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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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konzentrieren, also versuch es, ja?“, sieht mich Tom flehend an. Augenblicklich legt mein Herz noch etwas an Tempo zu. Ich soll ... diesen Menschen töten? „Aber Tom ...“, will ich protestieren, aber Tom unterbricht mich mit einem hektischen Kopfschütteln. „Er muss dabei doch nicht sterben, Barry! Du sollst nur irgendwie machen, dass er nicht weiterfahren kann oder nur schlechter! Wenn du das nicht tust, dann … Barry, wir können dabei draufgehen! Hast du noch immer nicht verstanden, worum es geht? Dass wir es hier mit der Mafia zu tun haben, die sich nicht scheut, jemanden umzubringen? Also bitte … Barry!“, schreit er am Schluss, als er hektisch wieder umlenkt, weil der Typ wieder geschossen hat. Mein Mund fühlt sich trocken an, dennoch nicke ich und kneife einen Moment die Augen zu. Ich muss das tun ... Schluckend drücke ich einen Knopf, woraufhin das Fenster nach unten geht und der kalte Wind mir um die Ohren weht. Ich drehe mich auf die Seite, sodass ich mit dem Rücken zu Tom sitze, und entsichere den Revolver. Ich warte noch einige Momente, ehe ich richtig nach hinten sehe, nur die Waffe nach draußen halte. „Fahr ein Stück nach links, sonst kann ich nicht treffen!“, bringe ich zittrig heraus und Tom tut sofort wie ihm geheißen. Als ich der Meinung bin, dass ich den rechten Reifen von dem Auto treffen könnte, halte ich meine Hand nun auch mit raus und drücke ab. Allerdings weicht Fabio genau in dem Moment aus und schießt dafür auf uns. Ich setze mich sofort wieder richtig hin und Tom zerrt wieder das Lenkrad zur Seite. Aber plötzlich schleudert das Auto zu sehr, weil wir auf irgendwas in dem Moment draufgefahren sind und Tom und ich werden regelrecht durchgeschleudert. Vor allem ich. Ich knalle nach vorne, weil ich nicht angeschnallt bin, und drücke dadurch auf den Abzug. Weil die Waffe nicht gesichert ist, geht ein Schuss los und im nächsten Moment höre ich Tom schmerzgepeinigt aufstöhnen. Gerade so schafft er es, das Auto wieder zu kontrollieren und richtig auf die Fahrbahn zu kommen. Erschrocken sehe ich zu ihm rüber, merke, dass sein Fahrverhalten sich geändert hat und er mehr nach links zieht, als wie üblich nach rechts.

    „Du … Scheiße, Barry du musst es noch mal versuchen, du … Argh ...“, keucht Tom und krümmt sich auf der rechten Seite etwas. Ich hab ihn angeschossen! „Oh mein Gott!“, hauche ich und sehe wie gebannt auf die blutende Stelle. „Jetzt mach verdammt!“, keucht er wieder und starrt auf die Straße, beißt deutlich seine Zähne zusammen und verkrampft sich immer mehr. Ich nicke heftig und beuge mich wieder aus dem Fenster. „Nach links!“, schnappe ich nach Luft, bin selber viel zu hastig und schieße wieder. Und dieses Mal ...Oh Gott ich hab getroffen! Mit quietschenden Reifen kommt Fabio von der Straße ab und wird letztendlich durch einen Baum, gegen den er fährt, gestoppt. Erleichtert aufatmend sichere ich die Waffe wieder, setze mich ordentlich hin und schließe das Fenster wieder. Besorgt schaue ich zu Tom rüber, der immer mehr anfängt zu schwitzen und total krampfend mit der rechten Seite am Steuer sitzt. Angestrengt schaut er auf die Straße, scheint zu versuchen die Schmerzen zu ignorieren, was mit Sicherheit unmöglich ist. „Es tut mir so leid, ich wollte das nicht!“, sage ich bedrückt und überlege, was ich machen soll. „Ich weiß. Du kannst nichts dafür, ist ja auch nur ein Schulterschuss, das verheilt wieder!“, versucht er mir die Angst zu nehmen, aber ich weiß, dass damit nicht zu spaßen ist. „Soll ich fahren?“, frage ich also nach und hoffe, dass ich ihm so wenigstens etwas helfen und ihn entlasten kann. „Du kannst Auto fahren?“, fragt Tom wie in Trance und ich nicke. „Mein Führerschein ist in der Bauchseite meines Portmonees.“ Sofort fährt Tom an den Rand und steigt aus. Ich tu es ihm gleich und halte ihn kurz fest, als er an mir vorbei gehen will. Noch immer wirkt er wie in Trance, scheint regelrecht von den Schmerzen betäubt zu sein. Von Schmerzen, die ich ihm zugefügt habe ...

    Tom löst meinen leichten Griff und geht an mir vorbei, steigt ohne ein Wort zu sagen auf der Beifahrerseite ein. Ich stoppe noch kurz am Kofferraum, nachdem ich einen Blick zurückgeworfen hab, um sicher zu gehen, dass Fabio nicht vielleicht doch irgendwie hinterher kommt. Aber das tut er nicht, weshalb ich Desinfektionsspray und einen Pullover, den Tom sich besser alleine umbinden kann als eine Binde, hervorhole

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