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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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übers Herz brachte, Constance allein gehen zu lassen, bot ich ihr kurzerhand an, sie zu begleiten. Und aus diesem Grunde bin ich heute Abend zu Euch gekommen - um Euch über Lord Alberton und Sarahs Interesse an ihm zu informieren. «
    Rupert machte weder einen überraschten noch besorgten Eindruck. Erst als er etwas erwiderte, erkannte Rebecca den Grund für seine Gelassenheit: »Ich würde annehmen, dass eine intelligente junge Frau, wie Ihr es seid, zu der Schlussfolgerung käme, dass ich längst darüber im Bilde bin, da ich Eure Kutsche vor seinem Haus gesehen habe. Nichtsdestoweniger gebührt Euch mein Glückwunsch. Ihr habt mir soeben eine höchst plausible Entschuldigung geliefert. Die Sache hat nur einen Haken: Ich hatte Euch bereits gefragt, was Euch in die Wigmore Street führte, und die Antwort, die ich daraufhin erhielt, fiel ganz anders aus. Oder gebt Ihr etwa zu, mich heute Vormittag angelogen zu haben, als Ihr meintet, Eure Magd hatte einem Bekannten einen Besuch abgestattet? «
    »Ich sagte lediglich, sie hätte einen Freund in der Stadt, nicht, dass er in besagter Straße wohnt. «
    »Aber Ihr habt es angedeutet. «
    »Weil Ihr mich regelrecht ausgequetscht habt! «, schoss Rebecca zurück. »Das habe ich Euch übelgenommen. «
    »Nur damit ich Euch richtig verstehe: Ihr habt es vorgezogen, mich zu belügen, statt mir reinen Wein einzuschenken, als Ihr die Gelegenheit dazu hattet? Außerdem echauffiert Ihr Euch wegen einer Sache, die Ihr heute Abend als so wichtig erachtet habt, dass Ihr Euch dafür sogar in fremde Gemächer schleicht? Trifft das die Sache in etwa, meine Liebe? «
    »Nein, es war vielmehr so: Nachdem Ihr mich so abfällig behandelt habt, ist die Sache für mich hiermit erledigt. Ich werde nie wieder jemandem helfen, und am wenigsten jenen, die von Euch als einem Freund sprechen. Das könnt Ihr Nigel sagen. Und dass Ihr Schuld an meiner Entscheidung seid. Gute Nacht, König aller Schürzenjäger! «, fauchte sie. »Diesen Titel habt Ihr Euch wahrlich verdient. «
    Als Rebecca wutentbrannt zur Tür hinausstapfte, war sie immerhin umsichtig genug, zuerst nach rechts und links den Korridor hinunterzublicken, um sicherzugehen, dass niemand sah, wie sie Ruperts Gemächer verließ. Er unternahm keine Anstalten, sie davon abzuhalten. Vor lauter Ungehaltenheit lief Rebecca erst einmal in die falsche Richtung und landete über eine breite Treppe in einem Korridor, der zu den königlichen Gemächern führte. Erst nachdem zwei Wachen sie freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen hatten, dass sie nicht weitergehen dürfe, kam sie zu sich und fand den Weg zurück in ihr Gemach. Der Schmerz, der in ihrem Inneren pochte, und die Wut über das, was sich am Abend zugetragen hatte, waren so mächtig, dass sie sich zum ersten Mal nicht an Elizabeths Schnarchen störte. Rebecca war so außer sich, dass der Palast um sie herum hätte einstürzen können und sie nichts davon gemerkt hätte.
Kapitel 23
    Rebecca erholte sie nie richtig von ihrer letzten Begegnung mit Rupert St. John. Es vergingen Wochen, aber der Schmerz und die Wut, die sie in jener Nacht befallen hatten, saßen tief und begleiteten sie Tag und Nacht.
    Es gab nichts, was Rebecca lange von ihren Gefühlen ablenkte. Am ehesten war das noch der Fall gewesen bei dem Ausflug ins Theater mit der Herzogin und der gesamten Entourage, bei dem Rebecca sich sogar ein wenig amüsiert hatte. Auch die Tatsache, dass sie endlich die Bekanntschaft der jungen Königin gemacht hatte, war aufregend gewesen. Je näher Victorias Niederkunft jedoch kam, desto weniger Abendveranstaltungen fanden statt. Dass Prinz Albert ihr in der Zwischenzeit, wenn auch mit knappen Worten, Nigels Loyalität versichert hatte, spielte keine Rolle mehr.
    Es interessierte sie nicht im Geringsten, dass Nigel seiner Königin und seinem Land derart treu ergeben war, dass er dafür einen Orden verdient hätte. Nie wieder, so hatte sie sich geschworen, würde sie sich freiwillig in eine Situation begeben, in der sie Gefahr lief, eine Lügnerin und Diebin geschimpft zu werden. Wenn es um Lady Sarahs Machenschaften ging, stellte Rebecca die Ohren auf Durchzug und wandte den Blick ab. Es war ihr einerlei, was ihre Vorgesetzte tat oder plante.
    Die Langeweile, die Rebecca jeden Tag aufs Neue erfasste,  ließ ihr viel zu viel Zeit, um über Rupert nachzudenken und sich über ihn aufzuregen. Sie hatte doch bewiesen, dass sie ihn einfach stehen lassen konnte, wieso nur war ihr das in

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