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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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vier in den Raum und begutachten den gedeckten Tisch. Keine Sekunde später kommt auch Lisa mit dem Kuchen und der Torte. Stumm stellt sie alles auf den Tisch und verschwindet im nächsten Moment schon wieder. „Schön, dass du gekommen bist, Barry! Geht es dir denn wieder besser?“, begrüßt mich Toms Mutter, die sich neben mich gesetzt hat, und sieht mich neugierig an. „Ja, es geht schon wieder. Die Aufregung ist halt manchmal nicht ganz so zu ertragen. Immerhin ist das ein großer Schritt und will überlegt sein, aber ich liebe Tom und bin mir sicher, dass ich es nicht bereuen werde!“, erkläre ich ihr und verhake für alle deutlich ersichtlich, meine Finger mit denen von Tom. Ja, ich spiele meine Rolle, ich weiß ja nicht, was wäre, wenn ich es nicht tun würde, aber ich weiß, dass es nicht die beste Option wäre. Lobend schaut Tom mich an und gibt mir dann einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er zu Lisa blickt, die gerade mit einer Kanne Kaffee hereinkommt.

    „Das ist so schön! Hach, ich kann mich noch so gut an damals erinnern, wo ich und mein Mann geheiratet haben. Das war so toll! Und ich freu mich so sehr für euch, ihr passt so gut zusammen und seid so ein schönes Paar!“, schwärmt Toms Mutter weiter und scheint regelrecht in ihren Träumen zu schweben. Ich kann es nicht verhindern etwas rot zu werden, ein bisschen schmeichelt es mir ja schon. „Dann lasst uns mal anfangen!“, holt mich die Stimme von Toms Großvater auf einmal aus meinen Gedanken und eröffnet sozusagen das Kuchenessen und Kaffeetrinken. Nickend stimme ich zu und nehme mir ein Stück von der Sahnetorte, während Tom uns beiden den Kaffee einschenkt. „Wann geht es denn morgen nun eigentlich los?“, fragt Toms Vater auf einmal und schiebt sich ein Stück Kuchen in den Mund. „Um 14 Uhr fahren wir los, damit wir um 14:30 Uhr beim Standesamt sind!“, lächle ich schnell, um etwas Eindruck zu schinden und meinen Schein zu wahren. „Genau, aber wir bitten euch darum, dass ihr nicht zu uns hochkommt! Es ist so schon Aufregung genug und auch viel zu tun. Da möchten wir gerne ein bisschen Ruhe haben und uns in Ruhe zurechtmachen können. Erst beim Standesamt werden wir euch wieder unter die Augen kommen!“, lacht Tom und nimmt einen Schluck Kaffee, ehe er weiter spricht.
    „Ihr werdet auch eine halbe Stunde eher hingefahren, damit es gleich losgehen kann, wenn wir ankommen!“ Wir dürfen euch vor der Hochzeit nicht sehen? Och, wie schade!“, bedauert Toms Mutter auch gleich und zieht kurz eine Schnute, sodass ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen kann. Dass Tom nicht vorhat, vorher unter Leute zu kommen, ist mir allerdings auch neu, aber auch recht, denn die Begründung ist nachvollziehbar. Ich werde morgen sicher auch aufgeregt genug sein, erstaunlich, dass ich es jetzt noch nicht bin, und werde dann schon genug mit meinen Nerven zu tun haben. Nervige Eltern und Großeltern wären da nicht sehr vorteilhaft …„Tom, das ist doch Unsinn! Natürlich werden wir vorher mal zu euch rüberkommen und sehen, wie es läuft! Ihr könnt euch doch nicht die ganze Zeit in dem Zimmer verschanzen!“, brummt Toms Großvater und schenkt sich Kaffee nach. Wieso soll das denn nicht … „Doch Großvater, das geht und ist unser ausdrücklicher Wunsch!“, unterbricht Tom mal wieder meine Gedanken und sieht spitz zu seinem Opa. „Tom, du bist unser einziger verbliebener Enkel! Natürlich werden wir zu euch kommen und euch helfen, unterstützen und sehen, wie es läuft! Es kommt nicht infrage, dass wir euch erst beim Standesamt sehen!“, mischt sich nun auch die Großmutter ein und sieht warnend zu ihrem Enkel. Ähem … Okay …

    „Nein!“ Mit einem Ruck steht Tom auf und stützt sich wutschnaubend auf dem Tisch ab. „Und ob!“, protestiert seine Großmutter und ich beobachte das stumm. Was soll ich auch tun? Davon abgesehen will ich mich ja nicht unbeliebt machen.„Hört auf, euch in alles einzumischen, was ich mache! Das ist UNSERE Hochzeit, die wir so verbringen wollen, wie WIR es möchten!“, brüllt Tom und ist im nächsten Moment schon aus dem Speisesaal verschwunden. „Soll ich ihm nachgehen?“, frage ich zaghaft nach einigen Momenten Stille. Toms Vater schüttelt nur den Kopf und nimmt sich nach ein paar Sekunden Starre noch ein Stück Kuchen. „Er ist nur etwas aufgebracht und aufgeregt wegen der Hochzeit, nichts weiter! Mach dir keine Sorgen!“, erklärt er dann und sieht mich aufmunternd an. „Okay, aber …

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