Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
und anderen Gliederfüßern.
Im Allgemeinen leben Paradiesvögel als Einzelgänger. Sie sind aber bei der Futtersuche häufig in mehr oder weniger großen Scharen von 5–20 Vögeln unterwegs, die auch zu vollkommen anderen Familien gehören können.
Die ultimative Schau
Mit ihrem bunten Federkleid und den sehr langen Brust- oder Schwanzfedern bieten die männlichen Paradiesvögel einen äußerst ästhetischen Anblick. Ihre volle Pracht entfalten sie aber meist erst bei der Balz, denn das auffällige Prachtkleid dient in erster Linie zur Brautwerbung.
Beim Großen Paradiesvogel versammeln sich mehrere Männchen gleichzeitig auf einem Balzplatz, der meist hoch auf einem Baum und im Einzugsbereich mehrerer Weibchen liegt. Zunächst locken die Männchen die Weibchen mit Rufen an, um sie durch Präsentieren der Schmuckfedern zu umwerben. Die Weibchen wählen einen Partner, lassen sich von ihm begatten und verlassen dann den Balzplatz wieder.
Der männliche Sichelschwanzparadiesvogel sucht dagegen ein einzelnes Weibchen in seinem Revier auf und vollführt seinen Balztanz dort auf dem Boden oder auf einem umgestürzten Baumstamm, wobei er seine Federn zu einem hohen Kragen aufrichtet. Wenn er Erfolg hatte und das Weibchen sich mit ihm gepaart hat, zieht er weiter und versucht sein Glück bei weiteren Weibchen.
Brut und Aufzucht – reine Frauensache
Fast alle Paradiesvogel-Arten leben polygam und nachdem ein Männchen ein Weibchen begattet hat, kümmert sich das Weibchen in der Regel allein um den Nestbau und die Aufzucht der Jungen.
Bei Paradiesvögeln werden im Allgemeinen drei verschiedene Standorte von Nistplätzen unterschieden: Weibchen des Loria-Paradiesvogels bauen ihr Nest auf moosbedeckten Felsen am Boden. Dagegen bevorzugen einzelne Arten der Gattungen
Manucodes
und
Parotias
Nistplätze auf hoch hinaufreichenden Ästen im Kronenbereich des Regenwaldes und Paradies-Elstern (Gattung
Astrapia
) nisten in dichtem Blattwerk von Bäumen oder Sträuchern. Auch die Nestformen sind ähnlich vielfältig: Furchenvögel bauen Kuppelnester, Paradies-Elstern massige Bechernester in gegabelten Ästen und die Schall-Manucodia legen sogar hängende Bechernester an.
Meistens legen die Weibchen ein bis zwei Eier, in seltenen Fällen auch drei. Die Brutzeit, die insgesamt zwischen 14 und 26Tagen variiert, dauert bei den meisten Arten nur 18–19 Tage. Die Jungen sind altricial, d. h., sie werden nackt geboren, können weder stehen noch laufen und sind somit völlig hilflos. Sie werden etwa drei bis vier Wochen lang gefüttert, bis sie schließlich flügge sind. Dann dauert es ungefähr noch zwei weitere Jahre bis zur Geschlechtsreife. Während die Weibchen dann sofort paarungsbereit sind, müssen sich die Männchen bei den meisten Arten noch weitere drei bis vier Jahre gedulden, bis ihre Federpracht so weit entwickelt ist, dass sie erfolgreich um ein Weibchen werben können. Die Lebenserwartung der Paradiesvögel schwankt je nach Art zwischen 10 und 25 Jahren. Damit gehören sie zu den langlebigsten Vögeln der Welt. Ein Grund hierfür ist sicherlich auch, dass ausgewachsene Paradiesvögel praktisch keine natürlichen Feinde haben.
Jagdverbote reichen nicht aus
Alle Paradiesvögel Neuguineas stehen unter Naturschutz, wobei Papua-Neuguinea die Jagd und den Handel mit den kostbaren Vögeln bereits 1922 verboten hat; Indonesien, zu dem der Westteil Neuguineas gehört, verabschiedete 1990 ein entsprechendes Schutzgesetz. Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) klassifiziert in der Roten Liste lediglich drei Arten als vom Aussterben bedroht. Für einige Spezies liegt aber noch nicht genug Datenmaterial vor, um eine eindeutige Einschätzung treffen zu können. Allen Arten droht langfristig die Vernichtung durch den fortschreitenden Verlust ihres Lebensraums. Zwar verstoßen Abholzung und Brandrodung nicht gegen die Artenschutzbestimmungen, richten aber einen weitaus größeren Schaden an als die Jagd in früheren Jahrhunderten, weil sie die Lebensgrundlage dieser einzigartigen Vögel zerstören.
Die größten Schmetterlinge der Welt
In Neuguinea lebt der größte Schmetterling der Welt. Sein wissenschaftlicher Name lautet
Ornithoptera alexandrae
; im Deutschen sind verschiedene Populärbezeichnungen gebräuchlich, darunter Queen-Alexandra-Vogelfalter. Diesen Namen erhielt der Schmetterling 1907 zu Ehren von Königin Alexandra, der dänischen Frau des englischen Königs Edward VII., von Alfred S. Meek, der ein Jahr
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