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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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verlassen.
    Eben jetzt erinnerte sich aber der Professor, daß ihm zu seinen Operationen noch ein nothwendiges Hilfsmittel fehle. Eine Schnellwaage nützte ihm ja nichts, wenn er daran nicht ein genau gemessenes Stück aus dem die Gallia bildenden Metalle anhängen konnte, etwa einen Würfel von einem Decimeter Seitenlänge.
    »Halt, das ist noch nicht Alles, Jude! sagte Palmyrin Rosette stehen bleibend. Du mußt uns noch etwas leihen …«
    Isaak Hakhabut zitterte.
    »Ein Metermaß und ein Kilogrammgewicht.
    – O, lieber Herr, antwortete der Jude, das ist nicht möglich, ich bedauere sehr, ich wäre Ihnen so gern gefällig gewesen!«
     

    »Ihr seid im Besitz von Silbermünzen!« rief der Professor. (S. 322.)
     
    Jetzt sagte Isaak Hakhabut zweimal die Wahrheit, daß er weder ein Metermaß noch Gewichtsstücke an Bord hatte, und daß er bedauerte, sie nicht zu besitzen. Er hätte damit noch ein herrliches »Geschäftchen« machen können.
    Palmyrin Rosette sah seine Gefährten höchst ärgerlich an, als wollte er sie für diesen Mangel verantwortlich machen. Er war dazu wohl sehr berechtigt, denn ohne den gewünschten Maßstab sah er nicht ein, wie ein befriedigendes Resultat erlangt werden solle.
    »Ich muß doch wohl sehen, wie ich mir ohne Maß und Gewicht helfe!« murmelte er und rieb sich dabei hinter den Ohren.
    Schnell stieg er die Treppe wieder hinaus. Seine Begleiter folgten ihm. Noch hatten sie das Verdeck der Tartane nicht erreicht, als sich aus der Cabine der Klang von Silbermünzen hören ließ.
    Er rührte von Isaak Hakhabut her, der sein Gold in einem der Schubkästen des Schrankes verschloß.
    Sofort kehrte der Professor um und eilte die Treppe wieder hinab. Alle folgten ihm, ohne zu wissen, was Palmyrin Rosette beabsichtige.
    »Ihr seid im Besitz von Silbermünzen! rief er den Juden an und packte ihn am Aermel seines alten Kaftans.
    – Ich … Silber! … antwortete Isaak Hakhabut erbleichend, als stände er einem Räuber gegenüber.
    – Gewiß … Silbermünzen! fuhr der Professor in lebhafter Erregung fort. Sind das französische Münzen? Sind es Fünffrancsstücke?
    – Ja … nein …« erwiderte der Jude, der seiner Worte nicht mehr mächtig war.
    Der Professor hatte sich schon dem Kasten genähert, den Isaak Hakhabut vergeblich zu schließen suchte. Kapitän Servadac, Graf Timascheff und Lieutenant Prokop verstanden zwar den ganzen Vorgang nach keiner Seite, wenn sie innerlich auch natürlich für den Professor Partei nahmen, und ließen vorerst dem Wortwechsel seinen Lauf, ohne sich selbst dabei zu betheiligen.
    »Diese französischen Münzen brauch’ ich aber einmal! rief Palmyrin Rosette.
    – Nie, niemals! rief seinerseits der Jude, der sich geberdete, als wolle man ihm die Eingeweide herausreißen.
    – Ich brauche sie, sag’ ich Dir, und ich werde sie zu bekommen wissen!
    – Eher laß’ ich mich umbringen!« heulte Isaak Hakhabut.
    Kapitän Servadac hielt es jetzt doch für angezeigt, vermittelnd einzuschreiten.
    »Lieber Professor, sagte er lächelnd, erlauben Sie mir, diese Angelegenheit zu ordnen, ebenso wie die erstere.
    – Ach, Herr Gouverneur, rief Isaak Hakhabut ganz bleich und entstellt, schützen Sie mich, schützen Sie mein Hab und Gut.
    – Ruhe, Meister Isaak!« antwortete Kapitän Servadac.
    Er wandte sich hierauf an Palmyrin Rosette.
    »Sie bedürfen, fragte er, einer gewissen Anzahl von Fünffrancsstücken zu Ihrer Arbeit?
    – Ja, erwiderte der Professor, ich brauche deren vierzig.
    – Zweihundert Francs, murmelte der Jude.
    – Außerdem, fügte der Professor hinzu, zehn Zweifrancsstücke und zwanzig Fünfzigcentimesstücke.
    – Noch einmal dreißig Francs! ließ sich eine klägliche Stimme vernehmen.
    – Zusammen also zweihundertdreißig Francs? wiederholte Hector Servadac.
    – Richtig, zweihundertdreißig Francs, bestätigte Palmyrin Rosette.
    – Gut!« sagte Kapitän Servadac.
    Er richtete das Wort nun an Graf Timascheff.
    »Herr Graf, sagte er, haben Sie noch eine genügende Summe bei sich, um dem Juden für die Zwangsanleihe, die ich ihm auferlegen will, Garantie zu bieten?
    – Meine Börse steht zu Ihrer Verfügung, Kapitän, antwortete Graf Timascheff, freilich habe ich augenblicklich nur noch Papierrubel bei mir …
    – Kein Papier! Kein Papier! wehrte sich Isaak Hakhabut. Papiergeld steht auf der Gallia nicht in Cours.
    – Steht das Silber vielleicht besser? erwiderte Graf Timascheff sehr kühl und gelassen.
    – Meister Isaak, sagte da Kapitän

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