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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Augen. »Wie ich sie kenne, hat sie Euch nichts von dem Kostümfundus des Palastes erzählt, oder? Uns steht eine Vielzahl von Kostümen und Utensilien zur Verfügung. Wenn ich mich nicht täusche, hängen dort noch mindestens fünf weitere Hirtenstöcke«, erzählte sie und pochte mit dem Stock, den sie in der Hand hielt, auf den Boden.
    Eigentlich hätte Rebeccas Wut über Elizabeths Hinterhältigkeit ins Unermessliche steigen müssen, aber im Moment war sie viel zu nervös, um anderen Gefühlsregungen Raum zu geben.
    »Wie wäre es, wenn wir beide miteinander tanzten? «, schlug Evelyn kichernd vor.
    Rebecca schmunzelte. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr leuchtete ihr ein, dass auch Evelyn nicht von einem Mann zum Tanzen aufgefordert werden würde. Der arme Bursche würde lieber im Boden versinken, als ein Frauenzimmer in Beinkleidern aufzufordern.
    Aber Rebecca stand ganz und gar nicht der Sinn nach einem Tanz. »Lasst gut sein! «, entgegnete sie freundlich. »Dies wird ja schließlich nicht unser letzter Ball sein. «
    Von Rupert fehlte indessen noch immer jede Spur. Womöglich erschien er gar nicht mehr zu dem Ball. Vielleicht war er nur in den Palast gekommen, um zu spionieren, und hatte das Kostüm ausschließlich als Tarnung angezogen? Was war nur los mit ihr? Wie konnte sie auch nur in Erwägung ziehen, dass er ein Spitzel war? Unmöglich! Immerhin war er ein Locke.
    Rebecca bereute zutiefst, dass ihre erste richtige Begegnung  gehörig schiefgelaufen war. Ihr war jedoch noch immer schleierhaft, was er in einem fremden Gemach zu suchen hatte. War er womöglich aus denselben Beweggründen wie sie dort aufgetaucht? Hatte er ebenfalls einen Auftraggeber, für den er Informationen sammelte?
    Als Rebecca sich gewahr wurde, was sie ihm da unterstellte, wurde sie ein wenig blass um die Nase. Schade, dass Sarah ihr nicht verraten hatte, warum sie das Gemach durchsuchen sollte. Sie hatte lediglich betont, dass es wichtig wäre. Die Frage war nur, für wen?
    »Wie wäre es, wenn wir uns ein wenig die Beine vertreten? «, riss Sarah Rebecca aus ihren Gedanken und gab Evelyn ein Zeichen, sie möge sie allein lassen.
    Rebecca erkannte, dass die Frage keiner Antwort bedurfte, und hakte sich bei Sarah unter, die abgesehen von einer karierten Augenmaske kein Kostüm trug.
    »Und, was habt Ihr mir zu berichten? «, fragte Sarah neugierig, als sie unter sich waren.
    »Dass ich auf frischer Tat ertappt wurde. «
    Sarah blieb wie vom Donner gerührt stehen. »Von wem? Einem Bediensteten? «
    »Nein. Aber alles deutet darauf hin, dass der Mann, der plötzlich im Raum stand, mit dem Bewohner des Gemachs gut befreundet ist. Wie dem auch sei, ich hatte meine Suche ohnehin so gut wie beendet, ohne auf etwas Interessantes zu stoßen. Das Zimmer war so gut wie leer, kaum persönliche Gegenstände. Wäre ich nicht auf die ordentlich zusammengefalteten Kleidungsstücke in der Kommode gestoßen, hätte ich angenommen, das Gemach wäre unbewohnt. «
    Die Information schien Sarah in einen Zustand der Erregung zu versetzen. »Wenn es niemand vom Gesinde war, muss es sich um den Agenten handeln, den Nigel erwartete. Das würde auch erklären, warum er nicht die Wachen gerufen hat. Das hat er doch nicht, oder? « Als Rebecca das Haupt schüttelte, nickte Sarah. »Ich muss dringend in Erfahrung bringen, um wen es sich handelt. Es ist nicht anzunehmen, dass er sich Euch vorgestellt hat, oder? «
    Rebecca zögerte keinen Augenblick. »Nein«, log sie ohne auch nur den Anflug eines schlechten Gewissens. Ungeachtet dessen, ob der Name, den er ihr genannt hatte, stimmte, war sie nicht gewillt, den Engel in »Nigels Agent« umzutaufen -was auch immer das zu bedeuten hatte. Es sei denn, sie fand heraus, dass er doch etwas Böses im Schilde führte. Aber diese Theorie hatte sie ja bereits verworfen.
    »Eine Beschreibung seiner Person würde mir reichen. Wie sah er aus? «
    Wie ein Engel, dachte Rebecca und unterdrückte in letzter Sekunde ein Grinsen. Sie wusste selbst nicht, welcher Teufel sie ritt, aber sie entschied, Rupert St. John zu schützen, obwohl sie noch nicht einmal sicher sein konnte, ob das überhaupt sein richtiger Name war.
    »Ich fürchte, ich kann Euch nicht weiterhelfen, Lady Sarah, denn er war kostümiert. Mein Bemühen, ihn unter den Gästen ausfindig zu machen, ist leider gescheitert. Aber auch das hätte uns nicht weitergeholfen, trug er doch eine Mönchskutte samt Kapuze sowie eine Maske, die sein gesamtes

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