Reich durch Hartz IV
mitmachen, die mir nicht nur nicht lag, sondern ich war bereits zu diesem Zeitpunkt höher qualifiziert. Als Referent und Direktionsbeauftragter musste ich seit Jahren Schulungen abhalten und diese auf vorgefertigten oder selbst erstellten PowerPoint-Präsentationen abhalten. In der Versicherungswirtschaft ist die Anwendung von Word und Excel eine der größten Selbstverständlichkeiten. Ebenso der gesamte Umgang mit dem Internet. In Englisch hatte ich den IHK-Abschluss zum Fremdsprachenkorrespondenten, sodass ich den Unterricht mit der Lehrerin gemeinsam abhielt. Aus meiner Sicht absolute Verschwendung von Geldern. Sollten Sie Interesse an weiteren Informationen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.«
»Es ist mir ein großes Bedürfnis, Ihnen für den Film Die Hartz-Maschine zu danken. Ich habe ihn mir gerade in der ARD-Mediathek jetzt vollständig angesehen, nachdem ich die Originalsendung nur zufällig im letzten Drittel mitbekommen habe. Ganz große Klasse! Danke ! Ich wünsche Ihnen einen Grimme – mindestens.«
»Wenn ich dann als Betroffene so eine Sendung sehe, wie viele Euros investiert werden und wie viele Menschen in diese Maßnahmen gesteckt werden, die eigentlich gar nicht arbeiten wollen … Meine eigene Aussage als ALG-II-Empfängerin … es geht vielen noch viel zu gut. Getrennt lebend, mit 42 Jahren, einem 18-jährigen Sohn, mit fehlender Berufserfahrung, nicht der deutschen Norm aussehend entsprechend, ohne Pkw etc. … kämpfe ich an allen Fronten, um aus der Maschinerie ›Hartz IV‹ rauszukommen. Was ich Ihnen mit diesem ›Geschreibsel‹ mitteilen möchte, es gibt auch Hartz-IV-, d.h. ALG-II-Empfänger, die arbeiten wollen, und die geschockt sind über viele andere. Vielen Dank fürs Lesen und vielen Dank für Ihre absolut gute Reportage.«
»Jeder einzelne Langzeitarbeitslose hat es verdient, Unterstützung zu bekommen und dort abgeholt zu werden, wo er sich aus den unterschiedlichsten Gründen gerade befindet – und wenn es sein muss, auch auf Kosten aller – und auch, wenn ein Misserfolg in vielen Fällen nicht auszuschließen ist. Jeder Einzelne, dem es gelingt, durch Bildungsmaßnahmen die persönliche Situation zu verändern, ist es wert.«
»Ihre Reportage Die Hartz-Maschine kritisiert zwar berechtigterweise und begründet Missstände, als Filmemacherin betreiben Sie dennoch erneut und beabsichtigterweise ein gezieltes Mobbing gegen die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen und ihre Familien. Über die GEZ-Gebühren finanziert man nun Ihre gezielte, opportunistische und undifferenzierte Hetze. Für Sie wäre wahrscheinlich eine Therapie in Nordkorea (drei Monate mit der Schippe) hilfreicher … aber halt … man könnte Sie ja heute zu ähnlichen Bedingungen in einem Supermarkt billig arbeiten lassen, und das nicht nur symbolisch für einen Ihrer billigen Filmchen, sondern dauerhaft zu den von Ihnen propagierten Niedriglöhnen und Bedingungen. Verschonen Sie künftig die Republik mit Ihren billigen Parolen und tun Sie sich doch mit Professor Sinn zusammen, dem die von mir vorgeschlagene Therapie ja ebenso gut zu Gesicht stünde. Sie wollen, dass andere zu den allerschlechtesten Bedingungen arbeiten und fordern für sich selbst Privilegien, die Sie von all diesen unmenschlichen Bedingungen ausnehmen. Hoffentlich gehen Sie bald in Ruhestand, und dann können Sie ja an der Supermarktkasse die Wartenden mit Ihrer Hetze langweilen.«
»Vielen Dank für die aufschlussreiche Dokumentation Die Hartz IV Maschinerie . In vielen Punkten gebe ich Ihnen recht, in manchen Punkten habe ich die Sensibilität vermisst. Zum Beispiel der Vergleich mit den Niederlanden: ›Ohne Arbeit kein Geld.‹ … bei uns in Deutschland der Ein-Euro-Job! Hier vermisse ich das Equal-Pay: ›Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.‹ … oder sind die Ein-Euro-Jobber nur die Lückenfüller der Nation, diejenigen, die den anderen die unliebsamen Jobs machen sollen und sogar noch dankbar sein sollten? Ich gebe Ihnen mal ein ganz konkretes Beispiel am Arbeitslosen ›Max Mustermann‹. Er ist 54 Jahre alt, gelernter EHK, vertriebserfahren (22 Jahre Außendienst), gute Allgemeinbildung, Berufsausbildung, etc. Leider ist Max Mustermann seit zehn Jahren arbeitslos. Hat Bewerbungstrainings und weitere Fortbildungen (im überschaubaren Rahmen) hinter sich. Max lebt allein in einer zwei-Zimmer-Wohnung. Max erhält vom Jobcenter folgende Unterstützung: Regelsatz 364 Euro, Miete, Nebenkosten und Heizung auch 364
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