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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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nickte ihr auffordernd zu.
    Sie sagte: »Nein, wir waren allein.«
    »Warum war er allein, ohne Leibwächter?«
    »Das müssen Sie schon ihn fragen. Ich habe keine Ahnung.«
    »Aber Sie werden sich doch wohl Ihre Gedanken darüber gemacht haben?«
    »Nein, hab ich nicht, dort nicht und jetzt auch nicht. Wir haben miteinander geredet.«
    »Worüber?«
    »Das ist privat.«
    »Privat? Sie sind sich darüber im Klaren, dass Sie gerade von der Polizei verhört werden?«
    »Unser Gespräch war vertraulich, und ich werde nichts über den Inhalt sagen, egal wie sehr Sie mich unter Druck setzen.«
    »Sie sind um zwei Uhr nachts zu ihm gegangen, um zu reden?«
    »Das habe ich doch gerade gesagt, oder nicht?«
    »Waren Sie und Zahid miteinander im Bett?«
    Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln.
    »Könnten Sie bitte die Frage beantworten?«
    »Es ist meine Privatangelegenheit, mit wem ich ins Bett gehe und mit wem nicht.«
    »Könnte Zahid das Feuerzeug ohne Ihr Wissen in Ihre Handtasche getan haben?«
    Sie starrte ihn stumm an.
    »Würden Sie bitte meine Frage beantworten.«
    »Die Antwort ist nein. Kadir lebt außerdem abstinent, er trinkt noch nicht mal Bier.«
    »Hatten Sie die Absicht, den Stoff an andere zu verkaufen?«
    Sie machte eine ärgerliche Bewegung. »Nein. Können Sie das hier endlich abkürzen und mir sagen, was Sie eigentlich von mir wollen? Warum sitzen wir hier?«
    »Sie waren im Besitz von fünf Gramm Kokain. Das ist strafbar.«
    »Haben Sie nichts Vernünftigeres zu tun? Sie könnten auf jede beliebige Internetseite gehen, dann wüssten Sie, wo die Polizei jetzt im Moment eigentlich sein sollte.«
    Sie setzte sich anders hin, schlug die Beine übereinander. »Sind wir fertig mit dieser Geschichte, wenn ich zugebe, dass das Zeug mir gehört?«
    Frølich schwieg nachdenklich und ein wenig ratlos. Sie sahen sich an, und er verstand, dass sie verstand. Sie lächelte schief, und er konnte nicht anders, als ihren Stil zu bewundern.
    Die Tür ging auf. Emil Yttergjerde steckte den Kopf herein.
    Frølich sagte: »Es ist vierzehn Minuten nach zehn, und Frølich verlässt den Verhörraum.«
    Er ging hinaus.
    »Es stimmt, was sie sagt«, sagte Yttergjerde. »Sie hat eine Firma, die Undset GmbH heißt. Irgendwas mit Reinigung. Geschäftsführerin ist Veronika Undset. Registriert in Brønnøysund. Die Buchführung ist in Ordnung, sie bezahlt Steuern, alles paletti in dem Laden.«
    »Was zum Teufel macht sie dann nachts bei Kadir Zahid?«
    Rindal kam aus dem Überwachungsraum.
    Frølich seufzte schwer und sagte laut, was die anderen sowieso dachten. »Das hier macht doch keinen Sinn. Sie weiß, dass wir sie jeden Moment freilassen. Sie sitzt doch nur da und wartet darauf.«
    Die drei sahen sich an. Schließlich fragte Yttergjerde: »Also, was tun wir?«
    Rindal hob vergnügt beide Arme. »Wir lassen sie laufen.«

2
    Frank Frølich blieb auf dem Korridor stehen und gähnte. Seine Glieder waren steif von einer ganzen Nacht im Auto. Er erschrak, als er Lena Stigersand sah. Sie hatte eine hässliche Schwellung unter dem linken Auge.
    »Neuer Vermissten-Fall«, sagte sie und reichte ihm eine Anzeige.
    Er blätterte sie schnell durch. »Und du?«, fragte er. »War das ein Fahrradunfall, oder hast du nur einen neuen Lover?«
    »Ein Mädchen ist verschwunden«, fuhr sie unbeirrt fort, »besser gesagt, eine junge Frau, aus Uganda, Universität von Kampala, Makerere. Sie heißt Rosalind M'Taya. M und T gleich hintereinander, wie in Mt. Everest. Studentin der internationalen Sommeruniversität. Also clever. Ist bestimmt schwierig, da reinzukommen. Sie hat am Mittwoch im Studentenwohnheim eingecheckt und war zwei Nächte dort. Aber als ihre Mitbewohnerin gestern ankam, ein Mädchen aus Pakistan, sorry, eine junge Frau, da war sie weg, und seitdem wurde sie nicht mehr gesehen.«
    Frank Frølich sah sie stumm an. Dann sagte er: »Lena.«
    »Der Punkt ist, sie hat einen Haufen Veranstaltungen versäumt, ohne Bescheid zu sagen. Was ich herausfinden konnte, ist, dass sie am Dienstag Vormittag mit einem Flieger über London aus Kampala angekommen ist.«
    »Du siehst grässlich aus. Was ist mit deinem Auge passiert?«
    »Das Auge?«, sagte Lena in gleichgültigem Tonfall. »Meine Augen sind völlig in Ordnung. Vielleicht solltest du mal einen Sehtest machen. Du kommst langsam in die Jahre.«
    Frank Frølich ging auf seine Bürotür zu. Dort traf er auf Emil Yttergjerde. Frank wies mit dem Kopf auf Lenas Rücken.

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