Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
13 Monaten wird ein einzelnes Junges geboren, das 7–10 kg wiegt. Bald nach der Geburt kann das Junge aufstehen und der Mutter folgen, wird aber noch gesäugt. Neben den großen Beutegreifern gehören auch der Rothund und der Netzpython zu den Fressfeinden der Tapirjungen. Mit ungefähr acht Monaten ist der Nachwuchs ausgewachsen. Geschlechtsreif sind Schabrackentapire mit zwei bis drei Jahren. Ein gesundes Weibchen, das in einem intakten Lebensraum heimisch ist, kann alle zwei Jahre ein Jungtier haben. Die Lebenserwartung der Tapire beträgt ungefähr 30 Jahre.
Begehrte Rohstoffe
Die Tapire sind durch Bejagung und die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht. Zudem bietet der natürliche Lebensraum der Tiere zahlreiche Rohstoffe, die oft rücksichtslos ausgebeutet werden. Werden die Wälder großflächig abgeholzt und anschließend in Kulturland umgewandelt, gehen dem Schabrackentapir seine Rückzugsgebiete verloren. Im Gegensatz zu anderen bedrohten Arten behelligt der ausgesprochene Kulturflüchter selten Felder und Siedlungen. In Zukunft wird ihm allerdings wohl keine Wahl bleiben.
Plumploris: langsame Baumclowns
Riesige runde Augen und ein schelmischer Blick – Seefahrer nannten diese putzigen Baumbewohner nach dem alten holländischen Wort für Clown »loeris«. Der Plumplori (
Nycticebus coucang
) ist der größte und farbenprächtigste aller Loris. Er bewegt sich im Allgemeinen ausgesprochen langsam, weshalb er anfangs für ein Faultier gehalten wurde. Doch je nach Situation – beispielsweise bei der Jagd – können diese Primaten auch unerwartet schnell reagieren.
© Mauritius Images/AGE
Plumploris können im Dunkeln hervorragend sehen.
Plumplori
Nycticebus coucang
Klasse Säugetiere
Ordnung Primaten
Familie Loris und Galagos (baumbewohnende Halbaffen)
Verbreitung Baumkronen des Regenwalds von Ostindien bis Vietnam sowie Indonesien und Malaiische Halbinsel
Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 38 cm
Gewicht Weibchen 300–600 g, Männchen 1000–1200 g
Nahrung Insekten, Reptilien, Vögel und kleine Säugetiere
Geschlechtsreife mit etwa 18 Monaten
Tragzeit etwa 190 Tage
Zahl der Jungen 1, selten 2
Höchstalter über 10 Jahre (in Menschenobhut über 20 Jahre)
Unverkennbares Aussehen
Erwachsene Plumploris werden bis zu 38 cm lang; Weibchen wiegen etwa 300–600 g und Männchen 1000–1200 g. Dank der etwa gleich langen Arme und Beine können sie mühelos klettern. Die Daumen der zangenartig gestalteten Hände und Füße können sie den anderen Fingern gegenüberstellen; ihr Zeigefinger ist deutlich verkürzt. Auf dem zweiten Zeh befindet sich kein Nagel, sondern eine lange Klaue, die sog. Putzkralle, die bei der Fellpflege eingesetzt wird. Die Farbpalette ihres kurzen, dicken Fells reicht von hellem Braungrau bis zu einem satten Rotbraun, während die Unterseite beige bis hellgrau sein kann. Entlang der Wirbelsäule verläuft häufig ein dunkler Streifen. Die Augen sind mit dunklen Ringen abgesetzt und über den Nasenrücken zieht sich eine weiße Blesse. Eine reflektierende Schicht im hinteren Bereich der Augen, die jedes Lichtteilchen, das die Netzhaut unbemerkt passiert hat, nochmals auf diese zurückwirft, ermöglicht ihnen eine ausgezeichnete Nachtsicht.
Jagen mit Strategie
Plumploris halten sich fast ausschließlich in Bäumen auf. Dort bewegen sie sich mit einer erstaunlichen Langsamkeit durch das Geäst. Ihre Beute, wie Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger, jagen sie nur nachts. Dazu haben sie eine höchst erfolgreiche Jagdstrategie entwickelt: Sehr sachte setzen sie einen Fuß vor den anderen, so dass ihre Beutetiere sie weder hören noch sehen können. Einmal in Reichweite der Beute, packen sie mit verblüffender Geschwindigkeit zu. Damit nutzen sie das Überraschungsmoment, zumal die Opfer nachts meistens schlafen oder wegen der niedrigeren Nachttemperaturen weniger beweglich sind. Kleine Beutetiere töten sie erst gar nicht, sondern verspeisen sie gleich.
Vielfältige Kommunikation
Erwachsene Plumploris leben grundsätzlich allein, unterhalten aber ein loses Sozialsystem mit benachbarten Artgenossen. Auf die Entfernung kommunizieren sie über Duftmarken. Um sich zu verständigen, verfügen Plumploris des Weiteren über ein umfangreiches Repertoire an Lauten: Es gibt verschiedene Pfeiftöne, die der Ortung auf kurze Distanzen dienen, Paarungsbereitschaft signalisieren oder während der Kopulation geäußert werden. Vor Gefahren warnen sie durch Fauchen und
Weitere Kostenlose Bücher