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Reich kann jeder

Reich kann jeder

Titel: Reich kann jeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Anne; Rentzow Nürnberger , Anne Nürnberger , Jan Rentzow
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dem Modeschöpfer.
    Die Nationalmannschaft hat mal bei ihm geschlafen.
    »Ich habe meinen Kicker hochgebracht. Und Herr Lehmann und Herr Deisler haben gespielt.«
    Jetzt gerade, pst, da sei in der Suite auch prominenter Besuch, der Herr Boysen sei da und studiere gerade »Parsifal« für seine nächste Lesung ein. Ich kenne keinen Herrn Boysen.
    Der See spricht.
    Gestern saßen wir im Bayerischen Yacht-Club, der den Gauweiler von der CSU nicht haben wollte, und haben uns bei Pflaumenkuchen mit Sahne erklären lassen, wie wir Mitglied werden können. Ich habe nicht gesagt, dass ich noch kein eigenes Boot habe, und den See geradeaus auf zwölf Uhr gelobt. Und betroffen geguckt, als ich gehört habe, dass der Liegeplatz-Engpass wirklich ein Problem sei.
    Der Teppich war super, so mit weichen blauen Wollfäden wie blaues Gras. Es gab einen Kamin und einen großen Flatscreen, wo man bestimmt auch schauen kann, wie die Nationalmannschaft spielt, aber der Herr Deisler hat ja schon lange aufgehört.
    »Guckt, ich fahre nach Frankreich und nehme französischen Wein mit!«, hat ein Mann zu mir gesagt, der schon ein eigenes Boot hatte. Teak-Holz oben, blauer Rumpf, Fortune heißt sein Schiff. Er fährt damit jetzt nach Saint-Tropez.
    Ich habe gelacht, als er gefragt hat, ob ich den Witz kenne. Der Witz ging so: »Segelst du noch oder golfst du schon?«, und hatte den Tenor, wer noch segele, habe noch Sex.
    Da habe ich auch gelacht. Obwohl ich noch nicht segele, und Anne nachher noch golfen wollte. Und da haben wir Tschüss gesagt zu dem Mann mit dem bayerischen Sakko und uns verabschiedet, damit wir noch pünktlich waren unten in Beuerberg auf dem Golfplatz, bevor die Sonne zu tief stand.
    Er ist in seinen Cayenne gestiegen und durch das Tor, das er extra für uns aufgemacht hatte, wieder rausgefahren.
    Der Cayenne war geliehen, er hat halt gute Beziehungen zu Porsche. Und dann waren wir auch schon unten auf dem Golfplatz, der laut seinem Chef ein ganz, ganz besonderer Club ist. Dann saßen wir im Edel-Club unter den deutschen Golfplätzen und aßen noch mehr Kuchen, da, wo Heiner Lauterbach am nächsten Loch steht oder Howard Carpendale oder Viktoria Brams aus dem »Marienhof«. In dem so viele Sänger und Schauspieler und andere Prominente an den Löchern stehen, weil sie andere Plätze nicht mögen. Dort, wo sich die deutschen Schauspieler wohlfühlen, und auch die Sänger. Weil es dort rauschende Feste gibt nach den Turnieren. Sascha Hehn und Carlo Thränhardt haben dort schon abgeschlagen, Oli Kahn, Ursula Prinzessin zu Hohenlohe-Oehringen und wie sie alle heißen.
    Ich kann es sehen: das letzte Loch. Sie kommen auf die Terrasse zu. Mit den Korbstühlen mit den weißen Lammfellen und den Tischen mit den Karodecken. Sie haben die Berge im Hintergrund, den Kaffee vor Augen.
    Wir stehen da, der Schlagersänger hockt, der Schauspieler puttet.
    Das Spiel ist aus. Einer hat verloren.
    Jetzt wird noch schnell die Hand geschüttelt, wie immer, dann wird abgerechnet, wie immer. Man setzt sich hin an den Tisch, schreibt, der Schlagersänger schreibt, der Schauspieler guckt. Der Schauspieler sieht brauner und fitter aus, der Sänger kaut Kaugummi und wirkt sehr entspannt.
    Es wird geredet und geredet, verglichen und verglichen. Der Sänger ruft: »Ja, wir zocken ein bisschen!« Dann gehen die Geldbeutel auf. Dann wechseln sie die Scheine, nur kleine heute, und dann kommen sie zu uns.
    Der Schauspieler fragt, ob Anne auch mal will, ein paar Abschläge. Dann verschwindet er mit ihr auf der Driving Range.
    »Haben Sie einen Schläger?«, fragt er sie.
    Er macht einen Probeschlag, zeigt es ihr.
    Sie macht es auch.
    Ihr zweiter Schlag ist schon besser als der erste, findet der Schauspieler, immer noch nicht ganz so gut, wie man es hier in Beuerberg gewohnt ist, aber immerhin.
    »Die Brille ist auch nicht weiter geflogen als der Ball. Das ist ein gutes Zeichen«, sagt der Schauspieler und hebt Annes Sonnenbrille auf.
    Das Telefon klingelt, sie hätte es ausmachen sollen.
    Das Hotel.
    »Hier ist Maximilian Schwabe«, sagt der Sohn vom Chef. »Wir haben noch mal nachgeschlagen, ich wollte es noch sagen: In Ihrem Zimmer 54 war 2001 Michael Ballack.«
    »Michael Ballack hat in meinem Bett geschlafen?«, frage ich und nehme Anne den Hörer ab. »Der spinnt ja!«
    ***
    »Das sind Vorschusslorbeeren«, sagt Anne, als ich wieder am Steuer sitze Richtung Heimat, denselben Weg zurück, den ich schon mal gefahren bin vor ein paar Monaten.
    »Die

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