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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zielstrebig zum Schreibtisch ging. Er war sich darüber im Klaren, dass ihm für eine systematische Durchsuchung die Zeit fehlte. Am liebsten arbeitete er im Schutz der Dunkelheit, wenn ihm die Zeit nicht im Nacken saß. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, wagte er jedoch nicht, die Tür zu schließen. Er hatte also keine andere Wahl, als jeden noch so kleinen Papierfetzen in die Tasche seines Gehrocks zu stopfen, in der Hoffnung, dass etwas Verwertbares dabei wäre. Rupert war bewusst, dass der Verdacht auf ihn fiel, sobald Pearson merkte, dass die Papiere fehlten. Er hoffte jedoch, dass er bis dahin bereits auf halbem Weg in Richtung Küste wäre. Für den Fall, dass etwas schieflief, hatte er Matthew angewiesen, vor dem Haus der Pearsons zu warten, dabei die Kutsche aber so zu positionieren, dass das Familienwappen in Richtung Straße zeigte.
    Der Umstand, dass er sich so beeilen musste, war einzig Rebeccas Schuld. Unter anderen Umständen hätte er sich einige Wochen Zeit gelassen, hätte sich nach und nach mit der Familie angefreundet, bis man ihn in Räume bat, zu denen er nur Zutritt bekam, wenn er das Vertrauen des Hausherren genoss. Aber nein, Rebecca bestand ja darauf, spätestens in vier Tagen wieder in London zu sein! Was in Dreiteufelsnamen hatte ihn nur dazu veranlasst, sich ihren Konditionen zu unterwerfen? Konnte es sein, dass er es einfach nicht übers Herz brachte, sie allein in einem fremden Land zurückzulassen?
    »Dürfte ich fragen, was Ihr hier zu suchen habt! « Als Rupert herumfuhr, erblickte er einen finster dreinblickenden Hausdiener im Türrahmen.
    »Ich wollte nur einen Moment allein sein, nachdem meine  Frau uns mit ihrer Übelkeit beinahe bis auf die Knochen blamiert hätte«, erklärte Rupert dem Mann.
    Dem Diener war anzusehen, dass er ihm kein Wort glaubte. Während Rupert gesprochen hatte, hatte er sich in Bewegung gesetzt, sodass er nun unmittelbar vor dem Bediensteten stand. Kaum hatte er zu Ende gesprochen, versetzte er seinem Gegenüber einen Hieb in den Magen, während er ihn gleichzeitig am gestärkten Hemd packte, damit er nicht zu Boden ging. Er hatte nicht vor, den Diener ernsthaft zu verletzen, wollte ihn lediglich außer Gefecht setzen und zum Fenster hinauskatapultieren.
    Sein Plan funktionierte, teilweise zumindest. Der Diener war bewusstlos, doch Rupert konnte ihn beim besten Willen nicht aus dem Fenster werfen. Es war zugenagelt, um während der Wintermonate der Zugluft Einhalt zu gebieten. Verflixt und zugenäht, so kalt war es doch noch gar nicht! Zu allem Übel gab es auch kein größeres Möbelstück, hinter dem Rupert den Diener hätte deponieren können. Als letzten Ausweg schleifte er den Mann zu der Wand zurück, in der sich die Tür zur Eingangshalle befand, und legte ihn der Länge nach auf den Boden, sodass er jenen, die an dem Raum vorbeiliefen, nicht ins Auge fiel.
    Anschließend eilte er die Treppe hinauf, wo Mary Pearson gerade rückwärts aus einem der Kinderzimmer kam. Als sie Rupert bemerkte, schenkte sie ihm ein verständnisvolles Lächeln und deutete mit dem Kopf auf die Tür hinter sich.
    Rebecca kniete in der hinteren Ecke, wo sie stöhnend über einem Nachttopf hing - eine Pose, die ihn für gewöhnlich erregte, aber die Tatsache, dass sie dabei heftig würgte, ruinierte den Anblick.
    »Gut gemacht, Becca - aber wir müssen jetzt gehen! «
    Rebecca warf ihm einen finsteren Blick zu, ehe sie sich wieder dem Nachttopf zuwandte.
    Rupert seufzte. »Das war mein Ernst. Wir werden einfach sagen, Ihr wäret zu der Erkenntnis gekommen, dass frische Luft Euch am ehesten hilft, die Übelkeit zu überwinden. « Da Rebecca noch immer keine Anstalten machte, sich zu erheben, fügte er mürrisch hinzu: »Ihr könnt jetzt mit dem Theater aufhören, außer mir ist niemand im Raum, und wir müssen jetzt... «
    Erst jetzt ging Rupert auf, wie geräumig das Zimmer im Vergleich zur Gesamtgröße des Hauses war und dass es sich um das Elternschlafzimmer handeln musste. Im nächsten Moment stand er vor dem Sekretär in der Ecke, auf dem eine Ledermappe lag. Ein Blick auf den Inhalt genügte. Es handelte sich um eine vollständige Auflistung getätigter Transaktionen inklusive Datum, Größe der empfangenen und abgeschickten Sendungen sowie eine Kostenaufstellung. Selbst die Namen von Pearsons Handlangern, wie viel er ihnen bezahlte und was genau sie für ihn erledigten, war vermerkt.
    Als sein Blick auf den Namen des Diebes fiel, der seinen Brötchengeber verraten

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