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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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selbst wenn sie es gewollt hätte. Welch eine Demütigung, sie einfach bei ihren Eltern abzusetzen! Waren sie vielleicht doch noch nicht verheiratet? Hatte sie etwas überhört?
    Mary legte ihrer Tochter den Arm um die Taille. Gemeinsam sahen sie der Kutsche des Viscounts nach, bis die Dunkelheit das Gefährt verschluckte. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, seufzte Mary, die nicht minder verwirrt war als ihre Tochter. »Wenn dein Vater mir nicht versichert hätte, dass du Raphael Locke heiratest, hätte ich niemals zugelassen, dass er dich vor den Magistrat schleift. Was hast du dir nur dabei gedacht, dein Einverständnis zu geben, Pheli? «
    Einverständnis geben? Hatte sie das? Mochte sein, dass sie im Eifer des Gefechts Rafe versehentlich gesagt hatte, sie würde ihn heiraten. Vielleicht hatte er ihre Worte als angedeutetes Einverständnisständnis gewertet. Es lag vermutlich an der Androhung, sie würde ihn seines Junggesellendaseins berauben, um ihn leiden zu lassen. Dabei hatte sie ihn nur verletzen wollen. Woher hätte sie denn wissen sollen, dass er sie gleich an sich binden würde? Wer hatte sich jetzt an wem gerächt?
    Bin ich wirklich verheiratet, Mama? «, fragte sie mit belegter Stimme, den Blick noch immer auf den Punkt gerichtet, an dem die Kutsche verschwunden war. »Oder war das nur eine f Art Vorbereitungsgespräch, damit wir wissen, worauf wir achten müssen, damit die richtige Zeremonie stattfinden kann? Eine Art offizielles Eheversprechen mit Zeugen? «
    »Tut mir leid, Liebes, aber von so etwas habe ich mein Lebtag noch nicht gehört«, antwortete Mary mit gerunzelter Stirn.
    »Vielleicht ist es so Brauch, wenn der Sohn eines Herzogs heiratet, wer weiß? «
    »Am besten, wir gehen jetzt ins Haus. « Mary drehte Ophelia in Richtung Haus. »Ich fürchte, du machst dir etwas vor. Du bist verheiratet. Sag mal, findest du es nicht auch seltsam, dass die Hochzeit noch am selben Tag stattfand, an dem sie beschlossen wurde? Auf der anderen Seite überrascht es mich nicht, dass die Lockes eine Sondererlaubnis für ihren Sohn ausgestellt haben. Es sind genau diese kleinen Privilegien, die die Reichsten und Mächtigsten unseres Königreichs genießen, die deinem Vater sauer aufstoßen. «
    »Dann hätte er selbst in diese Schicht einheiraten sollen, statt mich die soziale Leiter hinaufzuschieben«, murmelte Ophelia vor sich hin.
    Mary hatte sie gehört und erwiderte ihre Worte mit einem Lächeln. »Das hatte er auch vor - bis er sich in mich verliebt hat. «
    Ophelia sah ihre Mutter aus den Augenwinkeln heraus an. Sie hörte zum ersten Mal davon, dass Sherman Mary zuliebe seine Ambitionen über Bord geworfen hatte. Wenn sie es nicht  besser wüsste, würde sie es als eine romantische Anwandlung ihres Vaters bezeichnen - wäre da nicht die unumstößliche Tatsache, dass er seinen Wunsch nicht an den Nagel gehängt, sondern lediglich auf seine Tochter übertragen hatte.
    Mary seufzte, als sie sich in der Eingangshalle ihrer Umhänge entledigten. »So viel zu der pompösen Hochzeitsfeier, von der ich immer geträumt habe und die ich so gern für dich ausgerichtet hätte. Morgen früh, wenn ich verstanden habe, was sich eben ereignet hat, werde ich bestimmt vor Enttäuschung vergehen. «
    Ophelia, die ohnehin schon unter einer Flut von Gefühlen litt, musste jetzt auch noch mit Schuldgefühlen ihrer lieben Mutter gegenüber kämpfen. Zumal Mary die geborene Gastgeberin war. Für sie wäre das Ausrichten der Hochzeitsfeier ihrer einzigen Tochter die Krönung ihres Schaffens. Aber jetzt war es vorbei mit diesem Traum.
    »Es tut mir leid«, sagte Ophelia leise.
    »Das muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür, dass der junge Mann es so eilig hatte. Ich habe es dir an der Nasenspitze angesehen, dass du nicht minder überrascht warst wie wir anderen. Wenn ich jemandem die Schuld gebe, dann dieser vermaledeiten Sondererlaubnis. Auf der anderen Seite ist es irgendwie auch romantisch, sein Liebchen vom Fleck weg zu heiraten. «
    »Ich fürchte, du verstehst nicht ganz, Mama. Was heute geschehen ist, hat nichts mit Romantik zu tun. «
    Mary blickte verwirrt drein. »Wovon sprichst du? «
    »Wundert es dich denn gar nicht, warum er mich bei dir gelassen hat, statt mich mit zu sich zu nehmen? «
    »Natürlich tut es das. Er wirkte ein wenig ungehalten, auch wenn er versucht hat, es zu kaschieren. Aber ich bin überzeugt davon, dass es einen plausiblen Grund dafür gibt. «
    »O ja, den gibt es. Im Grunde wollte er

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