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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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    Ich fragte ihn, was bei den Hobarts passieren werde - ich brauche mir nicht länger vorzumachen, er würde im dunkeln tappen, was seinen Dream Floater betrifft -, aber er antwortete nicht. Saß nur da und sah mich an. Ich fragte ihn, ob er sich am Samstagmorgen hinausgeschlichen und ihre Fensterscheiben zerbrochen habe. Immer noch keine Antwort. Dann fragte ich ihn, was er wollte, was passieren müßte, damit er aufhörte. Ich dachte, daß er auch darauf nicht antworten würde. Dann sagte er, für Seth ausgesprochen deutlich: »Sie sollten wegziehen. Sie sollten bald wegziehen. Ich kann es nicht mehr lange zurückhalten.«
    »Was zurückhalten?« fragte ich ihn, aber sonst sagte er nichts mehr, sondern zog sich einfach wieder dahin zurück, wo er auch immer hingehen mag. Später, als er sein Mittagessen zu sich nahm (das übliche, Chef Boy-Ar-Dee & Schokomilch), kam ich nach oben & setzte mich auf das Bett & dachte nach. Nachdem mein Bruder und seine Familie getötet worden waren, sprachen Zeugen von einem roten Lieferwagen mit einer Radarschüssel oder einer anderen Telekommunikationseinrichtung auf dem Dach. Die Zeitungen sprachen von einem mysteriösen Lieferwagen.
    Tracker Arrow ist rot. Und hat eine Radarschüssel auf dem Dach.Ich sagte mir, daß ich vollkommen den Verstand verloren hätte, aber dann dachte ich an den Dream Floater, den Herb & ich im Garten gesehen hatten. Selbstverständlich war der nicht real gewesen, aber in Lebensgröße... und Seth schlief, als wir ihn gesehen hatten. Vielleicht konnte er nicht mit voller Kraft agieren.
    Nehmen wir einmal an, der SKJ hat es einmal satt, nur Fensterscheiben zu zerschmettern? Angenommen, er schickt Tracker Arrow (oder Dream Floater, den Justice Wagon oder Freedom Fighter), damit sie die Hobarts vom Wagen aus erschießen?
    Ich kann es nicht mehr lange zurückhalten, hatte Seth gesagt.
     
    27. Juni 1995
     
    Habe fast den ganzen Tag mit Jan Goodlin in Mohonk verbracht. Ich weiß, das sollte ich nicht tun - es ist ebenso eine Realitätsflucht wie Alkohol oder Drogen -, aber es ist schwer, zu widerstehen. Wir sprachen über unsere Eltern und Peinlichkeiten, die uns an der High School passiert waren, das Übliche. Trivial und wunderbar. Bis zum Ende. Ich sah, daß das kleine Telefon verschwunden war, was bedeutet, es wird Zeit, wieder zurückzukehren, & Jan sagte zu mir: »Du weißt, woher er die Energie bekommt, um den Hobarts einzuheizen, oder nicht,Aud?«
    Klar weiß ich es: von Herb. Er raubt sie ihm wie ein Vampir Blut. Und ich glaube, Herb weiß es auch.
     
    28. Juni 1995
     
    Heute am späten Vormittag saß ich am Küchentisch und schrieb einen Einkaufszettel, als ich das Huui-huui-huui der Sirene des Krankenwagens hörte. Ich ging hinaus und sah, wie er mit laufendem Blaulicht vor dem Haus der Hobarts hielt. Die Notärzte sprangen heraus & rannten in das Haus hinein. Ich ging ebenfalls nach drinnen - rannte hinein - und sah von der Küche aus in den Garten. Seth war fort. Die Power Wagons parkten schräg im Sandkasten, wie er sie immer abstellt, wenn er vorübergehend genug davon hat, die Ponderosa war aufgeräumt, alle Plastikpferde ordentlich im Kanal, das HQ-Krisenzentrum stand bei der Schaukel... aber kein Seth. Wenn ich sagen würde, daß mich das überraschte, würde ich lügen. Als ich wieder nach vorne kam, standen die Leute in der ganzen Straße vor ihren Häusern auf dem Bürgersteig und sahen zum Haus der Hobarts. Dave und Jim Reed standen in ihrer Einfahrt, und ich fragte sie, ob sie Seth gesehen hätten. »Da ist er, Mrs. Wyler«, sagt Dave und zeigt zum Laden hinunter. Seth stand neben dem Fahrradständer und sah über die Straße, wie alle anderen auch. »Er muß einen Schokoriegel kaufen gegangen sein.« »Ja«, antworte ich, wohl wissend, daß a) Seth kein Geld hat; b) Seth kaum mit Herb und mir sprechen kann, geschweige denn mit Verkäuferinnen, die er nicht kennt; c) Seth den Garten niemals verläßt.
    Seth nicht, aber der Staksende Kleine Junge anscheinend manchmal schon. Um in Reichweite zu kommen, denke ich. Etwa fünf Minuten später halfen die Notärzte Irene Hobart zur Tür heraus. Hugh, ihr Sohn, hielt ihre Hand & weinte. Ich haßte diesen Jungen von ganzem Herzen, wirklich, aber jetzt nicht mehr. Nun bedaure ich ihn nur & habe Angst um ihn. Die ganze Vorderseite ihres Kleids war blutig. Sie hielt sich eine Kompresse an die Nase & einer der Notärzte drückte ihr die Hand in den Nacken. Sie führten sie zu dem

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