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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Besitzgier. Wie lächerlich, dachte er bei sich. Zugegeben, es war auch sein Verdienst, dass Ophelia nicht mehr so zickig war wie früher, aber das hieß noch lange nicht, dass er Besitzansprüche stellen durfte. Er hatte nichts weiter getan, als ihre guten Eigenschaften an die Oberfläche zu bringen.
    Und trotzdem spürte er das Verlangen, sie für sich zu haben. Was gäbe er darum, in diesem Moment mit ihr allein auf Alder’s Nest zu sein. Vor dem Kamin zu sitzen, sich an sie zu kuscheln und... Nein, daran durfte er nicht denken. Ihm wurde erst jetzt bewusst, dass ihre gemeinsame Zeit ein für alle Mal vorbei war. Selbst wenn sie sich im Rahmen einer musikalischen Soiree oder eines Galadinners sahen, konnten sie lediglich ein paar Worte wechseln. Hatte er sie womöglich zu früh ziehen lassen? Aber was hätte er tun sollen? Sie hatte ihm bewiesen, dass sie einsichtig sein konnte, und er war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Das Einzige, was er jetzt noch tun konnte, war, ein Auge auf sie zu haben und dafür zu sorgen, dass sie auch weiterhin Fortschritte machte. Im Moment erweckte sie aber eher den Eindruck, als drohe sie sich selbst zu verlieren. Dabei war es ihr doch am Mittag noch gut gegangen, als sie sich in seiner Obhut befunden hatte.
    »Gar nicht so einfach, dir so nahe zu sein, ohne dich zu vernaschen.« Gütiger Gott, warum hatte er sich ausgerechnet für eine anzügliche Bemerkung entschieden? Kein Wunder, dass Ophelia errötete.

    Hastig fügte Raphael hinzu: »Bitte nicht erröten. Wenn deine Wangen gerötet sind, fällt es mir noch schwerer, die Finger von dir zu lassen.« Wie auf Kommando begannen ihre Wangen in einem satten Rot zu leuchten. »Da haben wir den Salat«, seufzte Raphael und verzog das Gesicht.
    Ophelia lachte. »Warum musst du mich eigentlich immer aufziehen?«
    »Das muss mir in die Wiege gelegt worden sein. Wenn es irgendwo einen Bären gibt, der aufgebunden werden muss, ich bin der Beste in der ganzen Stadt.«  »Rafe, bitte. Aufhören!«
    »Und, fühlst du dich besser?«
    Ophelia warf ihm einen verwunderlichen Blick zu. »Mir war gar nicht bewusst, dass es mir schlecht ging.«
    Raphael zuckte die Achseln. »Als du eben in den Saal gekommen bist, hast du nicht wie du selbst gewirkt.«
    »Ach das. Ich hatte eine Unterhaltung mit Sabrina, die mich ziemlich aufgewühlt hat.«
    »Wieso das denn?«
    »Nun ja, ich habe mich bei ihr entschuldigt.«
    »Nicht meinetwegen, hoffe ich.«
    »Nein, und wenn ich ehrlich bin, habe ich das Gefühl, als wäre mir eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Wenn sie mir wirklich verziehen hat, geht es mir gleich doppelt so gut.«
    Raphael legte die Stirn in Falten. »Hat sie denn nicht? Das klingt so gar nicht nach ihr.«
    » Nein, du hast mich nicht richtig verstanden. Kann sein, dass sie mir verziehen hat, aber ich bin nicht lange genug geblieben, um es herauszufinden. Ich hatte Angst, ich könnte... vor lauter Verlegenheit im Boden versinken.«
    Verlegenheit?«, wiederholte er mit einem wissenden Blick.
    »Du kannst ruhig zugeben, dass du geweint hast, das ist nun wahrlich nichts Schlimmes.«
    »Denk bloß nicht...«
    »Wehe, du flunkerst schon wieder«, fiel er ihr mit leicht tadelndem Unterton ins Wort.
    »Ach, sei still. Wenn ich die Tatsache, dass ich ein paar Tränen verdrückt habe, durch meine Wortwahl ein wenig verschleiern möchte, dann tue ich das auch. Oder möchtest du, dass ich wieder erröte?«
    Es fehlte nicht viel, und Raphael wäre an seinem Lachen erstickt. »Um Gottes willen, nein. Nenn es meinetwegen, wie du willst.«

Kapitel fünfunddreißig

    J a sie lag wieder in seinen Armen, doch es fühlte sich anders an, wenn Dutzende von Augen sie beobachteten. Es war alles andere als leicht für Ophelia, ihre Gefühle und ihr Verhalten in Einklang zu bringen, wenn sie Rafes uneingeschränkte Aufmerksamkeit genoss. Sie musste ein wenig achtgeben, dass sie nicht zu versonnen lächelte, was aber alles andere als einfach war. Am liebsten wäre sie in seinen blauen Augen ertrunken.
    In seiner festlichen Robe wirkte er gleich noch einmal so attraktiv. Vermutlich wünschte sich jede Frau im Saal, in Ophelias Schuhen zu stecken - und dieses Mal hatte es ausnahmsweise nichts mit ihrer Schönheit zu tun. Rafe sah in seinem schwarzen Frack und dem schneeweißen Hemd atemberaubend aus.
    Und wie draufgängerisch er war! Bei Gott, ihr wären fast die Knie weggesackt, als er gesagt hatte, er würde sie am liebsten vernaschen. Es war

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