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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Androhung eines Skandals reichte aus, um ihn abzuschrecken? Er dachte nicht einmal daran, sich wegen der Wette zu verteidigen oder sie davon zu überzeugen, dass er und Duncan sich nicht auf ihre Kosten lustig gemacht hatten?
    Wie von selbst legte sich ihr alter Schutzpanzer wieder um ihre Schultern. Er hatte ihr lange Jahre gut gedient, und warum sollte sie ihn im Notfall nicht wieder hervorholen? Und dies unter allen Umständen ein solcher Notfall, Ophelia schäumte so sehr vor Wut, dass sie beschloss, das nächst beste Heiratsangebot, das ihr gemacht wurde, anzunehmen. Sogleich ging ihr jedoch auf, dass es vorerst keine weiteren Angebote geben würde. Schließlich dachten alle, sie wäre diesem Teufel hier versprochen. Eine Katastrophe! Jetzt konnte sie ihm noch nicht einmal unter die Nase reiben, dass sie ihm jeden anderen Mann vorziehen würde. Die beste Methode, sich an ihm zu rächen, wäre, wenn sie ihn tatsächlich ehelichte und ihm das Leben zur Hölle machte.
    Wenn sie ehrlich zu sich war, hatte sie schon das eine oder andere Mal über eine Ehe mit ihm nachgedacht, und zwar unmittelbar, nachdem sie von der Wette zwischen Raphael und Duncan erfahren hatte. Selbst die heftigen Weinkrämpfe hatten den Gedanken nicht ertränken können. Aber das war nicht der einzige Rachegedanke, der in ihrem hübschen Köpfchen seine Bahnen zog. Ophelia wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er dachte, er hätte auf der ganzen Linie versagt, dass er die Wette gar nicht gewonnen hatte, dass sie nur vorgegeben hatte, ein besserer Mensch geworden zu sein, um schnellstmöglich nach London zurückkehren zu können.
    Doch es war bei dem Gedanken geblieben, sie würde ihn nicht in die Tat umsetzen. Die alte Ophelia hätte sich umgehend ans Werk gemacht, aber nicht die neue...
    Als ihre Mutter sie am Arm anstupste, kehrte sie in die Gegenart zurück. »Ich dachte, du würdest vor Hunger umkommen, und jetzt rührst du von den Köstlichkeiten vor dir nichts an. alles in Ordnung mit dir?«
    »Mir geht es gut«, versicherte Ophelia und griff zur Gabel. » Ich war nur ein wenig in Gedanken.«
    »So wie dich einschätze, schmiedest du gerade die abstrusesten Rachepläne, kann das sein?««, riss Rafe das Wort an sich um zu beweisen, dass ihm nichts entging.
    Ophelia drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an. »Woher willst du das wissen? Begriffsstutzige Männer sind selten scharfsinnig.«
    »Sind wir im Zuge der Rückschritte jetzt wieder bei Beleidigungen gelandet?«
    »Wer macht hier Rückschritte? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass du die Wette gewonnen hast, oder?«
    So viel dazu, dass sie ihre Rachegedanken für sich behalten und nicht ausleben wollte. Einerseits war sie entsetzt darüber, dass sie ihn verletzt hatte, andererseits war sie voller Verzückung, einen Volltreffer gelandet zu haben, denn Rafe versteifte sich, und seine Wange zuckte nervös.
    »Hast du etwa die Gerüchte über uns in Umlauf gebracht?«, fragte er mit tiefer, grollender Stimme.
    »Also doch nicht so schwer von Begriff«, schoss sie zurück und krönte ihre Bemerkung mit einem eisigen Lächeln, auf das jeder Schneemann neidisch wäre.
    »Warum hast du das getan? Zumal du mich doch gar nicht heiraten willst?«
    »Um mich an dir zu rächen. Und falls du es genau wissen willst, das war erst der Anfang, um dir dein Junggesellendasein zu vermiesen.«
    Wortlos schoss Raphael in die Höhe, packte sie bei der Hand und zerrte sie, von gelähmtem Schweigen der übrigen Gäste begleitet, aus dem Raum. Ophelia war fassungslos, dass er es tatsächlich wagte, den Spieß umgedreht zu haben und ihr eine Szene zu machen. Erst als er sie in Lord Cades Arbeitszimmer geschoben und hinter sich die Tür geschlossen hatte, fand sie die Sprache wieder. Sie riss sich augenblicklich los und wirbelte herum. »Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Dir ist schon klar, dass du der Gerüchteküche durch dein impulsives Verhalten soeben weiteren Zunder geliefert hast, oder?«
    »Im Gegenteil, ich habe uns ein Schlupfloch geschafft. Ein Liebespaar mit Meinungsverschiedenheiten, etcetera etcetera, zu wütend, um sich wieder zu vertragen, etwas in der Richtung.
    »Mit welcher Entschuldigung denn?«
    Raphael sah sie mit ausdruckslosem Gesicht an. »Verflixt, Phelia, wie konntest du mir das nur antun?«
    »Was denn? Dich in dem Glauben zu lassen, du hättest die Wette gewonnen? Ich hätte Schauspielerin werden sollen. Das war nämlich

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