Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
Nahrungskette stehend, benötigt der Tiger intakte Beutepopulationen und einen Lebensbereich, in dem er sich frei bewegen kann.
    Auch für die Herstellung dubioser traditioneller asiatischer Heilmittel aus pulverisierten Tigerknochen müssen Tiger ihr Leben lassen. Angesichts der zu erwartenden hohen Gewinne werden entsprechende Verbote ignoriert. Wildhüter und Behörden sind häufig mangelhaft ausgerüstet und werden dem Ansturm der Wilderer nicht Herr. In Nepal dienen u. a. Tigerknochen als eine Art Zahlungsmittel beim illegalen Erwerb von Shahtoosh-Wolle. Zu ihrer Gewinnung werden zahlreiche Tibetantilopen getötet, weshalb der Handel mit der Wolle streng verboten ist.
    Hoffnungsvoller Artenschutz
    Trotz der traurigen Bilanz des letzten Jahrhunderts sind die Prognosen für den bengalischen Königstiger vergleichsweise günstig. Von den verbliebenen Unterarten ist er mit Abstand am stärksten vertreten und seine Zahl hat sich seit dem historischen Tiefstand von 1972 mit 1827 Tieren bis heute mindestens verdoppelt.
    Inzwischen stehen deutlich mehr Mittel für die Schutzgebiete zur Verfügung, so dass Arbeitskräfte, Material und Logistik besser gewährleistet werden können. Ein wichtiger Faktor ist die freiwillige Umsiedlung von Dörfern, die im Kern der Tigerschutzreservate liegen. Den Einwohnern wird an weniger exponierter Stelle Platz zum Leben und für die landwirtschaftliche Nutzung angeboten, während die Kernzonen der Reservate frei von jeglichen Eingriffen bleiben und Raum für Beutewild geben.
    Tigerjagd
    Der Niedergang der Tiger begann bereits in der Kolonialzeit im 18. und 19. Jahrhundert. Die Tigerjagd war ein beliebter Zeitvertreib und galt als größte Herausforderung im Leben eines Mannes, spätestens seit dem Einsatz von Feuerwaffen.
    Tiger galten in Indien lange Zeit als Plage, weil sie immer häufiger Menschen bedrohten. Die Ursache dafür waren ein starkes Bevölkerungswachstum und der schrumpfende Lebensraum des Tigers. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren auf Tiger Kopfprämien ausgesetzt und erst 1970 wurden erste Gesetze zu seinem Schutz erlassen.
    Der Gaur: ein scheuer Waldbewohner
    Der Gaur ist eines der letzten noch verbliebenen großen Wildrinder und schon allein sein Äußeres lässt die Abstammung vom Auerochsen erahnen. Sein massiger und zugleich riesenhafter Körper ist Ehrfurcht gebietend und vermittelt das Gefühl von Unantastbarkeit. Doch der Gaur (
Bos frontalis
) hat sich in den letzten Jahrzehnten in der Auseinandersetzung mit den vom Menschen geschaffenen Lebensbedingungen nicht als unbesiegbar erwiesen. Der Gaur meidet den Menschen, doch der Fluchtweg ist ihm häufig abgeschnitten, weil der Mensch den Lebensraum des Tieres nachhaltig verändert hat.
    © Mauritius Images/John Warburton-Lee/Will Gray
    Der Gaur – eines der letzten großen Wildrinder
    Sanfte Riesen
    Das Verbreitungsgebiet des Gaurs erstreckte sich ursprünglich von Vorderindien bis zur Malaiischen Halbinsel. Die scheuen Tiere meiden jegliche menschliche Nähe und ziehen sich in unwegsame Regionen bis zu einer Höhe von 2000 m zurück. Ihr bevorzugtes Habitat bilden großflächige, ungestörte Waldstücke auf hügeligem Gelände mit Zugang zu Wasserstellen und üppigem Vorkommen von Gräsern.
    Die durchschnittliche Körperlänge eines Bullen beträgt 240 bis 300 cm bei einer Höhe von 170 bis 200 cm und einem Körpergewicht von bis zu 1200 kg. Demgegenüber sind die Kühe mit rund 700 kg deutlich leichter und haben kürzere Hörner. Erwachsene Bullen haben ein durch viele Schweißdrüsen glänzend schwarzes Fell, einen grauen Wulst zwischen den Hörnern und weiße Beine. Am riesigen Kopf wachsen seitlich bis zu 80 cm lange, nach oben gebogene Hörner. Der Körper ist massig mit verlängerten Wirbelfortsätzen, die einen auffälligen Buckel bilden. Charakteristisch ist auch die ausgeprägte Wamme, ein großer Hautlappen an der Halsunterseite, der sich von der Kehle bis zur Brust hinzieht und zwischen den Vorderbeinen herunterhängt. Kühe und Jungbullen sind durchgehend dunkelbraun mit weißen Beinen.
    Miteinander unterwegs
    Gaurs sind ab ihrem 25. Lebensmonat geschlechtsreif. Junge Bullen können sich aufgrund der in der Herde herrschenden Hierarchie meist erst später erfolgreich fortpflanzen, da normalerweise ein, selten zwei ältere Bullen pro Herde das Vorrecht haben. Deshalb ziehen die Junggesellen zum Teil in kleinen Gruppen umher, bis sie selbst stark genug sind, eine Herde zu übernehmen. Auch bei den

Weitere Kostenlose Bücher