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Reich der Schatten

Reich der Schatten

Titel: Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Frau.
    »Bei diesen Wissenschaftlern weiß man nie, woran man ist.«
    »Und was ist mit dem Mann, der die Leiche gefunden hat?« Die Stimme der jungen Frau klang plötzlich etwas rauchig. »Habt ihr sein Bild in der Zeitung gesehen?«
    »Na, da haben wir doch einen Verdächtigen«, stellte einer der anderen fest.
    »I wo! Wer begeht schon einen grausigen Mord und marschiert dann geradewegs zur Polizei?«
    »Und wir planen ein Buch über die besten Rezepte mit Hunden und Katzen als wichtige Eiweißlieferanten«, sagte Ann.
    »Wie bitte?« Tara merkte, dass ihre Cousine sie verstimmt musterte.
    »Du hast mir überhaupt nicht zugehört!«, beschwerte sich Ann.
    »Tut mir leid. Doch, ich habe dir zugehört, mehr oder weniger. Es war nur ein ziemlich anstrengender Tag für mich. Großpapa hält unbeirrt an seinen Ideen fest. Ich weiß nicht, warum ich gestern Nacht so schlecht geschlafen habe, denn ich war wahnsinnig müde. Aber ich hatte immer wieder Albträume von Wölfen.«
    »Ach richtig, du hast dir ja eingebildet, dass du einen gesehen hast.«
    »Das denke ich noch immer.«
    »Aber ich hab dir doch schon gesagt – hier gibt es keine Wölfe. Na ja, menschliche Wölfe schon, etwa der Bursche, der gerade hereinkommt. Oh, là, là, da hast du mal einen Wolf! Andererseits muss man bei Wölfen natürlich immer gut aufpassen, dass sie einen nicht auffressen.«
    »Vielleicht war ja ein Zirkus im Dorf, und dem ist ein Wolf entlaufen.«
    »Das hätte in der Zeitung gestanden.«
    »Nicht, wenn es so aufregende Nachrichten gibt wie den Mord in den Katakomben.«
    »Hm. Ist dir deshalb gar nicht aufgefallen, wie aufgeregt ich bin?«
    Tara sah ihre Cousine schuldbewusst an. »Du bist aufgeregt? Was ist passiert? Entschuldige, ich hätte es wirklich gleich merken sollen.«
    »Jawohl!«
    »Und, was ist los?«
    »Ich hatte einen irrsinnig aufregenden Tag. Erst mal war wirklich viel zu tun. Schließlich habe ich mir eine Kaffeepause gegönnt, und als ich nach meinem Geld krame und gleichzeitig meine Bestellung in Empfang nehmen will, da … da habe ich einen Amerikaner getroffen.«
    Tara zog die Brauen hoch. »Ein Amerikaner in Paris. Das ist ja mal was Neues!«
    Ann schnitt eine Grimasse. »So ein Amerikaner ist überall was Neues. Er war einfach umwerfend: groß, blond, braungebrannt – er sah fantastisch aus. Und er war ganz hin und weg von mir.«
    »Man stelle sich vor: ein gut aussehender Amerikaner trifft eine schöne Pariserin und versucht, mit ihr anzubändeln!«
    Ann musste lachen. »Aber ich werde ihn garantiert wiedersehen.«
    »Hast du dich mit ihm verabredet?«
    »Mehr oder weniger. Aber das war noch nicht alles. Kaum sitze ich wieder an meinem Schreibtisch, steht plötzlich Willem an der Tür und fleht mich völlig zerknirscht an, ihm zu verzeihen.«
    »Wow! Ein ereignisreicher Tag.« Tara nippte an ihrem Wein und musterte ihre Cousine. »Jetzt hast du also zwei glühende Verehrer. Was willst du tun?«
    Ann zuckte geheimnisvoll lächelnd die Schultern. »Na ja, das mit Willem hat mich wirklich umgehauen. Und der Amerikaner war – er sah aus wie einer aus dieser alten Serie ›Baywatch – die Rettungsschwimmer von Malibu‹. Ich werde ihn auf alle Fälle wiedersehen und ihm eine Chance geben, und vielleicht rede ich auch bald noch einmal mit Willem. Schließlich habe ich ihn wirklich geliebt. Aber wie soll man jemanden lieben, dem man nicht vertrauen kann? Andererseits entliebt man sich nicht in einer knappen Woche. Allerdings kann man sich im Nu in jemanden vergucken und richtig scharf auf ihn sein, oder etwa nicht?«
    »Im Nu scharf auf jemand sein? Na ja.«
    Ann lachte. »Ach, sei doch nicht so. Ist dir das noch nie passiert? Ich meine, einfach einen Mann anschauen und sich vorstellen, dass er bestimmt ein toller Liebhaber ist?«
    »Wenn ich jemanden attraktiv finde, zerbreche ich mir im Allgemeinen nicht sofort den Kopf, was der Bursche wohl mit all seiner Attraktivität so anstellen kann.«
    »Du schwindelst! Du bildest dir nur ein, dass du viel zu anspruchsvoll für so etwas bist. Wir lassen uns von solchen Impulsen zwar nicht immer gleich zur Tat hinreißen, aber das heißt doch noch lange nicht, dass wir sie nicht verspüren.«
    »Viele Leute sind attraktiv, man kann doch nicht mit allen schlafen.«
    »Nur wenn es einen wirklich dazu drängt«, zog Ann sie auf.
    Sie hatte die Tür im Blickfeld, während Tara mit dem Rücken dazu saß.
    »Wo wir gerade von schönen Menschen sprechen«, murmelte Ann. »Soeben

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