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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und durch kriminell. Und dennoch hatte sie Sarahs Befehl Folge geleistet, stand, als Mann verkleidet, in der Mitte des Gemachs und durchwühlte die Schubladen. Die Vorstellung, wie sie sich fühlen würde, wenn jemand dasselbe mit ihren Habseligkeiten tat, ließ sie erst gar nicht an sich heran.
    Das Schlimmste an der Sache war, dass sie noch nicht einmal wusste, wonach sie eigentlich suchte. Selbst Lady Sarah hatte ihr nichts Konkretes nennen können. »Briefe«, hatte sie gesagt, nachdem sie ihr aufgetragen hatte, das Gemach zu durchforsten. »Oder sonst etwas, das einen verdächtigen Eindruck macht. «
    Das Problem war nur, dass es nirgends etwas gab, das auch nur im Entferntesten verdächtig wirkte. Erschwert wurde ihre Mission dadurch, dass der Raum lediglich spartanisch eingerichtet war. Auf den ersten Blick hatte sie sogar gedacht, dass hier niemand lebte.
    »Er verlässt sein Gemach nie, ohne hinter sich abzuschließen«, hatte Lady Sarah ihr erklärt. »Das weiß ich, weil ich es bereits unzählige Male überprüft habe. Heute ist das allerdings anders. Den genauen Grund dafür kenne ich nicht, vermute aber, dass er einen seiner Spitzel damit beauftragt hat, etwas zu bringen oder zu holen. Eure Aufgabe wird sein, herauszufinden, worum es sich genau handelt. «
    Insgeheim hatte Rebecca gehofft, vor verschlossener Tür zu stehen. Wie verabredet war sie zum Kostümball gegangen, hatte aber vor lauter Nervosität auf nichts anderes achten können als darauf, ob und wann Lady Sarah ihr unauffällig zunickte. Das war das Zeichen, dass sie loslegen sollte. Rebecca war umgehend losgestürmt, hatte sich ihren Weg durch die vielen Korridore des Buckingham Palace gebahnt, wobei sie peinlich genau der Wegbeschreibung gefolgt war, die sie zu dem Gemach, das sie durchsuchen sollte, geführt hatte. Wer hier wohnte, entzog sich jedoch ihrer Kenntnis.
    »Je weniger Ihr wisst, desto besser«, hatte Lady Sarah ihr klargemacht. »Sollte er je das Gespräch mit Euch suchen, so ist es von größter Wichtigkeit, dass Ihr Euch nicht durch Euer Verhalten verratet. Hört mir jetzt gut zu! Die Aufgabe, mit der ich Euch betraue, ist von solcher Wichtigkeit, dass ich sie selbst übernehmen würde. Leider kann ich aber niemand anders damit beauftragen, den Mann, der dort wohnt, für die Dauer der Durchsuchung abzulenken. Dennoch dürft Ihr nicht trödeln. Zehn Minuten und keine Sekunde länger! Bedenkt, dass eventuell einer seiner Spitzel das Zimmer aufsuchen wird! «
    Als Rebecca gemerkt hatte, dass das Gemach unverschlossen war, hatte sie gezögert, hatte wertvolle Minuten damit vergeudet, darüber nachzudenken, ob sie Lady Sarah anlügen und ihr sagen sollte, dass die Tür wider Erwarten verriegelt gewesen war. Die Dringlichkeit in Sarahs Stimme hatte sie dann doch bewogen, den Auftrag auszuführen. Was, wenn Rebecca ein Komplott gegen die Krone aufdeckte, einen geplanten Anschlag auf eine der Kolonien oder sonstige Beweise dafür, dass der Mann, der hier wohnte, ein Landesverräter war und sich mittels einer falschen Identität Zugang zum Palast verschafft hatte?
    Doch Rebeccas Suche war vergeblich. Kein Brief, nicht einmal ein Fitzelchen Papier. Von dem heroischen Elan, den sie noch verspürt hatte, als sie den Raum betrat, war nichts mehr übrig. Stattdessen fühlte sie sich wie eine dahergelaufene Einbrecherin.
    Just als sie seufzend die letzte Schublade schloss, hörte sie, wie hinter ihr die Tür aufging. Rebeccas Herz machte einen Satz. Sie durfte unter keinen Umständen erwischt werden! Für den Fall, dass jemand ihr auf die Schliche kam, hatte Sarah ihr keinen Plan mit auf den Weg gegeben!
    »Wenn Ihr Nigels Geliebter seid, dann seid Ihr in Erklärungsnot«, ertönte eine tiefe Männerstimme.
    Rebeccas Herzschlag normalisierte sich ein wenig. Der Mann, der sie angesprochen hatte, war nicht der, der hier wohnte. Als sie jedoch eine Waffe im Rücken spürte, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter.
    »Ihr macht einen gravierenden... «
    »Ein Weib? « Glucksend gab der Fremde sie frei. »Das ist köstlich. Hat er Euch angeordnet, sich als Mann zu verkleiden, damit er nicht so allein ist? Der alte Knabe ist doch immer für eine Überraschung gut! «
    Rebecca verstand nicht, was der Fremde damit sagen wollte, wusste aber, dass er ihr soeben eine Entschuldigung für ihre Anwesenheit geliefert hatte. Jetzt musste sie sich nur noch dazu bringen, sie auch auszuschlachten. Statt aber genau das zu tun, entschied sie, den Spieß

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