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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht merkte, wie groß Rebeccas Angst um sich selbst und ihr Ungeborenes war, nahm sie alle Kraft zusammen und mimte die Empörte, als sie wieder auf der Bank Platz nahm. »Ihr brauchtet vier Schüsse, um Pearson dazu zu bringen, einzulenken? Ihr seid doch kein so guter Schütze, wie Ihr vorgebt. «
    »Pearson hatte zwei Begleiter. Es ist mir gelungen, alle drei zu verletzen. «
    Rebecca, die noch immer spürte, wie die Angst an ihren Nerven zerrte, errötete leicht. Der Schusswechsel mochte vorbei sein, ihr Zittern war es noch lange nicht. Als Rupert ihr geschildert hatte, was sie in Le Mans erwartete, hatte er kein Sterbenswörtchen davon erwähnt, dass sie um ihr Leben würden bangen müssen.
    Nun saß er ihr mit verschränkten Armen gegenüber und studierte eingehend ihr Gesicht, ehe er anhob: »Wisst Ihr was? Dies ist das erste Mal, dass ich mit einem Frauenzimmer in einer komfortablen Kutsche sitze, ohne dass ich sie auf meinen Schoß ziehe, um ihr und mir die Fahrt zu versüßen. «
    »Was soll das denn jetzt schon wieder bedeuten? «, fuhr sie ihn an.
    »Eigentlich dachte ich, ich hätte mich klar ausgedrückt«, erwiderte er mit einem verschlagenen Grinsen, ehe er ihre Hand ergriff und sie zu sich auf den Schoß zog.
    »Was zum Kuckuck... «
    »Ihr wart so verängstigt«, raunte er ihr ins Ohr.
    Sein sengender Atem jagte Rebecca einen wohligen Schauer über den Rücken. »Ich möchte nur, dass Ihr ein wenig auf andere Gedanken kommt. «
    Das war ihm bereits geglückt! Es war Rebecca unbegreiflich, dass er sie trösten wollte, wo er doch eine so schlechte Meinung von ihr hatte. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, umfasste er ihre Wange, drehte ihren Kopf zu ihm und küsste sie. Erst zärtlich, dann zunehmend fordernder. Das Herzklopfen, das sie bis eben wegen der Verfolgungsjagd gehabt hatte, schlug um in Erregung.
    Beim Allmächtigen, wie gelang es ihm, sie so weit zu bringen, dass sie alles andere vergaß? Es war bereits schlimm genug für Rebecca, ihn ansehen zu müssen, aber auch noch von ihm zu kosten, ihn zu spüren? Daran erinnert zu werden, wie sie das Bett miteinander geteilt hatten? Hätte sie nicht gewusst, wohin sein Werben führte, hätte sie unter Umständen die Kraft aufgebracht, ihm Einhalt zu gebieten. Da sie aber bestens darüber im Bilde war, was sie erwartete, wollte sie ihn gar nicht in seine Schranken weisen.
    Rebecca fuhr mit ihren Fingern durch Ruperts seidiges Haar. Als er seine Sitzposition änderte - ohne dabei den Kuss zu unterbrechen -, streifte eine Haarsträhne ihre Wange. Ihr Kopf lag jetzt in seiner Armbeuge, während seine Hand langsam von ihrem Hals zu ihrem Bauch wanderte, wo sie einen Moment lang innehielt, ehe sie spürte, wie sie mit leichtem Druck auf ihrem Unterleib liegen blieb.
    Als die Kutsche einen weiteren Satz machte, fand der Kuss ein jähes Ende. Rebecca, die plötzlich das Gefühl hatte, wieder klar denken zu können, entschied, dass sie noch ein allerletztes Mal versuchen würde, Rupert zu erklären, dass sie sein Kind unter dem Herzen trug. Wenn sie es nicht tat, würden sie es beide hinterher bitterlich bereuen. Oder war das womöglich seine Art, ihr zu sagen, dass er ihr doch glaubte?
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, ehe er sie abermals küssen konnte und fragte: »Glaubt Ihr mir endlich? «
    »Was meint Ihr? «
    Ruperts Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er tatsächlich ahnungslos. Es war natürlich denkbar, dass seine Sinne durch die Erregung getrübt waren. In seinen Augen glomm noch immer der Schimmer der Leidenschaft. Deshalb schob Rebecca schnell hinterher: »Das Baby. «
    Das reichte aus, um das Feuer zu löschen - Ruperts Feuer zumindest. Wortlos setzte er sie auf ihren Platz zurück, fuhr sich mit der Hand durch das Haar und strafte sie mit einem vernichtenden Blick. »Euer Gespür für den geeigneten Moment ist erbärmlich, Rebecca! Davon abgesehen dachte ich, ich hätte deutlich gemacht, dass ich Euch nicht auf den Leim gehen werde. «
    Damit war es nun auch aus und vorbei mit Rebeccas Leidenschaft. Wenn er an seiner schlechten Meinung über sie festhielt, wieso hatte er sie dann geküsst? Die Tatsache, dass es ihm gelungen war, dass sie ihre Furcht vor den Verfolgern ablegte, spielte eher eine untergeordnete Rolle. Zurück blieb in erster Linie der bittere Nachgeschmack herber Enttäuschung.
    Statt weiter Überzeugungsarbeit zu leisten, erwiderte Rebecca kühl: »Irgendwann, wenn wir alt und grau sind und zurück auf unser Leben

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