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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dies zuweilen in Erinnerung zu rufen, zumal Ihr mit der neuen Frisur um einiges besser ausseht als zuvor. «
    Rebecca weidete sich an Elizabeths Gesichtsausdruck, in den sich die Freude über das Kompliment mit unverhohlener Empörung vermischte. Wortlos stapfte sie davon, griff sich eines der Streichinstrumente, die in der Ecke standen, und zupfte dilettantisch an den Saiten. Violinespielen scheint nicht zu Elizabeths Stärken zu gehören, dachte Rebecca und zuckte innerlich zusammen.
    Pünktlich zum gemeinsamen Mittagessen im Salon der Herzogin erschien Constance. Froh über die nette Gesellschaft, unterhielten Rebecca und sie sich über den Ball am Vorabend und das bevorstehende Galadinner, das die Herzogin zu Ehren einer alten Freundin ausrichtete.
    Elizabeth, die es vorgezogen hatte, sich nicht zu ihnen an den Tisch zu setzen, lief unruhig auf und ab und warf alle naselang nervös einen Blick auf ihre Taschenuhr. Ihre Aufregung wegen des bevorstehenden Treffens war nicht zu übersehen -was aber auch verständlich war, wenn man in Betracht zog, mit wem sie sich traf.
    Rebecca entschied, dass ein Verdauungsspaziergang durch die königlichen Gärten eine nette Abwechslung wäre - nicht, um das Liebespärchen zu beschatten, wie sie sich einredete, sondern um sich an der erlesenen Schönheit der Gärten zu erfreuen, ehe das Wetter umschlug.
Kapitel 14
    Rebecca war fassungslos, dass sie ihre Nase schon wieder in Angelegenheiten steckte, die sie im Grunde nichts angingen. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sie es dieses Mal aus freien Stücken tat. Wie hatte sie nur so tief sinken können? Die Aussicht darauf, Rupert wiederzusehen - wenn auch nur aus der Ferne -, war zu verlockend gewesen. Sie musste einfach herausfinden, ob sein Interesse an Elizabeth tiefergehender Natur war, als er Evelyn gegenüber angedeutet hatte. Das Ganze ging sie zwar nichts an, aber es wäre... irgendwie enttäuschend, wenn er etwas für diese Zicke empfand.
    Kaum war Elizabeth aus den Gemächern der Herzogin gestürmt, hatte Rebecca sich an ihre Fersen geheftet. Aber erst, nachdem sie Constance erzählt hatte, sie müsste dringend mit ihrer Zofe die Kleiderfrage für den Abend klären. Es war alles andere als leicht, mit Elizabeth Schritt zu halten. Als sie endlich an einer kleinen Laube tief im Garten haltmachte, schlug Rebecca sich blitzschnell in die Büsche.
    Um zu vermeiden, dass sie von Rupert entdeckt wurde, zog sie sich vorsichtshalber noch weiter zurück, sodass sich ihr ein guter Blick auf Elizabeth bot, die nervös in der kleinen Laube auf und ab lief, wobei sie wie schon zuvor ständig die Uhr im Auge behielt. War Elizabeth zu früh oder Rupert St. John zu spät? Rebecca entschied, dass es am besten wäre, wenn sie sich einen Platz suchte, von dem aus sie die beiden beobachten konnte und zugleich den Eindruck erweckte, die beschauliche Stille des Gartens zu genießen.
    Eine Bank unterhalb eines mächtigen Ahorns mit Blick auf den See war ideal für ihre Zwecke. Dank des breiten Baumstamms konnte Elizabeth Rebecca nicht sehen. Wenn Rebecca sich am äußersten Rand der Bank niederließ, musste sie sich nur noch ein wenig zur Seite lehnen, um einen Blick auf die Laube zu erhaschen.
    Wie sich herausstellte, war ihre Zimmergenossin noch immer allein. Rebecca war mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass es Elizabeths Aufregung und Ungeduld geschuldet war, dass sie viel zu früh am vereinbarten Ort eingetroffen war.
    Während Rebecca wartete, nutzte sie die Zeit, um die Umgebung ein wenig näher in Augenschein zu nehmen. Das parkähnliche Terrain genoss den Ruf, der größte Privatgarten Londons zu sein, und war seinerzeit von Capability Brown angelegt worden, ehe der Prinzregent den Gartenarchitekten lohn Nash damit beauftragte, ihn neu anzulegen, dabei den alten Baumbestand aus Ahorn, Zypressen und Kastanien aber zu belassen. Selbst der imposante Teich, der sich aus dem Serpentine Lake im nahe gelegenen Hyde Park speiste, war bereits vor Jahrzehnten angelegt worden.
    Bislang hatte der bevorstehende Herbst nur hier und da Blätter gelb oder rot gefärbt, die einen wunderschönen Kontrast zu dem Grün des Spätsommers bildeten. Rebecca nahm sich vor, noch einmal herzukommen, wenn sie den Kopf freihatte und das Laub in den schönsten Tönen erstrahlte, die die herbstliche Farbpalette zu bieten hatte. Als sie merkte, dass der Wind auffrischte, bedauerte sie, nicht die Gelegenheit gehabt zu haben, sich ihren Mantel zu holen.

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