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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verschwiegen, geheimnisvoll, undurchschaubar, provokant.
    Er musterte mich, bevor er sich hinsetzte. »Vaseline?«, fragte er.
    »Ich denke die ganze Zeit, dass es doch etwas Sexuelles ist«, sagte Mrs. Apusenja. »Bisher hat mich keiner vom Gegenteil überzeugt. Ich glaube, dass Sie ein Flittchen sind.«
    »He, ich bin kein Flittchen!«, stellte ich klar. »Ich musste einen Mann festnehmen, der sich mit Vaseline eingefettet hatte, und das Zeug hat sich in meine Kleider gerieben.«
    Die Tür des Hintereingangs wurde aufgestoßen, und Vinnie kam hereingestürmt wie ein Bulle, der rot sieht, Lula im Schlepptau.
    »Schieß los«, befahl er Connie.
    »Da gibt’s nicht viel zu schießen. Sicher kannst du dich an Mrs. Apusenja und ihre Tochter Nonnie erinnern. Samuel Singh hat ein Zimmer im Haus der Apusenjas gemietet, sie waren auch bei dem Fototermin letzte Woche dabei. Sie haben Singh seit fünf Tagen nicht mehr gesehen.«
    »So ein Mist«, sagte Vinnie. »Überregionale Berichterstattung. Nur noch eine Woche Zeit. Und dann verpieselt sich dieser Scheißkerl einfach. Warum hat er mich nicht gleich zu Hause mit Rattengift gefüttert? Das wäre ein schönerer Tod gewesen.«
    »Wir glauben, dass ein Verbrechen vorliegt«, sagte Nonnie.
    Vinnie gab sich halbherzig Mühe, eine genervte Miene zu unterdrücken. »Was Sie nicht sagen. Klären Sie mich noch mal auf über Samuel Singh. Wie verlief so sein Tag im Allgemeinen?« Vinnie hielt die Akte in der Hand, blätterte darin herum, murmelte beim Lesen vor sich hin. »Hier steht, er hätte bei TriBro Tech gearbeitet, Abteilung Qualitätskontrolle.«
    »Wochentags ging Samuel von halb acht bis fünf Uhr arbeiten. Er blieb jeden Abend zu Hause und sah fern oder verbrachte die Zeit vor seinem Computer. Sogar an den Wochenenden hockte er die meiste Zeit vor dem Computer«, sagte Nonnie.
    »Es gibt da so einen Ausdruck, wie man solche Leute nennt«, sagte Mrs. Apusenja. »Ich vergesse ihn immer.«
    »Freak«, sagte Nonnie, schien aber nicht sonderlich erfreut darüber zu sein.
    »Ja! Genau. Er war ein Computerfreak.«
    »Hatte er Freunde? Verwandte hier in der Gegend?«, fragte Vinnie.
    »Manchmal erzählte er von Kollegen an seinem Arbeitsplatz, aber seine Freizeit verbrachte er nicht mit ihnen.«
    »Hatte er Feinde? Schulden?«
    Nonnie schüttelte den Kopf. »Er hat nie was von Schulden oder Feinden gesagt.«
    »Drogen?«, fragte Vinnie.
    »Nein. Und Alkohol trank er nur zu besonderen Anlässen.«
    »Irgendwelche kriminellen Aktivitäten? War er an undurchsichtigen Dingen beteiligt?«
    »Natürlich nicht.«
    Ranger saß ungerührt in seiner Ecke und beobachtete die beiden Frauen. Nonnie beugte sich auf ihrem Stuhl nach vorne, ihr war die Situation unangenehm. Mama Apusenja kniff die Lippen zusammen, legte den Kopf schief, nicht gerade hocherfreut über das, was sie vorgeführt bekam.
    »Sonst noch was?«, fragte Vinnie.
    Nonnie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. Der Blick senkte sich auf die Handtasche in ihrem Schoß. »Mein kleiner Hund«, sagte sie schließlich. »Ich vermisse meinen kleinen Hund.« Sie öffnete die Handtasche und zog ein Foto hervor. »Er heißt Buuh, weil er ganz weiß ist. Wie ein Gespenst. Er ist verschwunden, seit Samuel weg ist. Er war auf dem Hof hinterm Haus, der ist eingezäunt, und er ist einfach verschwunden.«
    Wir sahen uns alle das Foto von Nonnie und ihrem Hund Buuh an. Buuh war eine Kreuzung von einem Cockerspaniel und einem Pudel, mit schwarzen Knopfaugen in einem wuscheligen Kopf. Man könnte auch sagen, Buuh war ein Cockapu.
    Ich war sofort eingenommen für diesen Hund. Die schwarzen Knopfaugen erinnerten mich an meinen Hamster Rex. Ich musste daran denken, wie mir zumute war, wenn Rex mir Sorgen machte, und ich konnte die quälende Angst um das kleine Tier nachvollziehen.
    »Wie kommen Sie mit Ihren Nachbarn aus?«, fragte Vinnie. »Haben Sie gefragt, ob einer den Hund gesehen hat?«
    »Keiner hat Buuh gesehen.«
    »Wir müssen jetzt gehen«, sagte Mrs. Apusenja mit einem Blick auf die Uhr. »Nonnie muss zurück an die Arbeit.«
    Vinnie begleitete sie zur Tür und sah ihnen hinterher, wie sie die Straße überquerten und zum Auto gingen. »Da gehen sie«, sagte er. »Die Boten der Hölle.« Er schüttelte den Kopf.
    »Mein Tag hatte so gut angefangen. Alle haben gesagt, wie gut ich auf dem Zeitungsfoto aussehe. Alle haben mir gratuliert, dass ich endlich mal etwas in der Visumspolitik unternommen habe. Na gut, als ich den

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