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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Rebecca.
    »Erfasst. « Rupert nickte. »Die Spur hat uns schließlich nach Le Mans geführt. Wir hoffen, dass sie dort auch endet. Es ist uns gelungen, den Dieb in England zu stellen und dazu zu bringen, uns den Namen seines Hintermanns zu verraten. «
    »Soll das heißen, dass die Franzosen versuchen, sich einen Teil der Ländereien in Indien zurückzuerobern, die sie an uns verloren haben, ohne dabei den Verdacht auf sich selbst zu lenken? «
    »Gut geraten, aber leider falsch, Becca. Wir vermuten, dass ein gewisser Samuel Pearson der Drahtzieher des Komplotts ist, aber wir benötigen handfeste Beweise, um ihn dingfest zu machen. Die Aussage seines Handlangers reicht leider nicht aus. Pearson hat sogar ein Motiv. Er ist der zweite Sohn eines nicht sonderlich betuchten Lords. Da er weder einen Titel noch Vermögen besitzt, ist er wie viele Zweitgeborene der Armee beigetreten, wo er sogar das Offizierspatent erworben hat. Den Großteil seiner Militärlaufbahn verbrachte er in Indien  - bis er eines Tages unehrenhaft entlassen wurde, weil er mit den ihm unterstellten Sepoys krumme Dinger gedreht hat. «
    »Stimmt es eigentlich, dass unsere Streitkräfte in Indien sich vor allem aus Indern rekrutieren? «
    Rupert nickte, sichtlich beeindruckt. »Scheint, als hättet Ihr gute Lehrer gehabt. «
    »Hauslehrer«, erklärte Rebecca ihm. »Mutter wollte nicht, dass ich von Zuhause fortgehe. Aber ja, mein Lehrer ist viel herumgekommen. «
    »Und Eure Mutter hatte nichts gegen politische Bildung einzuwenden? «, fragte Rupert neugierig.
    »Sie hat sogar darauf bestanden. Mein Vater verstarb, als ich noch sehr jung war. Aus diesem Grunde lag meiner Mutter eine gute Schulbildung sehr am Herzen. «
    »Interessant - und ein recht radikaler Erziehungsansatz! Aber sie wäre nicht die erste Mutter, die es mit ihrer neu gewonnenen Freiheit übertreibt. Bei meiner Mutter liegt der Fall ähnlich, auch wenn nicht ihre Kinder, sondern sie selbst im Fokus gestanden hat. «
    Als Ruperts Pferde vom Schiff geführt wurden, entschuldigte er sich und ging den Matrosen zur Hand. Rebecca nutzte die Zeit, um sich ein wenig umzusehen. Der Hafen von Rouen war nicht sonderlich groß. Umso erstaunlicher war, dass er über einen Hebekran verfügte, der bereits neben der Merhammer positioniert war, um größere Frachtstücke von Bord zu heben. Ruperts Kutsche wurde als Erstes von Bord gehoben.
    Interessiert beobachtete Rebecca, wie Rupert half, die Pferde vor die Kutsche zu spannen, auf deren Seitentür das güldene Familienwappen der St. Johns prangte. Es war nicht zu übersehen, dass es sich um das Gefährt eines betuchten Gentlemans handelt. Als Rupert zu Rebecca zurückkehrte, begleitete er sie zu dem edlen und geräumigen Gefährt und stieg hinter ihr ein. Die Sitzbank war mit braunem weichen Leder bespannt, der Holzfußboden auf Hochglanz poliert.
    »Aber ich muss Euch warnen«, begann er, nachdem er ihr gegenüber Platz genommen und sich zurückgelehnt hatte. »Ich habe meinen Kutscher zur Eile angewiesen. Und was ich sage, tut er auch. «
    Kaum hatte Rupert zu Ende gesprochen, hüpfte Rebecca ungewollt in die Höhe. Das Timing brachte beide zum Lachen. Sogleich befiel Rebecca ein eigentümliches Gefühl. Es schickte sich nicht, dass sie miteinander lachten.
    Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, rief sie Rupert in Erinnerung, dass er mit seinen Ausführungen über den Auftrag noch nicht fertig war. »Worin genau besteht denn nun Mister Pearsons Motiv? «
    »Wenn man bedenkt, dass seine ehemalige Einheit mit ebendiesen gestohlenen Waffen angegriffen wurde, und das mehr als ein Mal... «
    Mit einem Stirnrunzeln fiel sie ihm ins Wort. »Ihr sprecht von Mord, kann das sein? «
    »Das ist die naheliegendste Schlussfolgerung. Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, denen er grollt. Seine unehrenhafte Entlassung kam einem Skandal gleich und führte dazu, dass er unwiderruflich des Landes verwiesen wurde und sich schließlich mit seiner Gemahlin in Le Mans niederließ. Mehr wissen wir jedoch nicht. Wir brauchen dringend einen schriftlichen Beweis dafür, dass er die gestohlenen Gewehre in Empfang genommen oder sie nach Indien weitergeleitet hat. «
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr diesen Auftrag Eurem Schneider verdankt? «
    »Wem? «
    »Mister Jennings. «
    Rupert grinste. »Pearson wird nicht jedem dahergelaufenen Landsmann Zutritt zu seinem Haus gewähren. Es musste jemand von blauem Blute für diese Mission her, und ja, da dachte Nigel

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