Südamerikas und Südostasiens zurück.
    © istockphoto.com/Andrew Gioulis
    Schabrackentapire leben in Regenwäldern Südostasiens.
    Schabrackentapir
Tapirus indicus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Unpaarhufer
    Familie Tapire
    Verbreitung Sumatra, Malaiische Halbinsel, Thailand, Myanmar, auch Laos, Kambodscha, Vietnam
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 180–250 cm Standhöhe: 75–120 cm
    Gewicht 150–300 kg
    Nahrung Blätter, Triebe, Kräuter, Gräser
    Geschlechtsreife mit 2–3 Jahren
    Tragzeit etwa 13 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 30 Jahre
    Wählerische Vegetarier
    Der Schabrackentapir erreicht eine Schulterhöhe von 75–120 cm bei einer Körperlänge von 180–250 cm und einem Gewicht von 150–300 kg. Tapirweibchen werden meistens größer als die Männchen, was bei Säugetieren sehr ungewöhnlich ist. Schabrackentapire ernähren sich von jungen Blättern, Stängeln, Trieben, Kräutern und Gräsern. Sie schätzen auch Salz sehr und lecken mineralienhaltige Steine ausgiebig ab. Jede Nahrung betasten sie zunächst sorgfältig mit dem empfindlichen und sehr beweglichen Rüssel. Wird sie als genießbar befunden, ergreifen sie die Nahrung mit dem Rüssel und führen sie zum Maul. Wie viele Pflanzenfresser des Regenwalds verbreiten Tapire die Samen vieler Futterpflanzen und spielen damit eine wichtige Rolle im Ökosystem.
    Perfekte Tarnung
    Schabrackentapire sind in ihren bevorzugten Habitaten selten zu sehen. Ihre einzigartige Zeichnung, die weiße »Schabracke« (ein altes Wort für Satteldecke) auf dunklem Grund bietet den Unpaarhufern eine hervorragende Tarnung. Das Fell des Schabrackentapirs ist glatt und kurz und ohne Ansatz von Nackenkamm oder Mähne, seine Haut ist zäh und unempfindlich. Während der Sehsinn der Schabrackentapire eher schwach entwickelt ist, verfügen sie über ein hervorragendes Gehör und einen hochempfindlichen Geruchssinn.
    Die Paarung der Schabrackentapire findet im April und Mai statt. Nach einer Tragzeit von etwa

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