Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
und rasch ins Zimmer trete. Ich brauch gar nicht lange, bis ich sehe, dass Tom wohl mehr als ein bisschen sauer ist. Wutschnaubend steht er mitten im Raum, um ihn herum liegen irgendwelche Gegenstände auf dem Boden und geben das Gefühl, als würde hier ein Kleinkind leben, das schon Ewigkeiten keine Lust mehr gehabt hat aufzuräumen. „Tom ... flüstere ich leise und werde keine Sekunde später mit seinem wütend funkelnden Blick konfrontiert, was mich augenblicklich ängstlich einen Schritt nach hinten gehen lässt. „WAS?!“, knurrt er auch schon bedrohlich und fletscht regelrecht seine Zähne. Ein eiskalter Schauer rinnt meinen Rücken runter und nistet sich auf meiner Haut ein, sodass er bleibt und nicht mal die kleinsten Anzeichen macht wieder zu verschwinden. „Ich wollte nach dir schauen“, flüstere ich wieder und schaue auf den Boden, weil ich seinem Blick einfach nicht mehr standhalten kann. Er macht mir Angst. Große Angst!
„Bin ich ein kleines Kind, das keine fünf Minuten alleine sein kann, oder was?“, zischt er sofort und baut sich bedrohlich auf, nachdem er ein paar Schritte in meine Richtung gekommen ist. Wieder mache ich automatisch einen Schritt nach hinten, stoße gegen die Tür, die mir zwar irgendwie Schutz gibt, aber gleichzeitig auch die Bedrohung, die Tom im Moment für mich darstellt, noch mehr verdeutlicht. „Nein, aber du warst so sauer und … Na ja, ich hab auch gehört, wie es gepoltert hat. Ich dachte, dass du vielleicht irgendwas auf dem Herzen hast, oder ich dir helfen kann, oder so“, murmle ich und kann mittlerweile meine Angst in der Stimme nicht mehr unterdrücken. „Ach nee, ausgerechnet du? Du zitterst doch jetzt schon vor Angst, wieso kommst dann DU an, hä? Du kannst auch gleich wieder verschwinden, du hast eh von nichts eine Ahnung!“, brüllt er aber auch schon los und kommt weiter auf mich zu, steht nun dicht vor mir, sodass ich seinen warmen Atem in meinem Gesicht fühlen kann. „Na ja, ich dachte, dass ich vielleicht was tun kann … Hätte ja sein können. Du bist ja auch … Also, du kommst ja auch meistens an und fragst na..“, will ich gerade erwidern, als sich auf einmal eine Hand um meinen Hals schlingt und fest zudrückt. Panisch reiße ich meine Augen auf und versuche nach Tom zu greifen, aber er steht zu weit weg, hat zu lange Arme, sodass ich mich nun an eben diesen fest kralle, und versuche ihn wegzudrücken. Aber … es funktioniert nicht! Ich versuche was zu sagen, bekomme aber kein Wort raus, stattdessen entweicht mir lediglich ein heiseres Krächzen, ehe ich wieder verstumme. „Du hast keine Ahnung! Wir sind hier bei der Mafia und nicht im Zirkusverein! Du solltest langsam verstanden haben, dass es hier nicht um ein kleines Kuscheltier geht, sondern um viel mehr! Ich bin ein Mafiaboss, ich brauch deine verdammte Hilfe nicht! Ich bin kein kleines Kind, das auf andere angewiesen ist, ich komme sehr gut alleine zurecht! Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus und mach einfach das, was ich dir erlaube und befehle! Eine andere Rolle spielst du hier nicht! Du bist eine Marionette, die eingesetzt wird, wann man es will, nichts weiter!“, zischt er und lässt mich mit einem Ruck wieder los. Meine Tränen, die auf seine Hand getropft sind, wischt er angewidert an seiner Anzughose ab und dreht sich dann wieder wutschnaubend um. Schluchzend lasse ich mich an der Tür runterrutschen und bleibe heulend auf dem Boden sitzen. Mein ganzer Körper zittert und lässt sich nicht im Geringsten irgendwie von mir kontrollieren. Als sei ich nicht mehr Herr meiner Sinne und meines Körpers, sitze ich einfach da und vergieße eine Träne nach der anderen.
Soll es das gewesen sein? Soll es das sein, was Tom in Wirklichkeit ist? Hat er die „nette“ Maske ablegt, die er nur aufhatte, um mich halbwegs gefügig zu machen? Ist jetzt seine Geduld am Ende und er hat mir somit sein wahres Ich gezeigt? Eng schlinge ich meine Arme um meinen Körper und hebe dann langsam meinen Blick zu Tom, welcher oben ohne da steht und sich gerade seine Hose öffnet. Kurz schaut er zu mir und nickt dann mit seinem Kopf in die Richtung vom Bett. „Los, wir haben doch ein intaktes Sexleben, also zeige das auch!“ „Was?“, bringe ich fassungslos und noch immer rau über meine Lippen. Mein Hals schmerzt und mein Verstand scheint gerade irgendwo zu sein, aber sicher nicht bei mir. Mir ist schwindelig und mein Kopf schmerzt genauso doll wie mein Hals. Ich hab noch immer das
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