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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Wenn Rupert nicht  bald auftauchte, lief sie Gefahr, sich eine Erkältung einzufangen.
    Eine halbe Stunde verging. Im Gegensatz zu Elizabeth stand Rebecca kurz davor, aufzugeben. Just als sie sich erheben wollte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung. Er war es. Obwohl Hecken, Baumstämme und Statuen ihr zwischendurch den Blick auf ihn versperrten, hatte Rebecca ihn sofort an seinem federnden Gang erkannt und weidete sich an dem Anblick seines wippenden Haares.
    Er trug heute einen cremefarbenen Gehrock, ein weißes Hemd und schwarze Beinkleider. Als er noch rund zehn Fuß von der Laube entfernt war, stürmte Elizabeth ihm entgegen und warf sich ihm an den Hals. Rebecca errötete und wollte sich gerade wegdrehen, als sie sah, dass Rupert die Umarmung nicht erwiderte, sondern Elizabeth sogar von sich schob.
    Das sieht mir nicht nach einem glücklichen Liebespaar aus, dachte Rebecca. Ruperts Verhalten überraschte sie ein wenig. Wo war sein draufgängerisches Verhalten, warum nutzte er Elizabeths offensichtliche Begeisterung nicht aus? Immerhin war er zu der Verabredung erschienen. Als Rebecca abermals einen hastigen Blick auf die beiden riskierte, erkannte sie, dass sie sich unterhielten, allerdings nicht in der Laube, die vermutlich mit einer Sitzbank ausgestattet war, sondern davor. Ein echtes Liebespaar hätte nur zu gern von der Intimität der Laube Gebrauch gemacht.
    Moment mal! Konnte es sein, dass die Romanze zwischen Elizabeth und Rupert nur in Elizabeths Kopf existierte? Sogleich schalt sie sich eine Närrin. Rupert war doch gerade erst eingetroffen, die Verabredung stand noch ganz am Anfang.
    Ein weiterer Blick in Richtung Laube zeigte, dass die beiden noch immer in ein Gespräch vertieft waren. Elizabeth wirkte verärgert. Es fuchste Rebecca, dass sie sich nicht ein Versteck gesucht hatte, das in Hörweite der beiden lag. Da - jetzt legte Rupert Elizabeth eine Hand auf die Schulter. Es sah jedoch eher aus, als würde er sie trösten. Was mochte ihn dazu veranlassen?
    »Könnte es sein, dass Ihr ein Faible dafür habt, anderen nachzustellen? «
    Laut nach Luft schnappend fuhr Rebecca herum. Neben ihr stand ein kleiner Mann mittleren Alters, dessen Gehrock und Beinkleider aus feinem Wollstoff gefertigt waren. Wie war es ihm gelungen, sich an sie heranzuschleichen, ohne dass sie etwas gemerkt hatte? Eins stand fest: Gärtner war er nicht. Vielleicht gehörte er zu den Ehrengästen, die derzeit im Palast residierten.
    Seine Bemerkung legte nahe, dass er wusste, dass Rebecca so etwas schon einmal getan hatte. Und außer dem Engel gab es nur noch einen, der von dem Auftrag wissen konnte, den Lady Sarah ihr erteilt hatte.
    »Nigel Jennings? «, fragte Rebecca.
    Der Mann hob eine Augenbraue. »Sind wir uns schon einmal begegnet? Nein, an ein so hübsches Gesicht würde ich mich bestimmt erinnern. Scheint, als wäret Ihr in der Tat so blitzgescheit, wie er Euch beschrieben hat. «
    Rebecca war machtlos gegen die Röte, die ihr in die Wangen schoss. Also hatte sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen. Wie demütigend und unfair von Rupert, Nigel von ihrem Ausflug in sein Gemach zu erzählen! Wieso hatte er nicht wie sie den Anstand besessen und die Sache einfach unter den Teppich gekehrt, ohne ihre Identität preiszugeben?
    Aber es hatte nicht den Anschein, als hätte Nigel sie aufgesucht, um ihr die Leviten zu lesen. »Seid unbesorgt! «, beruhigte er sie. »Da Ihr bereits wisst, wer vor Euch steht, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir sagen könntet, ob ich es mit Rebecca Marshall, ihres Zeichens Hofdame, zu tun habe. «
    Rebecca hatte nicht schlecht Lust, seine Frage zu verneinen, entschied sich aber dagegen. Eine Hofdame, die sich unerlaubt Zugang zu fremden Gemächern verschaffte, log und anderen nachspionierte, war eine Zumutung für den Palast. Was, wenn die Königin davon erfuhr?
    Nigel wartete, bis Rebecca zögerlich nickte, ehe er fortfuhr. »Wenn ich richtig informiert bin, habt Ihr mir einen wichtigen Dienst erwiesen. «
    Ungläubig, dass er ihrem Fehlverhalten sogar etwas Positives abgewann, fragte sie: »Wie meint Ihr das? «
    »Ihr habt St. Johns Identität für Euch behalten. Lady Sarah weiß nichts von unserer Verbindung, und wir würden es begrüßen, wenn das auch in Zukunft so bliebe. «
    »Verstehe«, antwortete Rebecca bedacht. »Von welcher Art Verbindung sprecht Ihr? «
    Nigel grinste. »Mit Verlaub, Mylady, aber das geht Euch nichts an. Dennoch bin ich voll des Lobes für

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