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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hatte, hätte er beinahe laut losgelacht. Statt die relevanten Seiten herauszutrennen, zog Rupert es vor, Nigel die intakte Mappe zu präsentieren.
    »Denkt Ihr, Ihr könnt dies so lange unter Eurem Rock verstecken, bis wir wieder auf der Straße sind? «, fragte Rupert.
    Rebecca warf einen Blick auf die Mappe in seiner Hand und antwortete: »Natürlich ginge das, aber ich gehe nirgends... «
    »Ich musste einen Bediensteten außer Gefecht setzen«, unterbrach er sie barsch. »Der Mann kann jeden Augenblick zu sich kommen und Alarm schlagen. Wir müssen zusehen, dass wir von hier fortkommen! «
    Rupert, der Nervenkitzel für gewöhnlich liebte, war nur deshalb so angespannt, weil er auch die Verantwortung für Rebecca trug. Ihretwegen spürte er sogar eine noch nie da gewesene Panik in sich aufsteigen. Auch wenn er sie wegen ihrer Hinterhältigkeit verachtete, trieb ihm die Vorstellung, dass ihr etwas zustieß, den kalten Schweiß auf die Stirn.
    Statt Rebecca die Mappe zu geben, schob er sie sich kurzerhand am Rücken in die Hose, packte Rebecca am Arm und zerrte sie in Richtung Tür. »Lasst Euch von niemandem und nichts aufhalten, lauft zur Haustür hinaus, und setzt Euch in die Kutsche! Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich unserem Gastgeber erklären, dass wir aufbrechen müssen oder, wenn nötig, mir den Weg freikämpfen... «
    War Rupert anfänglich noch davon überzeugt gewesen, dass Rebeccas Übelkeit nur vorgetäuscht war, so kamen ihm angesichts ihres aschfahlen Gesichts nun doch Zweifel. Für ein klärendes Gespräch fehlte jedoch die Zeit.
    Der Flur im Obergeschoss war glücklicherweise verwaist. Rupert geleitete Rebecca im Eilschritt nach unten und schob sie in Richtung Eingangstür, ehe er sich selbst zum Salon wandte.
    Insgeheim hatte er damit gerechnet in eine Reihe von Pistolenmündungen zu blicken, aber es schien, als hätte er dem Bediensteten stärker zugesetzt als angenommen. Die Männer im Salon waren noch immer in ihr Gespräch vertieft, während Mary mit ihren vier jüngsten Kindern auf dem Sofa saß. Mit hastigen Worten entschuldigte Rupert sich für seine überstürzte Abreise, versprach aber, dass sie am nächsten Tag noch einmal vorbeischauen würden, ehe sie ihre Hochzeitsreise fortsetzten.
    Rebecca sah noch immer sehr mitgenommen aus, als Rupert sich wenig später zu ihr gesellte und ihr versicherte: »Vorausgesetzt, Pearson geht vorerst nicht in sein Arbeitszimmer, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis er den bewusstlosen Diener entdeckt. Wir dürften also in Sicherheit sein. Trotzdem sollten wir keine Zeit verlieren und uns in Richtung Küste durchschlagen. «
    Obwohl sie nichts erwiderte, sprach ihr Gesichtsausdruck Bände. Sie war erzürnt - vermutlich, weil er sie in eine höchst brenzlige Lage gebracht hatte, woraus er ihr noch nicht einmal einen Vorwurf machen konnte. Zum Glück war die Gefahr jedoch gebannt.
    Kaum hatte die Kutsche die letzten Häuser von Le Mans hinter sich gelassen, hörten sie den ersten Schuss.
Kapitel 32
    Geistesgegenwärtig riss Rupert Rebecca zu Boden. Als wäre das nicht schon schlimm genug, legte er sich auch noch auf sie - zwar nicht mit seinem gesamten Gewicht, aber es genügte, um ihr ein eigentümliches Gefühl zu bescheren.
    Fuchsteufelswild über sein Verhalten zischte sie: »Glaubt Ihr wirklich, eine Kugel könnte die Rückwand einer robust gebauten Kutsche wie der Euren durchschlagen? Zudem, wenn sie aus einem fahrenden Gefährt abgefeuert wird? Die Wahrscheinlichkeit, dass wir getroffen werden, ist gleich null. «
    »Unsere Verfolger sitzen im Sattel«, entgegnete Rupert.
    »Noch besser! Oder habt Ihr je jemanden getroffen, während ihr im gestreckten Galopp eine Kugel abgefeuert habt? «
    »Mehr als ein Mal. «
    Rebecca schnaubte ungläubig. Ihr war jedoch klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Verfolger sie eingeholt hatten - egal, wie Matthew die Pferde antrieb.
    »Wegelagerer? «, fragte Rebecca, der es nicht gelingen wollte, den hoffnungsvollen Unterton aus ihrer Stimme zu halten.
    »Am helllichten Tage? «
    »Dann eben verzweifelte Wegelagerer. «
    Die Vorstellung, ausgeraubt zu werden, war nicht sonderlich erbaulich, Rebecca aber immer noch lieber, als von einem  Schwerverbrecher gejagt zu werden, weil er sein Eigentum zurückhaben wollte.
    »Das wäre durchaus denkbar, Becca, wäre da nicht die Tatsache, dass wir gerade das Haus eines Massenmörders verlassen haben. «
    »Habt Ihr eigentlich gefunden, wonach Ihr

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