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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Die Mutter umschlingt ihr Gelege und wärmt es durch Muskelbewegungen, so dass eine mehr oder weniger konstante Temperatur von etwa 32 °C gewährleistet ist. Sie verteidigen ihre Gelege aktiv gegen Fressfeinde, die mütterliche Sorge endet jedoch mit dem Schlüpfen der Jungtiere.
    Die jungen Wilden
    Junge Netzpythons sind unmittelbar auf sich allein gestellt. Zu Beginn ihres Lebens messen die Tiere nur ungefähr 70 cm und wiegen etwa 160 g. Sie ernähren sich von Anfang an strikt karnivor. Fressen sie zunächst vor allem Kleinsäuger, können die schnell wachsenden Schlangen bald auch Affen, Wildschweine und Huftiere erbeuten. Im Erwachsenenalter leben Netzpythons solitär und kommen nur zur Paarung zusammen. Sie gelten als sehr aggressiv, wofür vermutlich vor allem ihr Jagdtrieb verantwortlich zeichnet. Männchen bekämpfen einander stets, wenn sie sich begegnen. Natürliche Feinde haben erwachsene Netzpythons keine. Die Lebenserwartung der Würgeschlangen liegt bei etwa 25 Jahren.
    Der Indonesische Archipel
    Die ca. 5000 km lange Inselkette des Indonesischen Archipels bildet ein Band zwischen dem asiatischen Festland und Australien. Von den insgesamt über 13 000 Eilanden sind nur etwa 6000 bewohnt. Indonesien gehört zu den ökologisch interessantesten Regionen der Erde und ist hinsichtlich seiner Artenfülle und der verschiedenen Habitattypen mehr als ungewöhnlich. Während der holländischen Kolonialherrschaft wurde sein Reichtum an Gewürzpflanzen und anderen Naturschätzen in der ganzen Welt bekannt. Die unvergleichliche Vielfalt von Flora und Fauna liegt darin begründet, dass mitten im indonesischen Inselreich Kontinentalplatten aufeinandertreffen.
    © thinkstockphotos.de/Getty Images/Stockbyte/Tom Brakefield
    Sumatra-Tiger in Indonesien
    Inseln aus Feuer
    Die Inselkette des Indonesischen Archipels ist die vulkanreichste Region der Erde. Der aktive Vulkanismus und die mit ihm verbundene starke Erdbebentätigkeit sind auf die geografische Lage zurückzuführen. In Indonesien treffen die Eurasische, die Indisch-Australische und die Philippinische Kontinentalplatte aufeinander. Im sog. Sundagraben, dem mit 7455 m tiefsten Bereich des Indischen Ozeans, schiebt sich die Indisch-Australische Platte unter die anderen. Etwa 60 % der über 200 Vulkane gelten heute als aktiv.
    Diese explosive Situation hat lokal und global bereits zu schweren Folgen geführt. 1883 starben beim Ausbruch des Krakatau, zwischen Sumatra und Java gelegen, 36 000 Menschen in den Flutwellen, die von der Explosion und dem darauf folgenden Einsturz des Kraters ausgelöst wurden. Der Ausbruch des Tambora auf Sumbawa 1815 forderte mehr Todesopfer als jeder andere Vulkanausbruch seit Menschengedenken: Damals starben allein 10 000 Menschen infolge der Explosionen, weitere 82 000 fielen Flutwellen und Hungersnöten zum Opfer. Die Staubteilchen der ausgeschleuderten Materie verteilten sich rund um den Erdball und sorgten in Europa für den kältesten Sommer der Wetterstatistik. Ernteausfälle, Hungersnöte und Wirtschaftskrisen waren die Folge. Die Explosion des Vulkans Toba auf Sumatra vor 74 000 Jahren wird für den sog. vulkanischen Winter verantwortlich gemacht. Durch die enorme Menge Asche in der Atmosphäre sank die Temperatur weltweit um etwa 15 °C und die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit brachen an.
    Schmelztiegel der Arten
    In Indonesien treffen zwei biogeografische Reiche aufeinander. Die großen westlichen Sundainseln Borneo, Sumatra und Java sind Bruchstücke des asiatischen Festlands und zeigen die typische Flora und Fauna des indomalaiischen Raums. Im ökologischen Gefüge stehen Großkatzen wie Tiger und Leopard an der Spitze der Nahrungskette. Als große Pflanzenfresser kommen Elefanten, Nashörner und Schabrackentapire vor. Die ökologische Nische der tag- bzw. nachtaktiven Baumbewohner wird von zahlreichen Affenarten besetzt, darunter die ungewöhnlichen Nasenaffen.
    Die Artengemeinschaft der östlichen Inseln auf Sulawesi, den kleinen Sundainseln, den Molukken und auf Papua ist vollkommen anders strukturiert. Sie gehört zum Reich Australis, was vor allem der hohe Anteil an Beuteltieren deutlich macht, die als Baumbewohner die Primaten ersetzen. Große
    Die Zwergelefanten von Borneo
    Lange Zeit wurde angenommen, dass der Mensch Elefanten auf Borneo eingeführt habe. Nun zeigt eine genetische Analyse von Verwandtschaftsverhältnissen, dass die Zwergelefanten von Borneo schon seit etwa 300 000 Jahren von ihren

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