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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sich die ganze Zeit über die hohen Kosten aus, sodass sie zu der Annahme gelangt war, es könnte nicht sonderlich gut um seine Finanzen bestellt sein. Aber sie hätte besser daran getan, sich bedeckt zu halten.
    Er schleuderte ihr einen grimmigen Blick entgegen. »Das hat nichts damit zu tun, ob ich es mir leisten kann oder nicht. Ich werde nur nicht gern über den Tisch gezogen, das ist alles. In diesem Fall liegt die Schuld noch nicht einmal beim Kapitän, sondern beim Smutje. Es war ihm alles andere als recht, eigens für Euch Schonkost zu kochen, wie ich es verlangt habe. «
    Jetzt fühlte Rebecca sich hundeelend. Das war bereits die zweite selbstlose Tat Ruperts. »Das tut mir leid. «
    Er erwiderte ihre Entschuldigung mit einem steifen Nicken, was bei Rebecca den Eindruck erzeugte, sie hätte seine Gefühle verletzt. Statt ihn zu bitten, ihr endlich mehr über die Sache mit der vorgetäuschten Ehefrau zu erzählen, hüllte sie sich für den Rest der Mahlzeit in Schweigen. Anschließend kehrte sie zum Bett zurück, legte sich aber nicht hin, sondern setzte sich auf die Bettkante und starrte den Boden an.
    Die Bandbreite an Gefühlen, die über Rebeccas Gesicht glitt, sagte eine Menge darüber aus, wie es in ihrem Inneren aussah. Ein bestimmter Gesichtsausdruck bewegte Rupert schließlich dazu, einen versöhnlicheren Ton anzuschlagen: »Worüber grübelt Ihr denn jetzt schon wieder? «
    Treffender wäre es gewesen, sich danach zu erkundigen, worüber sie nicht nachdachte. »Hättet Ihr allen Ernstes zugelassen, dass ich in meinem Zustand über Bord gehe? Nicht auszudenken, was das für das Baby bedeutet hätte! «
    Rupert verzog das Gesicht. »Damit eines klar ist, Becca: Ich glaube Euch kein Wort von dem Unsinn mit der Schwangerschaft. Allerdings bezweifle ich nicht, dass Ihr ein Motiv hattet, mich heute aufzusuchen. Tut Euch keinen Zwang an, und nennt mir den wahren Grund für Euer Kommen! «
    Jetzt war das Maß voll! Dieser Mistkerl besaß doch tatsächlich die Unverfrorenheit, sie schon wieder eine Lügnerin zu schimpfen! »Tut mir einen Gefallen, und haltet den Mund! Für heute reicht es mir mit Euren Beleidigungen. «
    »Reagiert Ihr immer so, wenn Ihr Euch in die Ecke gedrängt  fühlt? «
    »Was redet Ihr denn da? Ich werde keine weitere Energie darauf verschwenden, Euch davon zu überzeugen, dass ich die Wahrheit spreche. Wie ich schon sagte: Eure Meinung zu diesem Thema ist ohnehin nicht von Belang. Ihr hattet Eure Chance, Euch um Euren Nachwuchs zu kümmern. Das Thema ist abgehakt. «
    Es war unendlich befreiend, Rupert einmal kräftig die Meinung zu geigen und sich an seiner wütenden Reaktion zu weiden.
    »Angenommen, Ihr wärt tatsächlich guter Hoffnung«, knurrte er, »hätte ich Euch selbstredend nicht über Bord gehen lassen. Da Ihr aber nicht in anderen Umständen seid, hätte Euch das bisschen kalte Wasser nicht geschadet. So eilig könnt Ihr es also gar nicht gehabt haben, nach London zurückzukommen. «
    Rupert dachte also wirklich, die Sorge um ihre Mutter wäre nur vorgetäuscht? Was für ein Widerling! Er war es nicht wert, dass sie noch ein Wort über dieses Thema verlor. Aus diesem Grunde legte sie sich wieder hin. Sollte er doch denken, dass sie schlief!
    Genau genommen musste Rebecca gar nicht so tun, als würde sie schlafen. Ihr voller Magen, gepaart mit einer tüchtigen Portion Erschöpfung, war schuld daran, dass sie wegschlummerte. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war sie Rupert unendlich dankbar dafür, dass er ihr anstandslos das Bett überlassen hatte. Er hatte das Schlafarrangement noch nicht einmal zur Sprache gebracht, sondern sich stillschweigend mit dem Sessel begnügt.
    Einen Tag später - Rebecca hatte kaum die Augen aufgeschlagen - setzte Rupert, den Mantel über dem Arm, sie davon in Kenntnis, dass sie bereits in Rouen angelegt hatten, und war einen Augenblick darauf aus der Kajüte gegangen. Im selben Moment hatte sie einen Hechtsprung in Richtung Nachttopf gemacht.
    Anschließend begab Rebecca sich auf die Suche nach Rupert. Er stand an Deck an der Reling. Im ersten Moment dachte sie, er hätte auf sie gewartet, sie merkte aber schnell, dass dieser Eindruck täuschte. Als sie sich nämlich zu ihm gesellte, machte er keinerlei Anstalten, von Bord zu gehen. Die Frage, warum er nicht an Land ging, verkniff sie sich lieber und hastete selbst von Bord, erleichtert, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Es dauerte einen Augenblick, bis sie gewahr

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