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Reinen Herzens

Reinen Herzens

Titel: Reinen Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helena Reich
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verbracht und ist zu demselben Schluss gekommen wie ich. Moderatorkugeln. Fragt sich nur, wo die Dinger hingekommen sind.«
    Sie fuhren in den Hof von Valeskas Anwesen. Die Fenster waren hell erleuchtet. Anděl warf Larissa einen verschwörerischen Blick zu. »Valeska hat keine Ahnung, wer ich wirklich bin, okay?«
    Larissa nickte. »Klar. Martin .«

35
    Lze si představit jiný tak osobní, a zároveň tak odosobněný vztah dvou lidí jako je vztah oběti k vrahovi?
    Lässt sich eine persönlichere + zugleich entpersonalisierte Verbindung zweier Menschen vorstellen als die
des Opfers zu seinem Mörder?
    Magda Axamit streckte sich und griff nach ihrer Wasserflasche, um einen Schluck zu trinken. Sie hatte die letzten zwei Stunden mit einem Todesfall verbracht, der sich als Selbstmord herausgestellt hatte und sich danach mit dem Sichten der Laborergebnisse über die Zähne und das Schädeldach aus dem ausgebrannten Auto beschäftigt. Das Bein, das man im Sommer gefunden hatte, gehörte eindeutig nicht dazu. Das wäre auch zu schön gewesen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Pech gehabt. Vielleicht konnte sie wenigstens feststellen, ob diese Irena Kafková womöglich die verbrannte Leiche gewesen war. Sie hatte Otakar Nebeský gebeten, in der Vermisstenkartei nach ihr zu suchen. Sie betrachtete das Formular mit den DNA -Ergebnissen der Zähne und des Schädeldaches. Kurz entschlossen nahm sie den Telefonhörer zur Hand und rief in der Zahnklinik des Universitätskrankenhauses an. Vielleicht hatte sie Glück. Sie sah auf, als es an ihrer Tür klopfte. Otakar Nebeský stand im Türrahmen. »Guten Morgen, Ota.«
    »Morgen. Ob es ein guter ist, wird sich noch zeigen. Man hat Eva Urbanová gefunden.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie lag tot in einem See bei Franzensbad. Keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist.« Er setzte sich.
    »O Gott, die arme Frau … was ist passiert?« Magda ging zum Fenster und sah hinaus auf die verschneite Stadt. Ein Traum in Weiß. Die Sonne schien vom hellblauen Himmel. Ein herrlicher Tag. Sie nahm das alles kaum wahr. Eva Urbanová war tot. Gestern hatte sie noch die Eifersucht auf diese Frau gequält, und nun war ihr bösester, unausgesprochener Wunsch in Erfüllung gegangen. Du bist ein grässliches Scheusal, schalt sie sich. »Was ist mit dem Kind?«, fragte sie leise, obwohl sie es sich denken konnte.
    »Ebenso tot wie seine Mutter, das arme Wurm. Aber der Arzt meinte, es sei wohl schon vor seiner Mutter gestorben. Massive Fruchtwasservergiftung.« Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort: »Ich habe hier im Krankenhaus angerufen. Ihr Arzt hat es mir bestätigt. Sie haben es ihr gesagt, wollten die Geburt einleiten, aber sie hat das verweigert und ist aus dem Krankenhaus abgehauen. Der Arzt hat angeblich vergeblich versucht, sie über ihr Handy zu erreichen.«
    Magda drehte sich zu Ota um. »Schrecklich. War sie vielleicht deshalb dort – um es David zu sagen?«
    »Keine Ahnung. Möglich. Wenn ja, dann war das verdammtes Pech. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Tragisch.«
    »Und wie ist sie zu Tode gekommen?«
    »Sie haben die Leiche in die Rechtsmedizin in Karlsbad bringen lassen. Ich habe mit dem zuständigen Mediziner gesprochen. Sie wurde erschossen. Steckschuss ins Herz. Aber sie haben kein Projektil gefunden. Nur einen winzigen Spiegelsplitter.«
    »Wie bitte? Aber das ist doch absurd! … Wie soll ein Spiegelsplitter in den Schusskanal kommen?«
    »Gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Dein Kollege in Karlsbad wollte dazu über das Telefon keine Vermutungen anstellen. Interessant ist, dass auch Jarda Vltavský im Dach von Davids Wagen einen gefunden hat. Du erinnerst dich? Am Ende werde ich noch hinfahren müssen. – Ich war übrigens gestern mit dem Väterchen in Eva Urbanovás Wohnung.«
    »Und? Habt ihr etwas gefunden?« Dieser Spiegelsplitter gab ihr zu denken. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
    »Eine Wohnung wie nach einer Bombenexplosion. Irgendjemand war vor uns da gewesen. Alles auf dem Boden verstreut. Aber das Väterchen meinte, ihr Laptop sei weg. Jedenfalls haben wir ihn nicht gefunden. Nicht mal das zugehörige Kabel.«
    »Wer könnte … Moment – das Väterchen sagte, ihr Laptop fehle? Woher wusste er das?«, fragte sie erstaunt.
    Ota grinste. »Nun, sie haben sich im Frühjahr kennengelernt … eins kam zum anderen, wie das Leben so spielt. Nach ein paar Wochen hatte sich die Affäre wohl erledigt, aber sie sind, wie es so schön heißt, Freunde geblieben, und

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